16.08.2024 - Aktivitätsniveau bei Hunden – ganz klar altersabhängig!
Zusammenhang zwischen Alter und Aktivität bei Hunden
Hunde sind faszinierende Begleiter, deren Bedürfnisse und Verhalten sich im Laufe ihres Lebens stark verändern. Einer der wichtigsten Aspekte dabei ist das Aktivitätsniveau, das stark vom Alter des Hundes beeinflusst wird. In diesem Artikel verraten wir Dir, wie sich die Aktivität Deines Hundes je nach Altersstufe verändert und was Du tun kannst, um Deinem Vierbeiner ein gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen.
Welpen und Junghunde (0 –1 Jahr)
Welpen sind kleine Energiebündel! In den ersten Lebensmonaten sind sie neugierig, verspielt und ständig auf Entdeckungstour. Ihr hohes Energielevel hilft ihnen, die Welt zu erkunden und soziale sowie motorische Fähigkeiten zu entwickeln. Diese Phase ist entscheidend für das Training und die Sozialisierung. Hier sind einige Tipps für den Umgang mit einem aktiven Welpen:
Regelmäßige, kurze Spiel- Spazier- und Trainingszeiten: Welpen haben kurze Aufmerksamkeitsspannen und brauchen oft Pausen. Es gilt: lieber kürzer, dafür häufiger!
Körperliche Belastung: Der gesamte Bewegungsapparat ist noch nicht vollständig ausgebildet. Daher sollte auf übermäßiges Springen, abruptes Stoppen und zu hohe Belastung verzichtet werden.
Entspannung lernen: Das Erregungslevel eines Junghundes nach oben zu schrauben, ist keine Kunst. Aber man sollte diese Lebensphase bereits nutzen, um dem Hund das Entspannen und Runterkommen (Selbstregulation) an verschiedenen Orten beizubringen.
Viel schlafen: Welpen und Junghunde sehen, hören, riechen und erleben an jedem Tag viel Neues. Daher ist darauf zu achten, dass sie genügend erholsamen Schlaf erhalten, um all die neuen Erfahrungen verarbeiten und ihre Batterien aufladen zu können.
Vielfältige Aktivitäten: Verschiedene Spiele und erste Eindrücke in einem Hundesport helfen dabei, den Welpen körperlich und geistig zu fordern und herauszufinden, worin Hund und Halter Spaß haben.
Sozialisierung: Begegnungen mit anderen Hunden und Menschen fördern das soziale Verhalten.
Geeignetes Futter: Welpen benötigen spezielles Welpenfutter, das reich an Proteinen und Nährstoffen ist, um ihr schnelles Wachstum und ihre hohe Aktivität zu unterstützen.
Erwachsene Hunde (1 – 7 Jahre)
Erwachsene Hunde haben in der Regel ein ausgeglichenes Aktivitätsniveau, das stark von der Rasse und individuellen Persönlichkeit abhängt. Arbeitshunde und sportliche Rassen benötigen mehr Bewegung als kleinere oder weniger aktive Rassen. In dieser Lebensphase ist es wichtig, die Balance zwischen Bewegung und Ruhe zu finden:
Regelmäßige Spaziergänge und längere Ausflüge: Je nach Rasse und Energielevel sollten tägliche Spaziergänge zwischen 30 Minuten und zwei Stunden dauern. Auch längere Spaziergänge und Wanderungen sowie das Laufen am Fahrrad können nun langsam gesteigert und dem Fitnesslevel des Hundes angepasst werden.
Mentale Stimulation: Intelligenzspiele und Trainingsaufgaben halten den Hund geistig fit.
Sportliche Aktivitäten: Hundesportarten wie Agility, Flyball, Dummy-Arbeit oder Canicross bieten zusätzliche Bewegung und stärken die Bindung zwischen Hund und Halter.
Angemessene Ernährung: Erwachsene Hunde sollten ein Futter erhalten, das ihrem Aktivitätsniveau entspricht. Aktive Hunde benötigen möglicherweise mehr Kalorien und Proteine, während weniger aktive Hunde eine kalorienärmere Diät benötigen könnten, um Übergewicht zu vermeiden.
Senioren (ab 7 Jahre)
Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel und das Energielevel sinkt. Ältere Hunde neigen dazu, weniger aktiv zu sein und mehr zu schlafen. Es ist jedoch wichtig, sie weiterhin zu regelmäßiger Bewegung zu motivieren, um ihre Gesundheit zu erhalten, denn Bewegung und geistige Stimulation hält nicht nur Menschen jung und fit:
Sanfte Bewegung: Kürzere, aber häufigere Spaziergänge sind ideal. Schwimmen ist eine gelenkschonende Alternative.
Angepasste Spiele: Spiele, die weniger körperliche Anstrengung erfordern, sind nun besser geeignet. Hundesportarten wie Nasenarbeit, Crossdogging oder Ralley Obedience eignen sich hierbei.
Gesundheitschecks: Regelmäßige Tierarztbesuche helfen, altersbedingte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Eigene Beobachtungen: Veränderungen des Hundes z. B. im Wesen, beim Bewegungsablauf oder hinsichtlich des Appetits im können erste Hinweise auf Schmerzen oder eine Erkrankung sein. Hunde sind Meister im Verstecken von Schmerzen. Daher ist es sinnvoll, seinen Hund im Alter besonders gut zu beobachten.
Spezielle Senioren-Ernährung: Ältere Hunde profitieren von Seniorfutter, das weniger Kalorien, aber mehr Ballaststoffe und wichtige Nährstoffe enthält, die die Gelenke und die allgemeine Gesundheit unterstützen.
Allgemeine Tipps zur Förderung der Aktivität
Unabhängig vom Alter ist es wichtig, dass Hunde genügend Bewegung und geistige Stimulation erhalten. Hier einige allgemeine Tipps:
Gesundheit im Blick behalten: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Tierarztbesuche sind essenziell für die Gesundheit und Aktivität des Hundes.
Spielkameraden finden: Regelmäßige Spieltreffen mit anderen Hunden fördern soziale Fähigkeiten und bieten zusätzliche Bewegung. Es gilt jedoch: Qualität statt Quantität!
Hindernisparcours im Garten: Ein einfacher Hindernisparcours kann die körperliche und geistige Fitness fördern.
Training neuer Tricks: Neue Tricks zu erlernen, ist nicht nur geistig anregend, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Hund und Halter.
Interaktive Spielzeuge: Spielzeuge wie Futterbälle oder Puzzle-Spielzeuge, die den Hund zum Nachdenken anregen und seine Bewegung fördern, sind besonders nützlich.
Naturerkundungen: Ausflüge in die Natur, wie Wandern oder Besuche am Strand, liefern neue Eindrücke und fördern die Bewegung.
Regelmäßige Überprüfung des Aktivitätsniveaus: Passe die Aktivitäten regelmäßig an das Alter und die Gesundheit Deines Hundes an, um Überforderung oder Langeweile zu vermeiden.
Der Zusammenhang zwischen Alter und Aktivität bei Hunden ist deutlich: Während Welpen vor Energie strotzen, brauchen erwachsene Hunde eine ausgewogene Mischung aus Bewegung und Ruhe und Senioren angepasste, sanfte Aktivitäten. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Wahl des richtigen Futters, das auf das jeweilige Aktivitätsniveau und die Lebensphase abgestimmt sein sollte. Indem wir die Bedürfnisse unserer Hunde in den verschiedenen Lebensphasen berücksichtigen und ihre Aktivität gezielt fördern, tragen wir dazu bei, dass sie ein langes, glückliches und gesundes Leben führen können. Als verantwortungsbewusste Hundebesitzer ist es unsere Aufgabe, ihnen die bestmögliche Unterstützung zu bieten, um ihre Lebensqualität zu maximieren.