Monky

Ja, nun ist sie schon fast fünf Jahre bei uns, unsere Mausi, die wir als Monky vermittelt bekamen und die laut Impfausweis in Italien als Amalia bezeichnet wurde. Aber ich denke, die vielen Namen waren ihr egal. Viel wichtiger war, endlich ein Zuhause zu finden und das genießt sie nun jeden Tag. Die Zeit ist so schnell vergangen, doch ich weiß noch ganz genau, wie die ersten Tage verliefen.

In der ersten Nacht schlief ich mit ihr zusammen in der Küche auf dem Fußboden. (ich auf einer Matratze) Sie lag neben mir und ich fasste immer wieder mal zu ihr herüber, aber sie war ganz ruhig und gab keinen Laut von sich. Die ersten Spaziergänge bei uns waren recht stressig für sie, da wir an einer recht belebten Straße wohnten und erst einmal ein Stück brauchten um in ruhige Gegenden zu kommen. Laute Autos, besonders LKW erschreckten sie sehr und es ging dann meist zwei Schritte vorwärts und einen zurück. Aber sie gewöhnte sich eigentlich doch recht schnell an IHR Zuhause. Wie schön war es doch, einen eigenen Fressnapf und ein eigenes Körbchen zu haben und natürlich jede Menge Streicheleinheiten zu bekommen.

Mausi band sich von Anfang an, an mich und Herrchen wurde zunächst ignoriert, aber mit der Zeit freute sie sich dann doch irgendwann, wenn er abends nach Hause kam.

Mit unserem ersten Hund „Benno“ kam sie gut klar, aber er war ihr eher egal. Wir hatten also, wie man so schön sagt „zwei Einzelkinder“. Leider wurde unser Benno ein dreiviertel Jahr später sehr krank und wir mussten uns dann nach 13 schönen Jahren von ihm verabschieden. Nun hatte mich Mausi ganz für sich allein. Nach dem sogenannten „Trauerjahr“ war Herrchen wieder bereit für einen zweiten Hund und wir entschieden uns diesmal für ein kleines Hundemädchen aus Polen, da dort die Unterbringungsverhältnisse gerade im Winter katastrophal sind, weil dort die Hunde teilweise auf dem nackten Beton anfrieren.

Mausi bekam also eine kleine Freundin. Die beiden verstehen sich sehr gut, manchmal spielen sie sogar zusammen, obwohl beide keine großen „Spieler“ sind.

Im Herbst 2011 sind wir umgezogen. Herrchen betreibt  ja seit 2008 eine Hundekita und nun wollten wir auch dort wohnen, wo wir arbeiten.

Von der einstmals ängstlichen Maus ist sie hier nun zur Hofchefin aufgestiegen. Sie geht dazwischen, wenn zwei sich streiten und manchmal balgt sie auch richtig mit.

Unbedingt erzählen muss ich, dass kein anderer Hund von denen, die ich kenne, über so eine Gesichtsmimik verfügt wie unsere Mausi. Sie kann grinsen oder, wie ich es immer den Leuten erkläre, wenn sie sagen: „ Oh die fletscht ja die Zähne“, nein das ist Nase rümpfen.W enn ich mit ihr schimpfe, meist wenn das Gebell zu laut wird, dann rümpft sie die Nase oder morgens als erstes schaue ich in ein grinsendes Hundegesicht. Wir müssen darüber so oft lachen.

Ansonsten kann ich noch berichten, dass sie jeglichen Körperkontakt liebt, kämmen, Pfoten beschneiden, selbst Ohren säubern, das findet sie alles toll. Spazieren gehen ist klasse, am besten, ohne Leine auf dem Feld alles abschnüffeln zu können. Leider habe ich mit ihrer Leinenzickigkeit etwas zu kämpfen, kann aber damit umgehen. Wir haben auch schon einige Urlaube mit beiden Hunden gemacht und da wir gerne wandern, ist das für die Hunde natürlich auch ganz toll. Hier auf dem Hof kommt Mausi eigentlich mit allen Hunden gut klar. Neulinge werden zwar erst einmal ordentlich angebellt, dann beschnuppert und dann ist es gut.

Früh aufstehen, das mag sie gar nicht gerne. Da ist sie wie ich. Mein Mann sagt sowieso so oft: „Ihr beide habt euch gesucht und gefunden.“ Ja, so ist es wohl wirklich, obwohl ich auch unsere kleine Samba sehr liebe, aber Mausi ist einfach meine Beste.

Als ich sie damals von der Pflegestelle von Frau Ernst abholte, habe ich ihr unterwegs im Auto versprochen, dass ich aus ihr einen glücklichen Hund machen möchte. Ich glaube das ist mir gelungen.

Ich möchte an dieser Stelle auch noch mal ein herzliches Dankeschön an Frau Ernst sagen, die Mausi die ersten zwei Wochen hier in Deutschland als Pflegehund hatte und ihr danken, dass sie sich für uns eingesetzt hat ,dass wir Mausi bekommen durften, da ja noch eine Familie sich beworben hatte. Ihre Einschätzung war absolut richtig, Mausi wäre kein Kinderkumpel geworden. Sie kommt zwar mit unseren beiden Enkelkindern (10 und 5) gut klar, aber ich glaube sie ist auch froh, wenn sie wieder weg sind.

Unsere Mausi ist nun ca. acht Jahre alt und uns stehen sicher noch viele schöne Jahre bevor, in denen es noch so viel zu erleben gibt. Vielleicht berichten wir dann ja wieder einmal.

Bis dahin tschüss und wauwau

Kerstin Laduch und Mausi.