Arabico |
Arabico – und wieder eine Seele auf der anderen Seite des Regenbogens! Die Tränen, die in Arabicos Fell geweint werden, sind besonders dick, denn sein Schicksal ist besonders ungerecht. Nie lagen Wunsch und Wirklichkeit so weit auseinander. Seit Oktober war Arabico bei uns im Tierheim auf Sardinien, seit 14 Tagen auf einer versierten Pflegestelle in Deutschland. Was wir uns gewünscht haben, ist nie Wirklichkeit geworden. Als wir Arabico aufnahmen, wussten wir, dass es ein kranker Kater war. Wir haben – auch danke Ihnen liebe Spender – von Anfang an die Tierklinik in Arzachena und später die Tierklinik in Olbia involviert, haben keine Kosten und Mühen gescheut und trotzdem ist Arabico jetzt tot. Diagnostik ist wohl eine Kunst, die man nicht automatisch verliehen bekommt sondern die man sich mit jahrelanger Erfahrung erarbeiten muss, ein hochkomplexes Puzzle welches interpretiert werden muss. Es gibt keine Diagnose, die schwarz auf weiß am Ende eines Blutbildes steht , der Tierarzt muss alle Werte in Relation zueinander setzen und daraus Schlüsse ziehen und immer weiter in die Tiefe gehen. Manchmal ist ein Fall sehr komplex, wie bei Arabico und dann zählt das Zusammenspiel von Zeit, die Erfahrung, die Möglichkeiten…und all das hat bei Arabico nicht funktioniert. Zurückblickend waren die Behandlungsansätze auf Sardinien falsch, zumindest nicht ausreichend, endlich in Deutschland angekommen konnte man ihm nicht mehr helfen. Früher hätte Arabico aber nicht ausreisen können, denn die gesetzlichen Bestimmungen lassen uns hier keinen Spielraum. Das ist ein Alptraum, aber auch das ist Auslandstierschutz. Dank Ihnen liebe Spender sind solche Fälle immer seltener und wenn sie da sind, können wir sie abfedern. Ein besonderer Dank gilt unserer professionellen und liebevollen Pflegestelle Barbara J., die bis zum Schluss versucht hat, das unmögliche möglich zu machen und Arabico all ihre Liebe geschenkt hat….
Lesen Sie hier den Abschiedsbrief seines Pflegefrauchens: Genau 14 Tage durfte ich dich kennen und lieben lernen. Was warst du für ein toller Kerl. So krank und doch so freundlich, lustig und voller Tatendrang. Du wolltest Leben und warst noch nicht fertig damit. Als Du mir in München übergeben wurdest, hatte ich das erste mal Tränen in den Augen. So dünn und so kaputt bist Du angekommen. Du hattest eine schwere in Dir, die greifbar war. Als wir dann endlich in Ratzenried angekommen sind hast Du mit einer Selbstverständlichkeit Dein Zimmer erobert, als wenn Du ein kleiner Jet-Setter wärst und täglich solche Reisen unternimmst. Ich habe Dir auf die Pfote versprochen als Du dich fest in meinen Schoß gekuschelt hattest: „Ab jetzt wird es nur noch besser“. Ich hab dir das versprochen und ich war selbst davon überzeugt dass wir beide das schaffen. Es sah auch Anfangs ganz danach aus. Dein großes Zimmer hat Dir gut gefallen. Du hast Dich eingelebt, hattest ständig Hunger, hast gut gefressen, Stuhlgang wunderbar, nur irgendwie bist Du einfach dünn geblieben. Bei der Menge die du täglich zu Dir genommen hast hätten die Flanken nicht so dünn bleiben dürfen. Gleich am Dienstag hatten wir ein großes Blutbild gemacht dass schon ein wenig verdächtig war. Rekonvales, Päppelfutter, Katze ankommen lassen gut umsorgen dann´sehen wir in drei Wochen weiter. So die Diagnose vom Tierarzt. Ich war ja so erfreut darüber, hab gedacht wir schaffen das. Im Päppeln bin ich gut. Das hat bei Dir leider nicht ausgereicht. Ostermontag Abend ab in die Tierklinik. Du ziehst dich zurück, frisst nicht, spielt nicht, möchte nicht mehr kuscheln. 3 Sachen die für Dich auf deiner Prioliste ganz oben gestanden haben. Dort ein niederschmetterndes Ergebnis. Verdacht auf Lymphom, Blutwerte so schlecht, dass die Sauerstoffversorgung im Gehirn nicht mehr ausreichend ist. Notversorgung mit Kortison und Antibiotika. Da konnten und wollten wir Dich noch nicht aufgeben, obwohl der Tierarzt da schon dazu geraten hat. Kaum da und dann sterben, das hatten wir anders ausgemacht. Die Behandlung mit Antibiotika und Kortison hat nicht wirklich angeschlagen. Es ging Dir ein bisschen besser, aber Du hattest keine Puste mehr, konntest nu noch beobachten und nicht mehr spielen. Essen, Hunger, ausgelöst durch das Kortison das war das war du wolltest. Aber die Nährstoffe konnten von Deinem geschwächten Körper nicht mehr aufgenommen werden. Deine Organe waren nicht mehr in der Lage das Futter zu verwerten. Heute am 09.04.2021 sind wir dann wieder in die Tierklinik. Nach einem Ultraschall stand fest, dass wir dich gehen lassen müssen. Leber, Niere und Milz so groß dass sie aneinander gestoßen sind. Der Bauchraum aufgefüllt mit Flüssigkeit zwischen den Organen. Was für ein Kampf für so einen kleinen Körper. Nicht mal ein Jahr alt bist du geworden. 6 Monate in einem Käfig verbracht ohne Hoffnung auf Besserung, dann diesen Transport nach Deutschland noch durchgestanden und für was das alles? Für 2 Wochen Fürsorge, Liebe, freundliche Worte, Geborgenheit. Ach Arabico, wie viel mehr hätte ich Dir noch geben können und wollen. Du warst so ein liebes verschmustes Katerchen der es verdient gehabt hätte hier glücklich zu werden. Mein Kosename für Dich war Rico. Süß wie Schweizer Kräuterzucker. Das hast Du geliebt, wenn ich Dir das ins Ohr geflüstert habe und Dich dabei gestreichelt habe. Du hast mir immer ganz aufmerksam zugehört um ganz genau zu verstehen um was es geht. Ich habe Dir erzählt wie toll Du bist, was für ein lieber Schatz du bist. Habe ich meine Aufmerksamkeit mal nicht auf Dich gerichtet, hast Du mir ins Handy gebissen. So auf die Art, Hallo Fräulein, hier spielt die Musik. Ich bin Rico, so süß wie Schweizer Kräuterzucker, du musst Dich um mich kümmern. Und das habe ich gern getan und ich hätte so gerne noch so viel mehr Zeit mit Dir verbracht und gesehen wie du aufblühst und groß und stark wirst um Dich dann in ein für immer Zuhause zu begleiten. Ach Rico das habe ich mir so sehr für Dich gewünscht und doch haben wir es nicht geschafft. Aber tief in meinem Herzen bist Du nun für immer bei mir und Du wirst nicht vergessen. Nun bist Du frei, kannst hin wo Du willst. Keine Grenzen, Keine Schmerzen mehr. Dort wo Du jetzt bist, gibt es bestimmt ganz viele die mit Dir kuscheln möchten. Ich liebe Dich und diese Liebe begleitet Dich über die Brücke und bleibt immer bei Dir. Dein Pflegi
Lesen Sie hier seine ganze Geschichte...
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