Die wunderschöne dreifarbige Perla war eine der ersten Katzen, die wir 2011 nach dem Bau des Rifugio im Katzenpark angesiedelt haben. Nicht zuletzt aufgrund ihrer beindruckenden Erscheinung wurde sie kurz nach dem Eintreffen sogar einmal vermittelt, doch es sollte sich zeigen, dass die Katzendame viel zu scheu und auch zu eigensinnig war, um eng mit Menschen zusammenzuleben. Daher gaben wir der Kleinen bei uns im großen Park die Freiheit, die sie brauchte, nebst all der Pflege und Nähe, die sie zulassen konnte. 12 Jahre dauerte unser gemeinsamer Weg, doch dann kam der Tag, an dem es galt, Perla allein weitergehen zu lassen, dorthin, wo schon so viele unserer Katzen auf sie warten...

All die Jahre ging es Perla ausgesprochen gut – bis Anfang 2021, als ihr eines Ohr voller Eiter war und sie unter starken Schmerzen litt. Eine aufwendige Biopsie erbrachte die schlimme Diagnose, dass die Ursache hierfür ein Adenokarzinom war. Mithilfe unserer großartigen SOS-Unterstützer konnte Perla operiert werden und durfte nach der Rekonvaleszenz in unserem Ambulatorio und im Gehege in ihren geliebten Park zurückkehren. Allerdings blieb sie dort nicht lange, sondern stand regelmäßig vor der Tür „ihres“ Geheges; offensichtlich hatte sie sich bestens eingelebt. Natürlich durfte sie dort wieder einziehen... und fühlte sich offensichtlich wohl, bis Ende letzten Jahres klar wurde, dass der Tumor zurückgekehrt war. Sollten wir sie erneut operieren lassen, ihr, die nur unter Betäubung untersucht werden konnte, ihr all die Schmerzen und den Stress ein weiteres Mal zumuten, obwohl die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Rückfalls sehr hoch gewesen wäre? Wir entschieden uns dagegen, und ließen Perla die Zeit, die ihr noch blieb – ohne Eingriffe, aber mit viel Liebe und Streicheleinheiten, die sie im Gegensatz zu früher zutiefst genoss. Unsere Kolleginnen hatten speziell für sie einen kleinen offenen Käfig im Gehege aufgestellt, und sie liebte es, dort zu liegen und sich von der Sonne wärmen zu lassen, umgeben von ihren besten Katzenkumpeln. Sie kam angetrottet, wenn wir das Gehege betraten, immer froh über ein gutes Wort, eine streichelnde Hand, ein Leckerchen.

Als sie das Leckerchen nicht mehr annehmen wollte, als sie generell Probleme beim Fressen bekam und immer schwerer atmen konnte, wussten wir, dass es an der Zeit war, sie gehen zu lassen. Voller Traurigkeit, aber auch voller Freude, sie so lange bei uns gehabt haben zu dürfen. Nie werden wir vergessen, wie sie in Jugendjahren regelmäßig bis zu zehn Katzen um sich scharrte und diese aus dem Rifugio führte, um einen Ausflug in die Umgebung zu unternehmen, quasi eine Katzenfängerin von Hameln... doch stets kehrte sie mit ihrer Entourage zu uns zurück. Nun bleibt sie für immer im Rifugio, im großen Park, wo sie ihre letzte Ruhe gefunden hat – und in unseren Herzen.

Lebwohl, süße Perla, wir werden Dich so sehr vermissen und sind doch glücklich, Dich nun ohne Schmerzen zu wissen!