Ciao Bello |
Bello – er hat seine eigenen Pläne! Oftmals haben wir Tiere in den Händen, für die wir Schicksal spielen müssen. Tiere, die nicht zurück in ihren gewohnten Lebensraum können oder dürfen und für die wir die Entscheidung treffen müssen, wo sie leben sollen. Eignen sie sich zur Vermittlung? Für ein Leben im Katzenpark? Ist es verantwortlich, sie in einer Kolonie anzusiedeln? Gerade diese Fragen, die für ein Tier die Welt verändern sind so unglaublich schwer zu beantworten. Sei vielen Monaten haben wir den Straßenkater Bello in unserer Obhut. Er hat den Namen bekommen (bello = schön) um seinem Äußeren den Schrecken zu nehmen. Bello kam mit der Diagnose „Eosinophiles Granulom“ zu uns. Unter der Bezeichnung Eosinophiler-Granulom-Komplex wird bei der Katze eine Gruppe von klinischen Symptomen im Bereich der Haut und/oder der Maulhöhle zusammengefasst. In seinen schlimmsten Zeiten sah er aus wie das Weltraumwesen ET… Er sollte eigentlich zurück auf die Straße aber nach der monatelangen Behandlung durch die Tierklinik Olbia, die homöopatisch durch eine engagierte Münchner Tierärztin unterstützt wurde, war klar, dass Bello ein Langzeitpatient sein würde. Um ihm das Leben während der Therapie so angenehm wie möglich zu machen, wurde er aus der Krankenstation in die Außenbox zur Quarantänehaltung umgesiedelt. Aber auch 8qm sind zu wenig für einen ehemaligen Freigeist. So wurde er, nachdem er die extreme Phase seiner Krankheit hinter sich hatte, zuerst in ein Katzengehege umgesiedelt und später sogar in den Katzenpark, aus beiden Einrichtungen gelang ihm jedes Mal die Flucht. Bello muss nun sein Leben lang Cortison einnehmen, sobald man die Therapie aussetzt, beginnen seine Symptome wieder erneut. Um die genaue Medikation sicher zu stellen wurde er vom Park wieder ins Gehege umgesiedelt, in der Hoffnung, dass er dort bleiben würde, diese sind im Gegensatz zum Park eigentlich ausbruchsicher. Aber Bello hatte seine eigenen Pläne. Er hat es mit unendlicher Penetranz geschafft, da zu leben, wo er leben möchte: auf der Piazza des Rifugio! Bello bewegt sich im Rifugio als wäre es schon immer sein Zuhause gewesen. Wenn er nicht alleine sein möchte, leistet er im Büro unseren Pflegern Gesellschaft oder er ist dabei, wenn die anderen Katzen im Ambulatorio versorgt werden. Wenn er Lust hat und jagen möchte, so sucht er sich einen der vielen schattigen Büsche und wartet auf Eidechsen, zum Schlafen nutzt er die frisch gewaschene Wäsche aus der Waschküche. Bello ist ein großer Charakter und so haben wir entschieden, ihn da leben zu lassen, wo ER möchte. Wir waren monatelange am Rätseln, was für Bello wohl eine Zukunft vertretbar und artgerecht wäre, nun hat er uns die Entscheidung abgenommen. Aktualisierung 16.03.2015: Bello und Conca: ein Opfer aber kein Täter!
Das Foto von Conca haben wir vor wenigen Wochen aufgenommen, die Sonne hat ihr Fell und ihre Seele gestreichelt. Die Hündin, die ihr gesamtes Leben hinter den Mauern im canile verbracht hatte, beginnt endlich , sich zu entspannen und ihre Todesangst zu vergessen. Als wir Conca vor neun Jahren in Freiheit in Conca Verde kennenlernten, war sie ein junge, vorsichtige aber absolut gutmütige Junghündin, sie lebte eng mit den Katzen der vielen Kolonien in Conca Verde zusammen. Sie wusste, da wo Katzen leben kommen täglich Menschen mit Futter. Sie fraß gemeinsam mit den Katzen und tat keiner Seele etwas zu Leide. Die vielen Jahren im canile haben aus Conca einen traumatisierte Hündin gemacht, eine Hündin, die um jede Ressource kämpfen muss, um Platz, um Zuwendung, um Futter….! Nun ist es passiert und man kann ihr keinen Vorwurf machen. Über Nacht ist unser Piazzakater Bello in ihr Gehege geklettert und wurde sofort totgebissen. Conca ist letztlich keine Täterin aber Bello ist ein Opfer, welches wir furchtbar beweinen. Bello kam vor vielen Monaten ins Rifugio, er sah aus wie ein Alien, er war kahl und sein ganzer Körper war mit blutigen Krusten übersäht, seine Diagnose war „eosinofiles Granulom“. Schnell war klar, dass Bello nicht auf die Straße zurück konnte und so wurde er nach monatelanger Therapie im Rifugio angesiedelt. Hinter Bello lag eine sehr lange Leidensgeschichte, die dank einer deutschen Tierärztin und ihrer passionierten und gleichermaßen professionellen Unterstützung verkürzt werden konnte. Bello wurde von Woche zu Woche hübscher und seinem Namen endlich gerecht. Zwar sollte Bello nun lebenslang Cortison verabreicht bekommen aber dem Kater ging es gut, allem voran, nachdem er sich selbst entschlossen hatte, frei bei uns auf der Piazza zu leben. Er war in keinem Gehege mehr zu halten, nicht einmal im Park. Jeden Morgen fanden die Kollegen von Arca Sarda ihn frei im Zentralbereich. Bello liebte dieses Abenteuer, er schlief wo er wollte, ob in der Hundehütte von Ben, in offenen Futterkisten, auf den frisch gewaschenen Decken, in den vorbereiteten Flugkennels für die nächsten Ausreisen…aber dieses Abenteuer wurde ihm nun zum Verhängnis. Irgendetwas hat ihn ins Gehege von Conca gelockt und dort hat er den Tod gefunden, viel zu früh, viel zu grausam. Wir hätten diesem tapferen Kater so gerne noch so viele Jahre im Rifugio geschenkt aber das Schicksal hat die Geschichte anders geschrieben.So bleibt uns nur, ein weiteres Grab im Rifugio auszuheben und ihm einen dauerhaften Platz in unseren Herzen zu schenken, es bleibt, Conca zu bemitleiden für das , was der Mensch aus ihr gemacht hat und es bleibt die Aufgabe, die Rifugiozäune so nachzurüsten, dass sie sicherer für die Tiere werden. Eine große Aufgabe, die jetzt schon vor uns liegt und wofür wir Ihre Hilfe auch benötigen werden. Ciao Bellissimo! |