Pluto

Das Plutolinchen brauchte ein wenig, um zu realisieren, dass er ein Zuhause/ein Frauchen hat. Aber man kann es ihm ja nicht verdenken; der arme Schatz hatte vorher ja keins ... Als er seine anfänglich sehr verständliche Zurückhaltung verlor, entwickelte er einen enormen Bewegungsdrang. Lief unter anderem nach ein paar Wochen Reitern hinterher. (Nach ihrem Bericht eine sehr große Runde, ohne dabei die Pferde zu ärgern oder anderweitig Quatsch zu machen.) Riss meiner Mama aus, die ihn lieb beaufsichtigte, als ich arbeiten musste und landete danach im örtlichen Tierheim, aus dem er schwanzwedelnd nach gut einer Stunde wieder von meiner Mama ausgelöst wurde, und so weiter und so fort. Bis auf die Sache mit dem Tierheim, als es offensichtlich keine Hundefreunde waren, die das Ordnungsamt verständigten, hatte ich immer Glück und geriet an nette Menschen, die mich anriefen, dass ich ihn abholen konnte. Hier hat sich die Kapsel an seinem Halsband mit meiner Nummer schon sehr oft sehr bezahlt gemacht ... ;-) Das Unfassbarste und Lustigste von allen Ausbrecherkönig-Geschichten war aber Folgendes: Mein Handy bimmelte sehr früh morgens und eine unbekannte Stimme meldet sich: "Guten Morgen, wir haben Ihren Hund." "Was haben Sie?" "Ihren Hund; Pluto!" "Nein, kann doch gar nicht sein, mein Hund liegt doch in seinem Körbchen neben meinem .... " Und was sehe ich, als ich mich vom Bett aus umdrehe und auf sein Körbchen gucke?! - Ein LEERES KÖRBCHEN!" Da hat der kleine Ausreißer es in dieser Nacht geschafft meine Wohnungstür und die Haustür GERÄUSCHLOS zu öffnen und sich den Ort mal bei Nacht anzuschauen ...

Diese Geschichte ist so unfassbar und hat schon viele Menschen zum Lachen und Staunen gebracht! - Kurzum: Das Schätzchen hatte immensen Freiheitsnachholbedarf, aber dadurch dass er so ein ungewöhnlich liebes, braves Engelchen ist, das weder Tier noch Mensch etwas tut, freute ich mich zwar nie sonderlich, wusste aber, dass nichts Schlimmes geschehen würde und hatte weiterhin mein Handy an ... Nach gut einem Jahr bekam ich anscheinend sein Vertrauen voll und ganz. Seitdem weiß er, inzwischen 13-jährig, dass ich sein Frauchen bin und dass das olle Frauchen es gern hat, wenn er in seiner Nähe bleibt. Ich lasse ihn so gut wie immer freilaufen und wenn er auch nicht immer gleich angerannt kommt, wenn ich ihn rufe, so weiß ich doch, er kommt (dann eben später) oder ist schon vorausgelaufen ... ;-) --> Ein schlauer Hund ist er außerdem mit einem guten Gespür wann er an der Straße warten sollte und wann er laufen kann und mit einem guten Navi! :-) Inzwischen ist alles sehr entspannt und ich kann sogar selbst bei Handwerkern im Haus die Gartentür auflassen; seinen Lieblingsplatz in der Haustür verlässt er nur selten. --> Ich freue mich sehr über dieses unfassbar liebe tolle Hundchen und würde ihn für keinen Preis wieder hergeben!!!