Konan (6.12.2012) |
Konan wurde im Jahr 2007 auf der RespekTiere-Vermittlungsseite eingestellt. Als ich seine Vermittlung von einer Kollegin vor einigen Monaten übernommen habe, hatte er in all der Zeit keine einzige Anfrage erhalten. Ich dachte: „wieder so ein armer Tropf für den sich niemand interessiert“. Aber das stimmte gar nicht. Liebe Menschen haben Dich, lieber Konan all die Jahre auf der Homepage beobachtet. Dann kam die Möglichkeit Dich aufzunehmen. Und jetzt bist Du da, heißt jetzt „Fipps“, hast schon die Zahnsanierung hinter Dir und einiges mehr erlebt. Hier Auszüge vom Bericht, den seine Menschen geschickt haben: Fipps hat trotz seiner Zwergengestalt doch einige Herdi-Eigenschaften. Er ist stur wie ein Panzer, vergisst mindestens so gut wie ein Elefant... und lernt in Windeseile, ist aber grundsätzlich sehr konservativ ... eine einmal gefasste Meinung oder gefundene Lösung zu einem Problem wird nicht so schnell geändert. Wir sind einerseits überrascht wie gut er sich nach 10 Jahren Tierheim in seiner neuen Umgebung zurechtfindet, andererseits ist er derart schnuckelig, dass wir ihn doch immer mal wieder mit unseren "Zuneigungsausbrüchen" überfordern ... aber da muss er durch, da können wir nicht aus unserer Haut ![]() Fipps selbst ist sehr fleißig ... Er hat sich selbst beigebracht wie man Treppen läuft (beim ersten Mal noch auf dem Bauch... jetzt schon wie einer der mit Treppen aufgewachsen ist) Heute war ihm das "ins Auto heben" doch zu doof und er ist selbst eingestiegen… Dankbar, dass es Menschen gibt, die einen alten Maremmano-Mischling zu sich holen, der sein ganzes Leben im Tierheim verbracht hat, einen entsprechenden Gesundheitszustand aufweist und noch nichts von unserem Alltagsleben kennengelernt hat, wünschen wir Konan und seiner Familie ein gute gemeinsame Zeit. Erster Brief von Konan: Hallo Ihr da draußen, ich bin Konan. So soll das jedenfalls in meinem Ausweis stehen. Zwar kann ich weder etwas mit Namen noch mit Ausweisen anfangen, aber was soll’s. Seit dem 6. Dezember steht mein Leben sowieso Kopf. Irgendwelche Menschen steckten mich in eine Kiste mit Luftschlitzen und einer Gittertür. Die ganze Kiste, mit mir darin, wurde den halben Tag herumgetragen, abgestellt, wieder herumgetragen, wieder abgestellt. Plötzlich war ich mit der Kiste im Freien. Der Deckel wurde aufgemacht … und was soll ich sagen … es war saukalt, weiße Flocken sind mir auf den Kopf gefallen und schon wieder waren da Menschen, die irgendwelche „beruhigenden“ Geräusche machten. Dann wurde ich in ein Auto gehoben. Das war der erste Lichtblick des Tages. Es war weich, warm, geräumig und die beiden Menschen schauten nach vorne, daher bin ich einfach mal liegen geblieben. Nach 2 Stunden im gemütlichen Auto wollten die beiden, dass ich aus dem Auto steige. Da hab‘ ich aber erst mal darauf gepfiffen. So weit kommt es noch, dass ich da aussteige, schließlich war das Auto das beste was mir an diesem Tag passiert ist. Leider haben die beiden die Tür offen gelassen und es wurde langsam ungemütlich. Einer der beiden hat mir dann lecker riechendes, gelbes, weiches Zeug hingehalten und meinte: „Schau‘ mal … lecker Käse“. Der war wirklich lecker, aber nach 3 oder 4 Stückchen hat sich mir der Magen umgedreht und ich hab‘ das ganze wieder ausgespuckt. Letztlich fand ich die beiden eigentlich gar nicht so gefährlich und bin aus dem Auto ausgestiegen und mit den beiden in ihren Zwinger gegangen. Leute, der Zwinger war riesig! Ich lief von einem Raum in den anderen, wieder zurück und noch mal von vorne, unglaublich! Dann stellten sie vor mir eine Schüssel mit komisch, aber nicht schlecht riechendem rötlichen Zeug hin. Keine Ahnung was das war, aber was ich nicht kenne, stecke ich mir sicher nicht ins Maul. Endlich begriffen die beiden und gaben mir eine Schüssel mit leckerem Trockenfutter. Leider etwas wenig, daher fragte ich nach einer weiteren Portion. Diese legten sie in die selbe Schüssel mit dem roten Zeug. Da ich Hunger hatte, nahm ich es nicht so genau und es landete etwas davon in meinem Maul … Geschmacksexplosion … das rote Zeug, heute weiß ich, dass es rohes Fleisch mit Pansen und Gemüse war, ist großartig. Was soll ich sagen, seitdem habe ich kein Trockenfutter mehr angerührt. Die ersten Tage waren für uns alle sehr hart. Keiner begriff, was der andere von ihm wollte. Menschen können unglaublich begriffsstutzig sein. Mein Rat an alle Hunde: Einfache Anweisungen und viele Wiederholungen, dann funktioniert das mit der Zeit. Ich musste tatsächlich noch einmal ins Haus pinkeln, bevor die Menschen begriffen hatten, was „ICH MUSS MAL!“ bedeutet. Aber immerhin geben Sie sich Mühe, das muss man anerkennen. Ich gebe mir natürlich auch sehr viel Mühe, muss aber eingestehen, dass Menschen doch sehr eigenartig sind. Mir wurden Zähne gezogen und ekelige Sachen aus den Ohren geholt, aber jetzt habe ich weniger Schmerzen. Seit nun mehr 3 Wochen ist das Leben, wie ich es kenne, vorüber. Oft bin ich noch so überwältigt von allem, dass ich ganz rastlos durch das Haus laufen und vor mich hin fiepen muss, aber lange nicht mehr so viel wie früher. Leider können es meine?!? Menschen nicht lassen, mich zu streicheln. Grundsätzlich ist das ja nicht sooo schlecht aber könnten die das nicht mit einem Meter Abstand tun? Jetzt muss ich dringend Gassi ich melde mich wieder Euer Konan/ Fipps oder wie auch immer
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