Giacinta

  

Meine liebe alte Giacinta,

wie einige meiner Mitstreiterinnen trauere ich nun um dich, du, die du vor ein paar Monaten endlich einmal gesehen wurdest von einer Teamkollegin.

Da lebtest du bereits auf der Piazza, dem Eingangsbereich der Lida, dort, wo die Alten und Kranken untergebracht sind.

Leider bin ich nicht einmal zu deiner Vermittlerin geworden, denn du warst bereits zu geschwächt, um noch nach Deutschland vermittelt zu werden, so habe ich mich damit begnügen müssen, immer wieder einmal neue Fotos von dir zu erhalten, wenn Kolleginnen aus Deutschland vor Ort waren.

Immer wieder habe ich mir eingeredet, vielleicht bist du ja noch nicht so lange im Tierheim, vielleicht hast du ein einigermaßen erträgliches Leben gehabt und bist von deinem Herrn als alt und jagduntauglich im Alter ausgemustert worden, was allein schon schlimm genug gewesen wäre.

Aber du hattest es noch viel schrecklicher im Leben, als Junghund bist du im Tierheim aufgenommen worden und als alter Hund nach 13 Jahren Tierheimleben dort einsam und alleine gestorben.

Giacinta, meine Tränen begleiten dich über die Regenbogenbrücke und meine Entschuldigung, dass wir dich niemals entdeckt haben in einem der zahlreichen Gehege, wahrscheinlich weil du niemals aufgefallen bist, weil du kein Beisser warst, weil du nicht gemobbt hast, weil du evtl. zurückhaltend warst und uns nicht gleich  angesprungen hast vor Freude. Wahrscheinlich warst du auch in jüngeren Jahren niemals ernsthaft krank, sonst hättest du diese Hölle nicht 13 lange Jahre überstehen können.

Giacinta, es tut mir so unendlich leid......