Anto (01.02.2022) |
Während ich diesen Happy End Text schreibe, bist Du Antò schon seit vier Wochen in Deinem Zuhause. Viele Menschen haben Dein Schicksal verfolgt, viele haben Dir die Daumen gedrückt. Aber Du hattest immer wieder Pech. Wir haben uns viel Mühe gegeben, die richtigen Menschen zu finden, nachdem wir Dich von einem anderen Verein übernommen hatten, bei dem schon zwei Vermittlungen gescheitert waren. Aber trotz aller Bemühungen und aller Sorgfalt bei der Vermittlung, hatte es erneut nicht geklappt und Du kamst zurück in unsere Obhut. Jetzt wollten wir mit dem Verkünden deines Happy Ends abwarten, bis es ganz sicher ist. Du wurdest am 01.02.2022 aus der Hundepension abgeholt und bist ins Rheinland gezogen. Auf einem großen Grundstück mitten in der Natur lebst Du zusammen mit Deinem neuen Frauchen, ihrer Familie und weiteren Tieren zusammen. Von Anfang an bekamen und bekommen wir fast jeden Tag tolle Nachrichten und Bilder von Deinem neuen Leben, die zeigen, dass es Dir gut geht. Wir konnten miterleben, wie Du Dich eingelebt und entwickelt hast. Wir konnten sehen, dass nicht Du, sondern das Misstrauen der Menschen zu den Problemen geführt hat. Dein neues Frauchen begegnet Dir von Anfang an mit viel Verständnis, viel Herz und Sachverstand. Sie beschreibt Dich als jung, lustig, lieb. Jeden Tag wirst Du gelassener. Seit Du bei ihr bist, hast Du den Maulkorb nicht mehr gebraucht. Da war sie mutig und hat Recht behalten. Du hast Dich in Dein neues Hunderudel hervorragend integriert und Dich der Familie angeschlossen. Natürlich wurde auch von Anfang an geübt. Aber es zeigte sich, dass mit relativ kleinen, freundlichen Interventionen bei Dir viel zu erreichen ist. Die seelischen Wunden, die Du mitgebracht hast und die teilweise sehr deutlich zu spüren sind, heilen jetzt langsam ab, sodass Du jeden Tag mehr ein fröhlicher, freundlicher Hund wirst.
Lesen Sie hier unsere Startseitenmeldung vom 04.03.2022........
Hier zur Erinnerung die Geschichte von Antò:
Antò- ein gründlich missverstandener Hund
Im Sommer 2019 wurde fast gleichzeitig, an zwei verschiedenen Orten in der Nähe unseres Rifugios jeweils ein streunender Hund aufgegriffen. Die Beiden ähnelten sich wie ein Ei dem anderen, weshalb wir von Anfang an überzeugt waren, dass es sich um Brüder handeln musste. Im Rifugio blieben die Beiden immer zusammen und verstanden sich gut, sodass wir keine Bedenken hatten, als sich jemand meldete, der beide Hunde zusammen adoptieren wollte. Anfang 2021 durften sie nach Deutschland reisen. Aber schon kurz nach dem Einzug kam es immer öfter zu Streitereien zwischen den Brüdern. So entschied die Besitzerin, dass Antò weiterziehen müsse. Er kam zu einer Familie mit Kindern. Dort gab es wohl viel Spaß, Spannung, Action. Aber nach kurzer Zeit zeigte sich, dass Antò gerne beschützt, was ihm lieb und teuer ist... leider auch gegenüber dem Familienvater. Weil die Familie sich vollkommen überfordert sah, musste Antò zum zweiten Mal so schnell wie möglich weg und zog vorerst zu einer versierten Notfallpflegestelle. Dort kam Antò erst einmal zur Ruhe und wartete darauf, endlich eine richtige Chance zu bekommen. Ein Paar im Vorruhestand lernte Antò kennen, wie er sich gerne gibt: freundlich und aufgeschlossen, charmant. Im Wissen um die Probleme aus seiner Vergangenheit entschieden sie sich dennoch, ihm ein sicheres Zuhause geben zu wollen. Die erste Zeit verlief sehr harmonisch und glücklich. Nach einigen Wochen begannen dann die Missverständnisse. Unter anderem versuchte Antò, eine rassegemäße Aufgabe für sich zu finden und kam leider auf die Idee, sein Frauchen gegenüber Herrchen zu verteidigen und vereinzelt auch fremde Menschen draußen anzubellen. Dazu wurde er von seinen Menschen einigen völlig überfordernden Situationen ausgesetzt. Die Situation begann zu eskalieren. Zum dritten Mal hieß es: „Antò muss sofort weg“! Zurück bei der ihm vertrauten Notfallpflegestelle schlief er zunächst sehr viel, um all die Wirren in seinem Leben zu verarbeiten. Ein wirklich armer Pechvogel – und dabei will er doch nur endlich ankommen und lernen, was es bedeutet, verlässliche Menschen an seiner Seite zu haben. Seine Notfallpflegestelle verfügt nicht über die Ressourcen, dauerhaft einen zusätzlichen Hund zu beherbergen, sodass nach einiger Zeit wieder eine neue Unterbringung gefunden werden musste. Update 13.01.2022: Antò ist gut in der Hundepension angekommen. Am 06. Januar ist Antò wie angekündigt in eine schöne Hundepension im Thüringer Wald umgezogen. Sein Pflegefrauchen brachte ihn dorthin und konnte sich die neue Umgebung selbst ansehen. Antó erkundete sofort neugierig die großen Ausläufe und den Bereich mit den Hundehäusern. Er wohnt zurzeit in einem wärmeisolierten und geheizten Hundehaus mit kleinem Außenbereich. Neben der Grundversorgung gibt es täglich reichlich Auslauf auf dem großen Gelände der Hundepension und bekommt dort auch Beschäftigungsaufgaben, z.B. in Form von Suchspielen. Wie man auf den Fotos von dort sieht, hat Antò viel Spaß im Schnee. Auch ist er von Anfang an unbefangen auf sein neues Pflegefrauchen zugegangen und schließt sich ihr gerne an. Wenn er allein in seinem Haus ist, findet er zur Ruhe. Kann er „seine“ neuen Menschen und neuen Hunde jedoch aus der Entfernung riechen oder hören, „ruft“ er sie durch Bellen herbei. Nach und nach wird er mit den Hündinnen der Inhaberin zusammengeführt, sodass er bald auch die Gesellschaft von Artgenossen haben wird. Den großen Auslauf bewacht er schon gewissenhaft und hält Fremde vom Zaun fern. In den ersten Tagen fällt besonders auf, dass Antò sich leicht aus der Ruhe bringen lässt und dann hibbelig wird. Aber auch in solchen Situationen bleibt er für seine Menschen ansprechbar. Hat Antò einmal festes Vertrauen fassen dürfen, ist er ein echter Traumhund, liebevoll und freundlich. Er hat schon so viel gelernt, läuft vorbildlich an der Leine, ist ein toller Begleiter beim Wandern und Joggen, akzeptiert Regeln und setzt alles daran, geliebt zu werden. Wenn Sie sich ebenso wie Antò ein lebenslanges Happy End mit einem besten Freund an Ihrer Seite wünschen, dann melden Sie sich bitte so bald wie möglich bei seiner Vermittlerin. Antò ist ein Pastore Fonnese Mischling. Das ist eine alte regionale, sardische Hirtenhunderasse, die ihren Namen von dem Bergdorf Fonni auf Sardinien erhalten hat. Die Hunde sind mittelgroß, ihr Fell ist eher struppig und wetterfest und kann alle mögliche Grautöne aufweisen. Die Hunde wurden sowohl zur Verteidigung der Herden als auch zum Schutz von Haus und Hof gezüchtet. Entsprechend misstrauisch können sie Fremden gegenüber reagieren und haben eine große Individualdistanzerwartung. Sie sind mutig, intelligent und gelten als territorial. Ihrem Besitzer gegenüber sind sie meist treu ergeben. Sie haben einen starken Charakter und sind vom Wesen her lebhafter als andere Herdenschutzhunde. Sie kooperieren gerne mit ihrem Menschen, ohne jedoch einen bedingungslosen Gehorsam zu entwickeln. Wir suchen für Antò Menschen, die verstehen, dass Antò völlig andere Wesenszüge mitbringt als z.B. ein Retriever oder ein Deutscher Schäferhund. Wir suchen Menschen, die es verstehen, im richtigen Moment, freundlich aber bestimmt Grenzen zu setzen, Menschen, die verstehen, dass Antò wesensgerechte Aufgaben braucht. Wir könnten uns Antò gut bei einer Einzelperson vorstellen. Hier wären Konflikte innerhalb der Familie, wie es sie in der Vergangenheit gab, ausgeschlossen. Aber auch ein Haushalt, indem man schon mit dem Wesen von Herdenschutzhunden vertraut und in positiver Weise erfahren ist, wäre ein guter Platz für ihn. Mit Hilfe von guten Gewohnheiten sollte Antò von Anfang an die Regeln des Zusammenlebens gewöhnt werden, um Konflikte zu vermeiden. Gerade die allererste Zeit sollte für eine sorgfältige, positive Erziehung genutzt werden.
Lesen Sie hier unsere Startseitenmeldung vom 28.01.2022.... und hier unser Update vom 02.02.2022.....
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