Straßenhunde |
Im Vergleich zum Elend der eingesperrten Hunde scheint das Leben der Straßenhunde schon fast idyllisch. Beim näheren Betrachten erkennt man jedoch, dass dieses vermeintlich artgerechte Leben ein Leben voller Ängste, Gefahren und auch Leiden ist. Ein Straßenhund wird meist nicht als solcher geboren, sondern er wird vom Menschen dazu gemacht. Die meisten Hunde, die als Streuner auf Sardinien leben, hatten irgendwann einmal ein Zuhause und finden sich auf einmal in der Situation, völlig auf sich allein gestellt zu sein. Hinzu kommt oftmals ein Trauma durch das Verlassen werden. Seelische Not paart sich hier also mit existenziellen Problemen wie Futterbeschaffung und Unterschlupf. Die Hunde sind gezwungen, sich von Abfällen zu ernähren oder stunden-, oftmals tagelang bettelnd vor Geschäften zu verharren. Die Tiere haben keinerlei medizinische Versorgung, sie sind Parasiten und Krankheiten schutzlos ausgesetzt und nur zu oft erliegen sie diesen durch ihre mangelnden Abwehrkräfte. Die Streuner werden von den meisten Einheimischen als Gefahr für ihre Kinder oder ihre Viehherden gesehen, sie stören auf öffentlichen Marktplätzen und passen nicht ins Bild einer Gesellschaft, die vom Tourismus lebt. Somit werden sie verscheucht, gehetzt und verjagt und nur zu oft endet ihre rastlose Flucht im Tierfangauto der Gemeinde mit Endstation Tierheim. Die Hunde, die diesem Schicksal entkommen, müssen sich in einem Leben voll von extremen Gegensätzen zurechtfinden. Während im Sommer die Insel von Touristen überflutet wird, steht in den einsamen Wintermonaten der Großteil der Feriensiedlungen leer. Während im Sommer Schatten und Wasser Mangelware sind, sind die Feuchtigkeit und der starke Wind im Winter unerträglich. So wechseln die Gefahren für das Leben der Straßenhunde ständig. Ob Autos, Menschen, Hitze, Kälte, Hunger, Durst oder Einsamkeit, die Gründe für ihr Leiden sind vielfältig, und doch haben sie alle den gleichen Ursprung ... |