06.03.2023 - Welpen und Junghunde ... |
Welpen- ja, sie sind wirklich niedlich und man kann sich schnell in sie verlieben. Man stellt sich vor, wie man solch ein Hundekind großzieht, Spaß und Freude mit ihm hat oder ihn vielleicht in ein besseres Leben holt. Das alles ist verständlich und ehrenwert. Aber dennoch kommt es vor, dass Menschen das Leben mit einem Welpen und Junghund komplett unterschätzen! Auch gut gemeinte Aufklärung im Vorfeld stößt dann manchmal auf taube Ohren, wenn die Interessenten nur noch Herzchen in den Augen haben. Welpe und Junghunde sind wirklich toll, fordern einen aber bis sie erwachsen sind oftmals, je nach Individuum und Anforderung natürlich unterschiedlich, sehr. Sie müssen alles, was für sie wichtig sein wird, erst lernen und genau das muss man ihnen als Hundehalter auf freundliche und faire Weise beibringen. Ein junger Hund ist extrem zeitaufwändig und benötigt gute Nerven. Die Bereitschaft sich von einem guten Trainer/ Hundeschule begleiten zu lassen sollte unbedingt da sein. Ein Welpe/ Junghund muss die Stubenreinheit lernen, kann nicht alleine zu Hause bleiben, beißt und kaut auf Dingen wie Möbel, Kinderspielzeug, Hände, Hosenbeine, Deko, Pflanzen, Teppiche, Tapeten und und und. Natürlich machen sie auch vor gefährlichen Dingen wie Stromkabel und Giftpflanzen nicht halt. Solche Gefahrenquellen MUSS man unbedingt vor dem Einzug aufspüren und sichern. Dafür ist ein gutes Management wichtig. Kinder und Hunde, die gemeinsam groß werden sind eine tolle Vorstellung, aber in der Realität oft schwer umsetzbar, denn man hat quasi bis an die 3 Jahre ein Kind mehr zu betreuen. So lange braucht es oft, bis ein junger Hund all das gelernt hat, was es braucht, um im Alltag gut zu bestehen. Ein junger Hund richtet sich nicht nach den Zeiten, die die Kinder haben, kann nicht an der Leine laufen und schon gar nicht neben einem Kinderwagen, darf nicht mit auf Spielplätze, zwickt die Kinder ins Hosenbein, wenn sie rennen. Es braucht Zeit zum Üben und Trainieren ohne die Kinder. Ein Welpe/ Junghund kann noch nicht großartig spazieren gehen und besonders die jüngeren haben manchmal Ängste das traute zu Hause zu verlassen. Auch junge Hunde sind bei der Übernahme keine unbeschriebenen Blätter und haben vielleicht sogar schon unschöne Erfahrungen in ihrem kurzen Leben machen müssen. Daraus resultieren dann evtl. Probleme, wie z.B. große Ängste. Auch damit sollte man rechnen. Und dann nach der Welpenzeit kommt auch noch das Thema Pubertät und Jugendentwicklung, die tatsächlich oftmals noch fordernder ist als die Welpenzeit. Je nach Rasse und Größe kann diese bis 36 Monate andauern. Es ist der Entwicklung von Kindern zu Jugendlichen bis zum erwachsen werden gar nicht so unähnlich, nur eben in sehr verkürzter Form. Bei uns Menschen geht es vom Kindergarten über die Grundschule zur weiterführenden Schule. Von einem Kind würde ja auch niemand erwarten, dass es in der 3. Klasse Abitur macht und dann arbeiten geht. Ein Welpe fängt eben auch im Kindergarten an und auch von einem Hund mit 8–12 Monaten kann man nicht erwarten, dass alles klappt und er brav ist, denn da ist er in der Regel mitten in der Jugendentwicklung. Wer Kinder hat weiß wie anstrengend sie in ihrer Jugendentwicklung sein können. Zudem kommt es natürlich auch darauf an, wie kundig der Hundehalter ist oder ob er bereit ist sich Unterstützung zu holen. Alles braucht seine Zeit. Kurzum, die Erziehung und das Zusammenleben mit Welpen, Junghunden und Hunden im erwachsenwerden ist eine sehr lehrreiche und schöne Zeit, wenn man sich bewusst macht, was es bedeutet. Es ist sehr fordernd und bisweilen sehr anstrengend. Man muss sich einiges an Wissen schaffen, um damit gut umzugehen und dem Hund eben den richtigen und passenden Input geben zu können. Die Bedürfnisse und Entwicklung sind individuell und Rasse abhängig. Man sollte bereit sein, Abstriche in seinem Leben zu machen, dem Hund zuliebe. Mit Großmütigkeit und Wohlwollen kann man sehr gut durch diese Zeit kommen. Und das wichtigste, man sollte vieles einfach mit HUMOR nehmen und über den Schabernack, den der Hund so macht lachen können! |