Ronja |
Viel zu kurz war die Zeit….. Ronja du großer Teddybär, als wir dich Anfang 2011 aus der Klinik abholten, in der deine zertrümmerte Hüfte, nach einem Autounfall, wieder gerichtet worden war und du acht Wochen nicht richtig laufen durftest sondern dich ganz ruhig verhalten und möglichst viel liegen musstest, haben wir uns gefragt, wie sollen wir das nur hinbekommen…Ein Hund der jahrelang an der Kette gelegen hat, der Schmerzen hatte…. Aber du hast uns gezeigt, dass alles Möglich ist. Du warst so unheimlich lieb und hast alles geduldig ertragen, jeden Verbandwechsel, die Zeit alleine auf deinem großen Kissen in unserer Küche, jede Medizin…und du hast jede Berührung genossen, jedes Füttern mit der Hand, jedes Bürsten und jedes Knuddeln. Aber würdest du je wieder laufen können? Die Prognosen waren nicht wirklich gut und die Suche nach dem richtigen Zuhause, mit viel Liebe, Verständnis, Zeit und Geld für all die Therapien, die nötig wären, um wenigstens halbwegs ein normales Laufen in Aussicht zu stellen, war das nächste Problem. Während der Zeit in unserer Küche hast du schon mutig gekämpft, hast dich Stück für Stück immer weiter mobilisiert und irgendwann warst du dann zumindest wieder soweit, dass du ein paar Schritte humpelnd laufen konntest. Du wurdest über den WDR bei „Tiere suchen ein Zuhause“ vorgestellt und unsere Telefondrähte liefen heiß. Jeder wollte die arme, liebe und hübsche Ronja, aber welches war das richtige Zuhause? Eine schwere Entscheidung… Aber unser Bauch und du haben die Richtung vorgegeben und so bist du bei Kerstin und Markus im Siegerland gelandet. Ein Traumtreffer! Sie haben monatelang mit dir gekämpft, Therapien, Lauftraining, Liebe, Verständnis, viel Zeit….und ihr habt es geschafft. Kerstin und du ihr ward vom ersten Tag ein tolles Team, du wusstest sehr genau, wo du hingehörst und schon nach kurzer Zeit kamen die ersten Erfolge, du liefst und hast dabei auch richtig aufgetreten, langsam noch aber mit jeder Woche wurde es besser. Es war einfach unglaublich, was ihr drei und deine Hundefreundin Andra geschafft habt. Wir haben dich oft besucht und auf dem Sommerfest 2011 und 2012 hast du es allen gezeigt. Alle waren begeistert. Und du hast alles dreifach wiedergegeben, warst der Sonnenschein im Haus, hast jedes Herz erobert einfach nur mit deiner überaus lieben, anhänglichen Art. Und dann im November 2012 erhielt ich die Nachricht, dass es dir nicht gut geht, keiner wusste so recht, was mit dir los ist, du wurdest auf den Kopf gestellt und dann kam die erschütternde Nachricht: Hallo ihr Lieben, na ja wie soll ich anfangen, zurzeit geht es uns nicht sonderlich gut. Am Donnerstag den 15.11.12 hatten wir CT-Termin. Ronja ist überall mit mir hingegangen doch als wir im Wartezimmer aufgestanden sind, ging sie ein Stück mit und hat sich dann hingelegt und mich angesehen. Ich hab zu ihr gesagt:“ Egal was kommt, du kommst auf jeden Fall wieder mit nach Hause!“, und dann ging sie mit. Für das CT waren zwei Stunden eingeplant, letztlich wurden aber vier Stunden draus. Es war wie Weihnachten und Geburtstag zusammen als Ronja endlich von der Aufwachstation zu mir kam. Dann kam die Stunde der Wahrheit und als Florian sagte:“ Wie soll ich anfangen…?“, da wusste ich schon was los war. Sie hatte Tumore in der Lunge und in der Milz (die CT-Bilder waren extra noch an eine Spezialklinik geschickt worden, die Florians Verdacht bestätigt hatte) und der Magenausgang war auch betroffen. Alle haben geweint und meinten, dass Ronja das nicht verdient hätte. Wir haben Sie dann noch mal spritzen lassen und vereinbart, dass sie, solange die Schmerzmittel noch einfach anschlagen, die Tage noch genießen soll. Wir wollten uns noch eine schöne gemeinsame Zeit machen, aber dann kam es doch schneller als erwartet. Die ersten Tage war sie wieder putzmunter, sie hat gespielt und Mäuschen gefangen…bis Montagabend. Es ging ihr immer schlechter, sie konnte nur noch schlecht laufen und hat mich mit einem Blick angesehen der alles sagte. Dienstag haben wir uns extra früher frei genommen, wir wollten uns noch einmal einen schönen Tag machen, aber als wir um zehn nach Hause kamen hat sie Markus nicht mal an der Haustür begrüßt. Sie stand nur in der Schlafzimmertüre, wedelte leicht mit dem Schwanz und schaute Markus traurig an. Als ich dann rein kam, kam sie nur ganz langsam auf mich zu. Wir haben hin und her überlegt, aber quälen wollten wir sie auch nicht. Sie zeigte uns klar, dass sie nicht mehr konnte. Ich habe die Tierärztin (Elisabeth) angerufen und mich mit Ronja auf den Wohnzimmerboden gesetzt und viel, viel gekuschelt. Als Elisabeth kam und die Braunüle legte, habe ich Ronja noch ganz viel Wurst zugesteckt und ihr erzählt, dass es ihr bald besser geht….bis sie dann für immer eingeschlafen war. Wir haben sie dann im Garten beerdigt Karl Heinz hat ihr ein schönes Gesteck gemacht mit wunderschönen Rosen. Wir vermissen die Maus sehr! Auf der Arbeit geht es, aber wenn du nach Hause kommst wartest du vergeblich auf den Riesenteddy, der dir in die Arme gesprungen kommt. Aber ich habe ihr gesagt wenn es ihr nicht gut geht dann lasse ich sie gehen, sie hat gut auf uns aufgepasst. Schade nur, dass wir nur so wenig Zeit miteinander verbringen durften… Kleine Seele ich lass Dich geh'n, denn ich weiß wir werden uns wiederseh'n. Am 20. November 2012 bist du in Frauchens Armen über die Regenbrücke gegangen. Viel zu kurz war die Zeit und wir vermissen dich alle sehr. Du wirst für immer in unserer Erinnerung bleiben. Du hast uns gezeigt, dass es immer lohnt zu kämpfen und nicht aufzugeben. Was bleibt, ist die Gewissheit, dass die Zeit nach deinem Unfall wohl die schönste Zeit deines Lebens war und du glücklich warst. Du hast nicht lange leiden müssen und nun kannst du mit all den anderen Nasen über die Wiesen rennen, glücklich sein, ohne Schmerzen… - irgendwann sehen wir uns alle wieder. Mach´s gut große Wuschelmaus…
So still, das alle Uhren schwiegen, Ich hab so viel gehört und doch kommt´s niemals bei mir an, |