Luce

Unsere Lucille haben wir jetzt fast drei Jahre, die sehr schön, sehr anstrengend und spannend waren und sind. Lucille, früher Luce, ist ein Angsthund. Sie wurde im Zwinger geboren und kannte nichts als Gitter, hinter denen sie sich sicher fühlte.

Am Flughafen Köln hat eine Mitarbeiterin sie ins Auto getragen, weil sie sich fest auf den Boden der Transportbox presste. Zuhause habe ich sie mit meiner Schwester ins Haus getragen und sie 3 Tage in einem ruhigen Raum ankommen lassen. Da sie gewohnt war,dort ihre Geschäfte zu machen, wo sie schlief, war es hier nicht anders; auch in der Wohnung bevorzugte sie den Teppich.6 Wochen, viele Stunden bei eiskalter Witterung auf feuchten Wiesen und mehrere Teppiche und Brücken und Reinigungsmilch und Abfalltüten hat es gekostet, bis sie begriffen hatte, dass nur Menschen und Miezen ein Klo im Haus haben.

Ihre neue Schlafstätte hat sie sofort angenommen und leise knurrend gegen die Miezen verteidigt. Nachts ging sie auf Wanderschaft in die Küche und leerte den Abfalleimer, schleppte alles, was sie gut fand, auf ihren Schlafplatz und verbuddelte Dosen, Schachteln, Papierchen, Korken unter ihrer Schlafdecke; am nächsten Tag kaute sie alles genüsslich durch und strahlte vollste Zufriedenheit aus.

Spaziergänge findet sie nicht toll, aber shoppen gehen, wenn weit und breit nicht der kleinste Hund zu sehen ist, das macht sie gerne. Die Angst vor anderen Hunden haben wir ihr trotz Hundeschule nicht ganz abgewöhnen können. Da sie ein Maremmanomischling ist, muss sie uns und Haus und Hof bzw. Garten beschützen; sie zieht ihre Kreise am Zaun entlang, und wenn ich sie an der Leine habe, dreht sie sich auch um mich; macht sich gut, wenn die Leine dann um meine Beine gewickelt ist und sie sich so freut, weil sie mit darf…

Sie ist ein Schatz, der sich trotz der relativ langen Zeit bei uns immer noch weiter entwickelt und pure Freude zeigt . Gelegentlich zeigt sie leichte depressive Stimmungen, die sich aber mit viel Streicheleinheiten verziehen. Lucille---unser Sonnenschein.