Happy-end-Texte schreibe ich immer sooo gerne, aber dieser hier, Deiner, ist ein ganz besonderer und dass ich ihn nun schreiben darf, verdanken wir Deiner lieben Pflegefamilie, die sich nun nach fast 15 Monaten nicht mehr von Dir Schisser trennen kann.
Mal von vorne. Mit nicht ganz 4 Monaten, im Mai 2010, fand man Dich halbtot auf Sardinien am Straßenrand. Du wurdest von einem Auto angefahren und einfach liegen gelassen. Nach einem Tierklinik-Aufenthalt in Olbia wurdest Du ins Rifugio Olbia gebracht, Du fandest Dich unter 700 Hunden wieder, Stress pur für eine kleine, verwundete Seele mit einem schwachen Körper. Du hattest Angst.
Dein Pflegefrauchen sah Dich irgendwann, verliebte sich in Deinen Blick und gab Dir eine Chance auf ein besseres Leben... wohlwissend, dass Dein zartes Leben schon heftige Schrammen abbekommen hatte.
Im Oktober 2011 kamst Du dann. Die ganze neue Welt war einfach zu viel für Dich, auch nun das noch, nach all den vielen, schrecklichen Erfahrungen in Deinem jungen Leben prasselten unendlich viele Reize auf Dich ein, zu viel für einen kleinen Angstschatz.
Aber wenn einer wusste, wo der Weg langführen sollte, dann Dein Pflegefrauchen. Behutsam, geduldig, verständnisvoll, liebevoll und mit der nötigen Konsequenz und Souveränität führte sie Dich nun durch jeden Tag. Die nächsten Monate brachten viele, kleine Fortschritte, immer wieder auch Rückschritte, Höhen und Tiefen, Freude und Traurigkeit, manchmal aus Ratlosigkeit, Deine Angst saß richtig tief.
Die Hündin Hellen gab Dir nach und nach großen Halt, den beiden Jungs von Frauchen erlaubtest Du anfangs gar nichts, nach und nach konntest Du zumindest die Nähe zulassen, Pflegeherrchen war die Schrecklichkeit in Person und fremde Menschen eine große Katastrophe. Viel Einfühlungsvermögen war nötig, Dein Pflegefrauchen hat immer an Dich geglaubt und Deine ganze Familie hätte Dich Süßen am liebsten jeden Tag geknuddelt, mit Dir gespielt, getobt, aber sie haben sich tagtäglich auf Dich eingelassen und Deine Ängstlichkeit respektiert, waren vorsichtig und stets voller Hoffnung und Mühe, dass Du Deine Schritte nach vorne machst.
Dein Pflegefrauchen schrieb mir einmal: „Wir brauchen eigentlich "nur" einen Menschen, der sagt, o.k. er ist so und wenn es sein Weg ist, dann lassen wir ihn gewähren. Alles, was er dann noch lernt, ist gut, was nicht, können wir nicht erzwingen… aber das ist die Schwierigkeit…. die Menschen stellen Ansprüche an ihre Haustiere, wissen aber nicht, dass man sich viel selbst erarbeiten muss. Wie oft saß ich schon hier und dachte, warum sehen die Menschen da draußen nicht, was ich sehe? Einen total wunderbaren Hund, klar, mit einer großen "Macke", die aus ihm aber erst das tolle Wesen macht, was er ist... Trotz seiner Angst gibt er so viel, traut sich so viel, lässt so viel zu, beweist Stärke, ist eine Persönlichkeit.“
Ach Globo, Du hast Dich mit Deinem Wesen ganz tief in die Herzen Deiner Familie geschlichen. Sie lieben Dich, so wie Du bist, ob es nun ein schwieriger Tag ist mit Herausforderungen oder ein Tag, an dem es richtig gut und entspannt läuft. Das Ziel ist noch nicht erreicht, aber der Weg ist bestimmt. Du gehst weiter geradeaus an der Seite Deiner lieben Pflegefamilie… und das ist nun auch das letzte Mal, dass ich es so geschrieben habe, ab jetzt ist es Deine Familie, Deine eigene Familie, die so an Dir hängt und Dich nie mehr missen möchte. „Nichts und niemand kann uns jetzt mehr trennen“ schrieb Dein Frauchen, als klar war, dass Du nun nicht mehr umziehen sollst.
Du bist ein Traumhund für sie, ihr Bester, der kleine Knilch… sie sehen so Vieles in Dir, Globi, was niemand anderes jemals in Dir gesehen hat. Und deshalb ist es auch der beste Platz der Welt, den Du bekommen hast… für immer!
Mach's gut, immer besser, habe Mut und Vertrauen, sei glücklich! Wir wünschen Dir und Deiner lieben Familie gemeinsam alles Glück der Welt und freuen uns auf den Tag, an dem Du uns berichten kannst, dass das Leben halb so schlimm ist, dass Du nun ausgelassen, unbekümmert und fröhlich durch die Welt tobst und Deine Tage nicht mehr von Angst und Skepsis bestimmt sind!
Globo ist seit dem 15.1. festes Familienmitglied, ein Sarde zog nach Hamburg, um das Leben lieben zu lernen.