Lunanera

 

Liebe Püppy,

unser Schmerz sitzt so tief.

Genau vor einem Jahr und zwei Monaten kamst Du zu uns. Wir waren ein wenig erschrocken über Deinen Zustand. Dein Fell war verfilzt wie ein uralter Teppich. Kein Wunder also, dass Du da etwas müffeltest. Aus der Box wolltest Du nicht und wie sich später herausstellte, war Sturheit eine Deiner größten Leidenschaften!

Zuhause musste Peter dich aus dem Auto hieven, bei 45 kg kein leichtes Unterfangen.

In warme Decken gehüllt lagst Du dann 2 Tage vor unserem Kamin ohne auch nur einmal aufzustehen! Erst am 2. Weihnachtstag, als wir die Terrassentür ganz weit öffneten und der Wind eisigkalt ins Haus zog und wir alle Hunde nach draußen brachten, hast Du es sofort verstanden. Ab nach draußen und pieseln, was das Zeug hält.

Dich wieder reinzuholen, war dann fast schwieriger, als Dich hinauszukriegen. Die ersten zwei Monate musste Peter Dich jeden Abend unter einer Tanne herausholen.

Du warst die Chefin im Haus! Essen und Gassigehen? Bitte, wann ich möchte!

Und jedes Mal, wenn Du uns zum Spielen aufgefordert hast, dachten wir: Warum kamst Du nicht viel eher zu uns? Du warst so eine wunderschöne, aufmerksame und stattliche Hundedame!

Und obwohl Du, wie alle, im Alter ein paar Deiner Haare verloren hast. Für uns warst Du vom ersten Augenblick an bis zum Schluss wunderschön!

Du warst der perfekte Hund und Du wirst uns so furchtbar fehlen! Wir können nur hoffen, dass wir Dich ein wenig hinwegtrösten konnten über die Zeit, die Du im Tierheim verbringen musstest. Dein ganzes vorheriges Leben!

Deine Krankheit hast Du nach hinten geschoben, Du wolltest das alles genießen. Die Menschen, die es gut mit Dir meinten, das leckere Futter und die Hände, die immer bereit waren, Dich zu streicheln.

Nur, wer einmal einen alten Hund aus dem Rifugio hatte, wird verstehen, war wir meinen.

Vor 11/2 Wochen dann der Durchfall und das Erbrechen. Trotz strenger  Diät und einem Fastentag hörte es nicht auf! Du hast Dich so sehr geschämt, dass wir Dir wegen des langen Fells den Popo waschen mussten. Das haben wir gespürt!

Du wurdest immer schwächer und schwächer und wir ließen Dich unendlich schweren Herzens in Würde gehen.

Mein Lunchen,

Du wirst tief in meinem Herzen bleiben! Du hast uns so viel gezeigt, so  viel fühlen lassen, so viel gelehrt, allein durch deine Anwesenheit.

Mir fehlen die Worte.

in Liebe, deine "Mamici und Papici“