Ciao Isabella |
Isabella – Viel zu früh musstest du gehen. Die dreijährige Katzendame stammt auch aus Sardinien, wurde dort im Katzenpark bei uns im Rifugio angesiedelt und hätte dort ihr Leben verbringen sollen. Den Pflegern war aufgefallen, dass auf der Nase von Isabella ein dunkler Fleck zu sehen war und alarmiert durch die traurigen Vorgeschichten von Cosir und Rosino wollte man diesmal schneller reagieren. Denn ein Plattenepithelkarzinom ist ein bösartiger Krebstumor, der, wenn er unbehandelt bleibt, relativ schnell zum Tode führt. Isabella reiste nach München aus, wo sie einer Bestrahlungstherapie unterzogen wurde. Die Chancen standen gut. Isabella wurde behandelt und fand eine tolle Familie, die sich sehr liebevoll um sie kümmerte. Jetzt erhielten wir eine sehr traurige Nachricht der Familie: „Anfang Februar 2017 wurde Isabellas Nase wieder auffällig, sie hatte eine gerötete schuppige Stelle. Die Tierärztin meinte, dies könne ggf. wieder der Tumor oder aber eine entzündliche Reaktion der durch die Strahlentherapie geschädigten Haut sein. Am 16.02.2017 wurde eine Gewebeprobe entnommen und eine Kryotherapie gemacht, welche laut Tierärztin in beiden Fällen das Mittel der Wahl war. Die Untersuchung der Gewebeprobe lieferte kein eindeutiges Ergebnis. In der Tiefe war die Probe ohne Tumorzellen, die Zellen im oberflächlichen Randbereich sahen nicht ganz normal aus. Sie waren jedoch sehr verkrustet, so dass nicht eindeutig zu sagen war, ob es sich um Tumorzellen handelte und wenn ja, ob es ‚Überbleibsel‘ der Bestrahlung waren oder Neubildungen. Es folgten drei weitere Kryotherapie-Behandlungen am 03.03.2017, am 30.03.2017 und nochmals am 04.05.2017. Zu diesem Zeitpunkt zeigte Isabella stärkere Schnupfensymptome, welche mit einem Antibiotikum behandelt wurden. Am 22.05.2017 erfolgte wieder eine Nachkontrolle. Die Nase hatte noch eine kleine Kruste, welche laut Tierärztin aber nicht tumorös aussah. Gegen den Schnupfen bekam Isabella erneut ein Antibiotikum. Am 04.07.2017 erfolgte nochmals eine Kontrolle der Nase. Die Haut sah nach wie vor oberflächlich gut aus, es hatte sich jedoch eine Schwellung auf dem Nasenrücken gebildet. Auch waren Niesen und Atemgeräusche zwischenzeitlich schlimmer geworden. Isabella bekam dann in größeren Abständen mehrere Cortison-Spritzen, die aber nicht anschlugen. Am 21.08.2017 wurde ein CT vom gesamten Körper und nochmals eine Biopsie gemacht und am 28.08.2017 kam dann das niederschmetternde Ergebnis. Die Gewebeprobe zeigte eindeutig, dass sich wieder ein Plattenepithelkarzinom gebildet hatte und auf dem CT war zu sehen, dass bereits der Nasenknochen stark in Mitleidenschaft gezogen war. Thorax und Abdomen waren computertomographisch ohne Befund. Es zeigten sich jedoch Auffälligkeiten beidseits der Kruppe, die von der Tierärztin als ältere Spritzenreaktion und unproblematisch eingestuft wurden. Eine eindeutige Aussage hätte jedoch nur eine weitere Biopsie liefern können.) In diesem Stadium war das Plattenepithelkarzinom nicht mehr behandelbar. Eine erneute Strahlentherapie kam für uns nicht in Frage. Diese hätten wir Isabella auf keinen Fall nochmals zugemutet. Auch die Tierärztin riet nachdrücklich davon ab, da keine Chance mehr auf Heilung bestand und die massiven zu erwartenden Nebenwirkungen, die Lebensqualität massiv beeinträchtigen würden. Es blieb uns also nichts, als Isabella die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu machen und zu gegebener Zeit der Verantwortung nachzukommen und die notwendige und bittere, für Isabella erlösende Entscheidung zu treffen. Zu diesem Zeitpunkt ging die Familie– da Isabellas Allgemeinzustand noch recht gut war – nicht davon aus, dass dies so schnell notwendig sein würde. In den folgenden 3 Wochen wurde Isabella noch ruhiger als sonst, schlief fast nur noch, das Niesen und die Atemgeräusche wurden schlimmer. Als sie schließlich nicht mehr fressen wollte und plötzlich ganz massive Atemprobleme bekam, war klar, dass der Kampf verloren war. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir die Zeit, die Isabella nach der Strahlentherapie noch hatte, mit ihr verbringen durften. Tief traurig sind wir darüber, dass die Zeit so kurz war und wir ihr nicht mehr davon schenken konnten. Isabella hat uns sofort mit ihrem bezaubernden, scheuen, zurückhaltenden und gutmütigen Wesen, das sie sich die ganze Zeit über bewahrt hat, in Ihren Bann gezogen, ihre Tapferkeit hat uns beeindruckt. Wir hoffen sehr, dass es trotz allem auch für sie noch eine schöne Zeit war. Isabella ruht nun an einem Ihrer Lieblingsorte im Garten und für immer in unseren Herzen. Wir vermissen sie sehr.“ Lesen Sie hier die ganze Geschichte von Isabella. Wir sind ebenso unendlich traurig und frustriert, wieder einmal den Kampf gegen den Krebs verloren zu haben. Süße Isabella, komm gut über die Regenbogenbrücke. Wir hätten dir so viel mehr Zeit gewünscht. Traurige Grüße, Andrea Koch |