Ercole (29.09.2018)

 

Bei manchen Hunden stellt man sich vor, sie sitzen ewig im Rifugio, weil sie ängstlich sind und auch noch einer Rasse angehören, die ohnehin nicht so einfach zu vermitteln ist… Man sucht die Nadel im Heuhaufen…
Bei Ercole haben wir uns getäuscht… zum Glück, wir haben die Nadel sehr schnell gefunden und so konnte Ercole bereits am 29.09.2018 in sein Zuhause nach Viersen ziehen.
Dort erwartete ihn ein vollkommen entspanntes Frauchen, ohne besondere Erwartungen an ihn, ein großer, sehr gut gesicherter Garten, eine souveräne Hundepartnerin, ein paar Katzen und ein paar Hühner.
Ercole ist ängstlich, dennoch konnte er mit der Hündin, den Katzen und den Hühnern schon ersten Kontakt aufnehmen. Ins Haus mag er noch nicht, aber er bekommt auch alle Zeit der Welt. Herr Flocke, wie Ercole nun heißt, wartet vielleicht bis die ersten Flocken fallen, um sich auch ins Haus zu trauen…
Macht nichts, sein Frauchen macht ihm auch so das Leben so angenehm wie möglich und wenn sie morgens die Hühner füttern geht oder im Garten arbeitet, kommt er auch schon neugierig aus seinem Versteck und schaut zu. Zwischendurch krabbelt Frauchen zu ihm ins Versteck in den Büschen und dort lässt er sich auch schon vorsichtig mit Streicheleinheiten verwöhnen…
Wir sind überzeugt, dass er in ein paar Monaten schon deutlich entspannter sein wird und langsam sein Leben genießen kann. Wir freuen uns auf weitere gute Nachrichten und wünschen ihm und seiner Familie alles Liebe.



Im Februar 2019 kann Ercoles Frauchen schon von einigen Fortschritten berichten. Wir haben uns über den ausführlichen Bericht sehr gefreut, zumal es "Herrn Flocke" gut geht und sein Frauchen ihm weiterhin viel Geduld und Gelassenheit entgegenbringt. Diese neuen Fotos haben wir auch erhalten:



So kam Ercole zu uns…

Sein bisheriges Leben gab ihm keinen Grund zum Lächeln. Ein aggressiver Besitzer, ein winziger, dreckiger Verschlag als Unterschlupf, körperliche und seelische Misshandlungen und eine Aufgabe in der Schafherde, die er nicht meistern konnte.
Das beschreibt in kurzen Worten das harte Leben des jungen Herdenschutzhundes Ercole. Mit wenigen Monaten sollte er getötet werden, da er zur Bewachung der Schafherde nicht taugte. Er entkam diesem Schicksal, da sich unsere sardische Kollegin für ihn einsetzte und ihn mitnahm.

Das liegt nun einige Monate zurück und aus dem weißen Häufchen Elend ist ein bildschöner Maremmano geworden.

Es wird sicher noch eine Weile brauchen, bis Ercole allen Menschen vertrauen kann, aber er ist auf einem guten Weg. Diesen Weg beschreitet er mit immer öfter aufkeimender Fröhlichkeit und sogar einem kleinen Lächeln. So groß seine Angst/sein Misstrauen vor Menschen ist, so stark orientiert und erfreut er sich an allen Artgenossen, egal welchen Alters, welcher Größe und Geschlecht. Mit einer souveränen Hundeschulter als Unterstützung, wächst auch die Neugierde, die für ihn unheimlichen Menschen näher kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.