Ciao Topolino

Im November haben wir Topolino verloren. Uns haben mehr als zehn gemeinsame Jahre vereint. Eine Zeit, in der wir versucht haben, ihn als freien Straßenkater in seinem Freiheitsgedanken zu respektieren und ihm dennoch jede mögliche Geborgenheit und medizinische Fürsorge zu schenken. Topolino hat es uns nicht immer leicht gemacht. Der hübsche, mausgraue Kater (maus=topolino) war seit Jahren gesundheitlich sehr eingeschränkt. Ein schlimmer, chronischer Katzenschnupfen, hatte sein Knochengewebe schon zerfressen. Ihn zu behandeln war sehr schwer, die Aufenthalte in der Tierklinik waren für ihn ein Alptraum und für uns galt, immer abzuwägen, wie viel Therapie ihm gut tat und wieviel Leid es auf der anderen Seite für ihn bedeutete.

Die letzten Jahre, nachdem die Tierärzte der Klinik uns keine guten Prognosen gestellt hatten, hatten wir beschlossen, Topolino in Frieden zu lassen. Wir glauben, er hat es uns gedankt und hat uns mit vielen kleinen Gesten gezeigt, dass das das Leben war, was er wollte.

Er war immer zum Fressen da, egal wer wann mit welchem Futter nach Capo Testa kam, auf Topolino war Verlaß. Er saß ganz nah beim Sentiero, dem kleinen Weg, der zum Futterplatz führte, fraß, und setze sich dann abseits in die Sonne und putzte sich. Er hat die Menschen, die ihm so viele Jahre lang Futter brachten geschätzt, hat sie aber bis zum Schluß auf Abstand gelassen, damit man ihn ja nicht wieder wegbringen würde von Capo Testa. Als er am letzten Wochenende im November nicht zur Fütterung erschien, war klar, dass etwas nicht stimmte. Pina hat Topolino gesucht und sie hat ihn gefunden, er hatte sich in eine der Holzhütten zum Sterben zurückgezogen. Als Pina ihn fand war er schon tot, friedlich. 

Topolino hat sein Leben selbst bestimmt und seinen Tot. Wir waren dabei nur Statisten und dennoch erfüllt uns das mit Glück und Dankbarkeit. Auch wenn es weh tut, nach Capo Testa zu fahren und Dich nicht zu sehen, so sind wir im Herzen doch froh, dass Dein langer medizinischer Leidensweg nun vorbei ist. Du warst sehr tapfer und wir wissen, dass der Moment, im dem Du gegangen bist, der richtige war.

Pina hat Dich zur letzten Ruhe unter die grünen Sträucher der endlosen Wiesen auf Capo Testa gelegt, wie so viele andere vor Dir. Dort hast Du nun für immer Deine Ruhe gefunden und in unseren Herzen hast Du für immer Deinen Platz.

Wie viele Touristen werden dich nächstes Jahr auf Capo Testa wohl suchen?