Medizinische Versorgung

Das freie Leben einer sogenannten Straßenkatze sieht auf den ersten Blick idyllisch aus. Tatsächlich leben die Tiere im Norden Sardiniens in einer landschaftlich traumhaften Kulisse, einer zerklüfteten Landschaft aus Granitfelsen und dicht wuchernder Macchia. An sonnigen Tagen ist diese Gegend unglaublich schön, an schlechten jedoch verwandelt sie sich in einen außergewöhnlich tristen Ort, an dem die Wellen meterhoch gegen die Felsen klatschen, der Wind sturmartig pfeift und die Regengüsse alles überfluten. In diesem Wechsel von rauhen, einsamen Monaten und heißen, touristenüberfluteten Zeiten leben die meisten Katzen.

Die extremen Schwankungen der Lebensumstände zehren sehr an den Tieren. Hier ist unsere Hilfe gefragt. Wir behandeln sehr viele Katzen mit Antibiotika gegen die oft starken und chronischen Erkältungen. Wir entwurmen die Tiere, so oft es geht, da sie aufgrund der vielen Abfälle, die von unwissenden Touristen hinterlassen werden, sehr gefährdet sind. Wir behandeln entzündete Augen und parasitenbefallene Ohren. Wir sprühen und tropfen gegen Flöhe und Läuse. Letztlich versuchen wir, angefahrene und verletzte Tiere durch tierärztliche Hilfe am Leben zu halten, denn der Mensch stellt immer noch die größte Gefahr für die Freilebenden Katzen dar. Sie werden angefahren, von Hunden angegriffen, teils gejagt, mit Steinen beworfen, Pfeilen beschossen ...

Diese Hilfe für die Katzen verschlingt pro Jahr Medikamente im Wert von durchschnittlich 4.500 Euro, z. B. ca. 500 Entwurmungstabletten, mehr als 250 Antibiotikatabletten, über 800 Parasitenampullen, um nur die häufigsten Standardpräparate zu nennen.

Ferner erfordert diese Hilfe zusätzlich Gelder für tierärztliche Leistung – ohne Kastrationen – in Höhe von durchschnittlich 13.000 Euro jedes Jahr, um Leben zu retten.