Fabiano

Wir waren zu spät... Nun ist Fabiano nach oben gezogen, heute, an dem Tag, an dem bei seiner Familie der Vorbesuch stattgefunden hat und es nun für Fabiano hätte losgehen können, da erhalten wir die Nachricht aus Olbia, dass Fabiano sich auf einen anderen Weg begeben hat. Er erlag einem Nierenversagen.

Fassungslos und erschüttert sitzen wir hier nun, lieber Fabiano... wir wollten Dir das grosse Glück schenken, aber das Schicksal hat es anders gewollt... ich weiss auch nicht... wie soll man dies nur verstehen.... die Traurigkeit legt sich wie ein grosser Fächer über unsere Gedanken, Wünsche, Vorfreude.

Das Leben hielt nicht viel für Dich bereit, Liebe und Fürsorge hast DU wohl niemals kennengelernt. All die Jahre hast Du Dich irgendwie arrangiert mit Deinem Dasein hinter Zäunen. Wir können nur hoffen, dass die Besuche von lieben Besuchern Dir immer wieder etwas Kraft und Hoffnung gegeben haben, dass Du die kleinen Aufmerksamkeiten in Dir aufgesaugt hast und die Momente der Ansprache und Streicheleinheiten bei Dir jedesmal ein Stückchen Lebensfreude entfacht haben.

Am Ende hast Du wohl viel gekämpft, wir hatten bemerkt, dass Du Anfang letzen Jahres abgebaut hattest, dann aber haben wir Dich wieder etwas kräftiger erlebt, Du hattest Dich noch einmal berappelt...aber nun ist Dein Kampf verloren.

Es wäre so schön, wenn Du es irgendwie gespürt hast, das Du hier in den Herzen einiger Leute getragen wurdest, die immer wieder bei Besuchen im Rifugio neue Fotos von Dir gemacht haben, die Dich gestreichelt haben und die mitgefiebert haben, dass endlich eine Familie für Dich anruft.

Du sollst wissen, dass Du kein vergessener Hund gewesen bist!

Du lieber Kerl, der immer ganz lieb sein Näschen durch den Zaun gestreckt hat, wenn man sich näherte - der so voller Hoffnung war!

Wir sind untröstlich, dass wir Dir diese Hoffnung nicht mehr erfüllen konnten...

Ciao, Fabiano! Machs gut, Du feiner Kerl.