Unglaublich viele Katzenschicksale haben uns in den 15 Jahren der präventiven Arbeit auf Sardinien berührt. Meist standen die Fragen "wer bezahlt das" und "wohin mit ihnen" im Vordergrund. Die zweite Frage wollten wir von Herzen artgerecht und naturnah beantworten. Wir wollten keine Katzen mehr an Plätzen zurück lassen müssen, die weder Platz noch Lebensraum boten. Wir wollten keine Katzen mehr in Kompromissen leben sehen und wollten allem voran keine Katze mehr aus Mangel an Alternativen verlieren.

 

Wir wollten uns nie damit zufrieden geben, Katzen in Käfigen einzusperren. Der Schutz, den man ihnen einerseits damit gewährt, rechtfertigt nicht die Gefangenschaft, in die man sie drängt. So haben wir uns ein Ideal ausgemalt, einen geschützten und gleichermaßen freien Lebensraum, der für die Tiere ein Zuhause sein soll, die aus dem ein oder anderen Grunde nicht im Familienverbund mit dem Menschen leben können. Dieses Ideal haben wir jahrelang verfolgt und konnte es letztlich mit dem Bau unseres Rifugios im Jahr 2011 verwirklichen.

Die gesamte Beplanung des Geländes, welches Hunden und Katzen gleichermaßen Platz bieten sollte und alle rechtlichen, bürokratischen und ethischen Belange erfüllen sollte, wurde danach ausgerichtet. So  haben wir zwei riesige Flächen geschaffen, in denen DIE Katzen auf Dauer artgerecht leben können, die lange oder sehr lange oder sogar bis zu ihrem Lebensende bei uns bleiben. Ein Katzenpark ist für die Katzen geschaffen, die mit Felv infiziert sind und damit eine hoch ansteckende Viruserkrankung in sich tragen. Diese Katzen dürften in Deutschland nur in Wohnungshaltung vermittelt werden, um die Ansteckung anderer Katzen zu verhindern. Die Felv Katzen, die uns auf Sardinien begegnen, sind meist aber ein selbst bestimmtes Leben in unberührter Natur gewöhnt, für diese Katzen wäre es eine Qual, die Welt nur noch aus einem Fenster zu sehen.

Der zweite Katzenpark ist den Katzen gewidmet, die Felv negativ sind. Hier sollen die Katzen ein Zuhause finden, die zu wild für eine Vermittlung sind, zu ängstlich, zu scheu. Hier finden die Behinderten Tiere einen sicheren Platz, ohne dabei ihre geliebte Freiheit zu verlieren. Blinde, dreibeinige, taube...für sie haben wir die ca. 2.500 m² große Fläche eingezäunt und mit Holzhäusern und Bäumen angelegt. Die Bauarbeiten haben gefühlt eine Ewigkeit gedauert und die Maßnahmen, diese beiden Parkteile ausbruchsicher zu gestalten, waren eine riesige Herausforderung, praktisch sowie finanziell. Jetzt ist alles fertig geworden und die ersten Katzen konnten den Park beziehen. Eine große Vision, eine große Aufgabe und ein großer Moment.

Wenn Sie teilhaben möchten an diesem großen Projekt und mit helfen möchten, dass dieser große Moment erhalten bleibt, dann werden Sie unbedingt Pate fürs Rifugio.