Lara

Wir müssen euch leider mitteilen, dass Oma Lara ganz plötzlich von uns gegangen ist. Das schreibt ihr Pflegefrauchen:

Liebe Oma Lara,

nach 9 Jahren an der Kette sollte es auch bei deiner Adoptantin in Deutschland nicht klappen. Du hattest Hüftprobleme und deine Adoptantin viele Stufen zu bewältigen.

So kamst du vor fast 5 Jahren zu uns. Du hast dich sofort in meinen Freund Jan verliebt, ihr wart ein Herz und eine Seele. Du folgest ihm auf Schritt und Tritt. Schnell war klar, dass wir dich nur ungerne wieder gehen lassen mochten, nach allem was du erlebt hast.

Sehr dankbar waren wir respekTiere dass du als Dauerpflegehund bei uns bleiben konntest. Ein Dank geht an all deine Paten, die dies ermöglich haben.

Liebe Lara,

mit deiner gemütlichen Art und deinem vielen Fell nannten wir dich liebevoll Brumsel. Dein Element war das Wasser, wann und wo immer du konntest, gingst du baden und plantschen. Ganz toll war es, wenn du noch ein Bällchen dabeihattest.

Vor ein paar Monaten zogen Hühner bei uns ein. Du mit deinem Jagdtrieb wolltest sie erst auch im hohen Alter noch jagen. Doch du warst so lernfähig und schlau. Bald hast du begriffen, dass die Hühner jetzt dazu gehörten. Wir konnten den Sicherheitszaun wieder abreißen. Du gingst an den Hühnern vorbei, als wäre es das normalste auf der Welt.

Vor zwei Monaten waren wir in den Niederlanden am Meer. Du hast es sehr genossen.

Überhaupt warst du immer fit mit deinen 14,5 Jahren. Hast immer noch lange Spaziergänge mitgemacht, gerne gebuddelt und nur selten hattest du Tage, da hast du dich unterwegs hingesetzt und wir sind umgekehrt.

Am Sonntag den 11.08.2019 kamen Freunde mit ihren sardischen Hunden und wir gingen eine große Runde spazieren. Du warst super drauf, hast noch im Feld nach Mäusen gebuddelt. Als wir wieder zu Hause waren, gab es dein geliebtes Nassfutter als Abendessen. Dir ging es gut, du hast als Nachtisch noch genüsslich ein Rinderohr gekaut. Abends war Jan draußen im Garten, du wolltest mal raus nach ihm gucken gehen. Ganz plötzlich bist du einfach zusammengebrochen. Wir dachten erst, du wärst ausgerutscht. Doch als du nicht mehr hoch kamst, haben wir dich sofort eingepackt und sind in die Tierklink nach Aachen gefahren.

Jan hat illegaler weise mit dir im Kofferraum gesessen. In der Klinik war die Hölle los. Doch als sie sahen wie Jan dich auf dem Arm hatte, konnten wir direkt durch gehen. Du wurdest geröntgt, und der Befund war niederschmetternd. Deine Milz war 3-mal so groß wie normal, in der Lunge etwas geplatzt, sie war kollabiert.

Wir haben so schrecklich geweint. Es hat doch nichts darauf hingewiesen, dass du krank bist.

Für uns war aber auch klar, dass wir dich unter keinen Umständen leiden lassen möchten.

So bist du in Jans und meinen Armen ganz ruhig eingeschlafen.

Wir haben dich dann die Nacht im Wohnzimmer gelegt, damit das Rudel sich verabschieden kann.
Milo, unser neuer Hund, hat so schrecklich getrauert. Für ihn warst du der Mentor, hast ihm viel seiner Unsicherheit genommen und ihm die Welt gezeigt.

Überhaupt warst du für so viele (ängstliche) Pflegehunde hier der Fels in der Brandung.

Milo hat die halbe Nacht erbrochen, da sag mal einer, dass Tiere keine Gefühle haben.

Wir haben dich neben dem Lorbeerbusch, in dem du immer Bällchen und Kauknochen versteckt hast, beerdigt.

Milo hast du damit ein Erbe hinterlassen. Fast jeden Abend buddelt er ein Vermächtnis von dir aus.

Oma Lara, du fehlst so schrecklich, wir vermissen dich wahnsinnig. Du bist jetzt ein Engel, und wir werden dich für immer in unseren Herzen behalten.

Am Tag nach deinem Tod war ein wunderschöner Regebogen über unserem Garten, hast du ihn uns geschickt?

Wir sind dankbar für fünf tolle Jahre mit dir, liebe Omi.