Toni |
Toni Nach nur knapp 10 Wochen in seinem neuen Zuhause mussten wir unseren geliebten Toni einschläfern lassen. Er wurde so plötzlich und unerwartet krank, dass wir es bis heute nicht glauben können. Das Wochenende vor Karneval erschien er uns etwas müde und er schlief mehr, als man es von ihm gewohnt war. Er sah auch etwas schlanker aus, als zu dem Zeitpunkt, als er zu uns kam, aber das haben wir mit der Tatsache verbunden, dass er nun endlich raus konnte und dies auch ausgiebig tat. Und er kam ja auch mit einem kleinen Bäuchlein zu uns :-) Da ich Tierarzthelferin gelernt habe (den Job allerdings seit vielen Jahren nicht mehr ausüben kann), bin ich mit Toni auf die Waage, um zu sehen, ob er tatsächlich abgenommen hat. Tatsächlich hatte er 400 g abgenommen, was ihm allerdings nicht schadete. Im Gegenteil. Gäbe es einen Adonis unter den Katern, dann hätte Toni ihn verkörpert. Ich schaute ihm ebenfalls ins Maul, um die Schleimhäute zu überprüfen und alles war wunderbar rosa und gut durchblutet. Er fraß und trank auch gut - wie immer. Am Montag haben dann mein Mann und ich überlegt, dass es vielleicht besser wäre, mit Toni zum Arzt zu gehen, um einfach sicher zu sein, dass dem süßen Kerl nichts fehlt. Der Tierarzttermin war dann Dienstagabend und ich fuhr an diesem Dienstagmittag in der Pause kurz nach Hause, um mal nach ihm und Nelly zu schauen. Ich bin mit beiden in den Garten und ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass irgendetwas gar nicht mit Toni stimmt. Er kam ganz langsam hinter mit her in den Garten, was sehr untypisch war. Normalerweise rannte er wie ein Verrückter über die Wiese und sprang nicht selten mit einem lockeren Sprung (es sah fast aus, als ob er fliegen würde) auf das Dach des Gartenhauses. Unglaublich, diese Energie und Kraft, die in diesem Prachtkerl steckte. Und dann das. Als Toni auf der Terrasse am Ende unseres Gartens ankam, streichelte ich ihn und bemerkte, wie sein Herz raste und beim Fühlen des Herzens eine Unregelmäßigkeit zu spüren war. Er schien auch wieder dünner zu sein. Da bekam ich es mit der Angst zu tun und ich versuchte, den Tierarzttermin auf ein paar Stunden früher zu verlegen. Der Tierarzt sah recht schnell anhand der Schleimhäute von Toni, dass der arme Kerl an einer starken Blutarmut leiden muss. 3 Tage vorher war er noch rosa und am Dienstagabend völlig blass. Das war kein gutes Zeichen. Toni wurde Blut abgenommen und die ersten Ergebnisse wurden uns am nächsten Tag telefonisch durchgegeben. Schwerste Anämie mit katastrophalen Blutwerten. Das Labor und auch der Tierarzt konnten kaum glauben, dass er süße Tiger noch gefressen und getrunken hat. Aber genauso war es......er war natürlich schlapper durch die Sauerstoffunterversorgung in seinem Blut, aber er hat am Leben teilgenommen und sogar gebettelt. Wir haben ihn natürlich mit den feinsten Leckerchen gefüttert und er nahm diese am Mittwoch auch noch recht freudig an. Es standen dann noch weitere Blutuntersuchungen an. Donnerstag morgen rief mich der Tierarzt an und sagte mir, dass es nicht gut aussieht und das Labor angerufen hätte, um zu fragen, ob der Kater überhaupt noch lebt, er müsste bei den Blutwerten im Koma liegen. Die Vermutung ging hin zu Leukose oder Blutparasiten (Hämobartonellose). Diese Werte standen allerdings noch aus und wir sollten nach der Arbeit ein Antibiotikum in der Praxis abholen, falls es sich um die Blutparasiten handeln würde. Beim Tierarzt angekommen erkundigten wir uns danach, ob vielleicht schon weitere Blutergebnisse gekommen sind und tatsächlich waren zeitgleich neuste Erkenntnisse und damit leider auch Toni's Todesurteil angekommen. Er war sowohl Leukose positiv als auch Leukose-Ausscheider (trotz vorherigem negativem Test) und ebenfalls positive auf Hämobartonellose. Damit hatte unser wunderschöner und so lieber Kater keine Chance. Wir entschieden uns schweren Herzens am gleichen Abend unseren geliebten Toni zu erlösen, bevor er an Multiorganversagen kläglich stirbt. Wir nahmen auch unsere süße Nelly, Toni's Gefährtin, mit zum Arzt, um auch ihr Blut abnehmen zu lassen und einen Leukose-Schnelltest durchzuführen. Wie durch ein Wunder ist unser Püppchen Leukose negativ und wir haben sie sofort Leukose impfen lassen. Auch die restlichen Werte und Tests auf Parasiten sind alle negativ und sie ist topfit. Wir hätten ohnehin beide gegen Leukose impfen lassen, aber dies wollten wir beim regulären Impftermin machen, damit die beiden nur einmal im Jahr zum Arzt müssen. Wahrscheinlich hätte es Toni nichts genützt, wenn wir ihn sofort in der ersten Woche gegen Leukose hätten impfen lassen. Vermutlich schlummerte diese furchtbare Krankheit in seinen Stammzellen und aus diesem Grund fiel auch der Test zum Zeitpunkt der Ausreise nach Deutschland negativ aus. Die Blutparasiten waren dann noch ein zusätzliches Übel, welches den Krankheitsverlauf so drastisch beschleunigte. Eine seltene aber furchtbare Kombination. Wir haben unseren Traumkater neben unserer Charlie beerdigt, die letzten Oktober im Alter von 12 Jahren plötzlich verstorben war. Auch er hat einen wunderschönen braun-marmorierten Stein auf seinem Grab, auf dem "Toni" steht. Der Stein passt sehr gut zu ihm. Unsere Charlie hat einen schneeweißen Stein.....sie war natürlich auch schneeweiß. Toni war ein Traumkater, auch liebevoll Gemüts-Tiger genannt, weil Nelly alles mit ihm machen konnte. Sie konnte ihm in den Schwanz beißen oder ihn von hinten spielerisch angreifen....alles kein Problem für unseren Gemüts-Tiger. Er ging mit uns spazieren wie ein Hund. Er war vor Stolz und Energie nicht zu übertreffen. Jeder, der ihn und Nelly sah und erlebte, war sofort verliebt. Toni schafft es sogar, Hundeliebhaber, sie sonst keinen besonderen Hang zu Katzen haben, zu verzaubern und auf seine Seite zu ziehen. Ein Supertiger eben!!! Wir vermissen unseren Toni so sehr, dass es manchmal noch so unrealistisch und ungerecht erscheint. Er war so glücklich, endlich die Gärten zu erobern. Er war sehr schnell bei allen Nachbarn bekannt, weil es keinen neugierigeren Kater gab, als ihn. War eine Haustür auf, war Toni drin....war eine Autotür auf, saß Toni im Auto. Wir hatten schon manchmal Angst, dass der Knabe irgendwann durch Zufall in ein Auto springt und eine unfreiwillige Reise antritt. Aber wir haben alle Nachbarn und Handwerker, die ihre Autos öfter in der Siedlung stehen hatten, über den neugierigen Kater informiert und alle hatten ein Auge auf ihn. Er fühlte sich schon am ersten Tag, als die liebe Familie Schnorrenberg uns Toni und Nelly vorbeigebracht hatten, sehr wohl und beide haben bereits am ersten Abend bei uns auf dem Sofa gelegen und geschmust. Es dauerte nicht lange, da hatten beide unser Wasserbett entdeckt und das ist natürlich ein "Muss" für jeden Vierbeiner. Ab diesem Tag lagen beide bei uns jeden Abend im Bett. Toni ging ab und zu mal für ein paar Stunden raus (durch's Katzentürchen), kam aber dann wieder ins Bett und schnurrte wie ein Weltmeister. Dieses Gefühl werden wir nie vergessen. Dieses wohlige Schnurren, mit dem er uns jeden Tag gezeigt hat, dass er sich wohl fühlt und "angekommen" ist. Wir werden leider nicht mehr erleben, wie Toni im Sommer die Liegestühle im Garten belegt und wir uns mit den klapprigen alten Stühlen begnügen, damit der stolze Kerl bloß nicht aufstehen muss. Toni und Nelly waren ein Herz und eine Seele, haben gekuschelt und gespielt und waren einfach unzertrennlich. Umso erstaunlicher ist es, dass Nelly ihrem Spielgefährten kaum zu vermissen scheint. Sie genießt momentan die volle Aufmerksamkeit und fängt sogar an zu "quatschen". Das hat sie vorher gar nicht gemacht. Schmusig war sie auch vorher, aber es scheint noch intensiver zu werden. Wir spielen mit dem Gedanken, eine zweite Katze dazu zuholen, aber wir sind noch sehr unschlüssig. Wenn, dann werden wir uns wieder an respekTiere wenden, denn die Einstellung und die Arbeitsweise dieser Organisation gefällt uns sehr. Falls wir uns für eine zweite Katze entscheiden, wird diese sofort einem Bluttest unterzogen und Leukose geimpft. Auch wenn dies übertrieben erscheint und ich vielleicht bis vor kurzem selber so gedacht hätte....wenn man einmal eine an Leukose erkrankte Katze erlebt hat und gesehen hat, wie schnell aus einem gesunden stattlichen Tiger ein abgemagerter schwacher Kater wird und man nichts machen kann außer das Tier zu erlösen, dann bekommt man wirklich einen anderen Blickwinkel. Wir möchten uns an dieser Stelle bei der Familie Schnorrenberg bedanken, die für Toni und Nelly eine wunderbare Pflegestelle waren und sich rührend um die beiden gekümmert haben. Wir hätten Toni gerne viele viele Jahre ein traumhaftes Zuhause gegeben, aber das Schicksal wollte es anders. Und wie sagt mein Mann so schön....jetzt lernen sich Toni und Charlie im Katzenhimmel kennen und lieben.....ein schöner Gedanke! Liebe Grüße an das "respekTiere-Team", Heike und Christian Huning |