Macchia

" Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man nicht durch den Tod verlieren."

Joh. Wolfgang v. Goethe

Auch wenn wir es uns so sehr wünschen - aber nicht allen vierpfotigen Familienmitgliedern ist ein langes Leben vergönnt. Doch sicher ist nicht immer die Länge sondern vielmehr die Güte des Lebens entscheidend, oder?!

Macchia durfte in den letzten 9 Monaten so viel Liebe von seinen Pflegeeltern erfahren, hatte ein warmes und weiches Kuschelplätzchen, durfte ein großes Freigehege sein Eigen nennen und hatte viele samtpfotige Freunde. Ja, sein Leben hat mit der Ankunft in Deutschland im März eine tolle Wende genommen, denn seine ersten 4 Lebensjahre hat er als ungeliebter Straßenkater verbracht. Unsere sardischen Kollegen fanden den weißen Kater in einem erbärmlichen Zustand und schnell stand fest, dass Macchia nach Deutschland reisen sollte. Seine gesundheitlichen Einschränkungen konnte da noch niemand erahnen.

In Deutschland auf der Pflegestelle angekommen hatte er sich schnell eingelebt und zeigte sich als absoluter Traumkater. Leider fehlte ihm sein geliebter Freigang und er mußte nochmals auf eine andere Pflegestelle umziehen, die ihm ein großes Freigehege bieten konnte. Die einzig gute Nachricht war aber auch sein gutes Sozialverhalten und seine verschmuste Art. Was seine Gesundheit anging folgte eine Hiobsbotschaft der nächsten: FIV positiv war von Anfang bekannt, von ständigem Sonnenbrand angegriffene Ohren, ein schlimmer Herzfehler mit einer Prognose von max. 1-2 Jahren, Futtermittelallergie und super schlechte Zähne.

Jeden Tierarztbesucht ertrug Macchia mit stoischer Gelassenheit, seine Pflegeeltern trugen eine große Verantwortung was seine Pflege anging und gefühlsmäßig war's eine Achterbahn, denn sein Gesundheitszustand war nie lange Zeit vollkommen stabil. Aber Macchia war ein Kämpfer und kam aus jedem Tal wieder heraus.

Nun aber hat er seinen letzten Kampf ausgestanden. Der Gesundheitszustand wurde vor einigen Tagen sehr schlecht und Macchia wollte nicht mehr essen oder trinken. Die Tierärzte konnten nichts mehr für ihn tun. Doch Macchia ist gegangen, wie es für ihn typisch war - er ist auf dem Schoß seiner Pflegemutti einfach eingeschlafen!

Wir möchten uns ganz herzlich bei Fam. Neurohr für die aufopfernde Pflege bedanken! Macchia hat die schönsten Monate bei ihnen verlebt und wurde geliebt und umsorgt - etwas, was viele seiner Straßenkatzenkollegen nie erfahren werden. Nun hat er seinen Frieden gefunden; möge es ihm hinter der Regenbogenbrücke gut gehen!!

Ciao, Macchia!