Pinky (20.02.2013)
Lieber Pinky,

als ich Dich das erste Mal im Mai 2012 sah, war es wirklich rein zufällig. Eigentlich sollte ich für die Vermittler verschiedene Hunde fotografieren und beurteilen oder einfach mal nach ihnen sehen. Da musste ich durch den schmalen Gang der zwei Gehege verbindet und sah Dich und Deinen Freund Birillo L. Es war so eng und klein und niemand konnte Euch vom Weg her sehen. Du warst ganz freundlich, schautest mich mit Deinen großen dunklen Augen an. Ich streichelte Dich und ging weiter in das hintere Gehege um meine Aufgaben zu erledigen. Dann hörte ich Dich. Du hast furchbar gehustet, dein ganzer Körper bebte. Ich war erschrocken und Du hast Dich in Deine Hütte geschleppt und dort hörte ich Dich weiter husten. Auf dem Rückweg schaute ich nach Dir, Du sahst überhaupt nicht gut aus. Ich machte schnell noch ein Foto von Dir und natürlich auch Deinem Freund Birillo.

Zuhause angekommen, holten wir alle Daten und Fakten über Dich ein und schnell war klar, wir wollten Dir helfen. Die Tage und Wochen vergingen, niemand wollte Dich, niemand wollte einen kranken Hund. Dann geschah Dein ganz persönliches kleines Wunder: Ein liebes Pärchen, die sich auf alte Hunde spezielisiert haben und schon zwei Deiner Freunde aus der LIDA adoptiert haben, wollten Dich in Pflege nehmen um Dir die Chance zu geben. Und das genau vor dem Winter, wenn es nass und kalt wird und es vielleicht Dein letzter Winter geworden wäre. Du kamst im Oktober 2012 an und wurdest untersucht und behandelt.
Du hast direkt alle Hundekumpels und auch die Katzen um Deine Tatze gewickelt. Dein Herrchen konntest Du noch nicht kennenlernen, weil er im Ausland war. Doch er bekam Briefe und Bilder von Dir ins ferne Ausland geschickt und er ermahnte seine Lebensgefährtin Dich bloß nicht wegzugeben, bis Ihr Euch kennenlernen durtet. So holtest Du ihn im Dezember am Flughafen ab und es gab überhaupt keine Probleme. Dein Husten ist besser geworden, vermutlich ist er chronisch, Dein Herz ist nicht ganz in Ordnung, aber Dank Tabletten und guter Fürsorge kannst Du damit gut leben.

Kleine Macken hast Du mitgebracht. An der Leine gehen, pah, doch nicht für Dich gedacht, oder doch? Die erste Hundestunde hat Dir gezeigt, dass Leinenführigkeit auch für Dich gilt, kleiner italienischer Macho! Jetzt hast Du Dich tief in die Herzen Deiner Hundekumpel Lupetta und Dalma gebohrt und auch die Katzen finden Dich recht akzeptabel. Deine Pflegeeltern möchten Dir ein Zuhause schenken in Sicherheit und Geborgenheit. Du hast einen 6er im Lotto gelandet und für Dich heißt es nun Abschied nehmen von einem Leben welches man keinem Hund wünscht. Du hast es jetzt geschafft, mach was draus.

Bisher (20.02.) hat Dein Freund Birillo L. es noch nicht geschafft. Vielleicht hilft Deine Vermittlung ihm auch gesehen zu werden und ein Herz zu öffnen. Wir wünschen es ihm sehr.

Liebe Adoptiveltern, wir danken Euch von Herzen für die Aufnahme von Pinky. Vermutlich hätte er den Winter nicht geschafft und Ihr habt ein so großes Herz - danke, danke, danke!

Auf bald kleiner Pinky, wir hören sicherlich von Dir.

Noch ein paar Zeilen der Adoptanten:

Faszinierend, wie du es immer wieder schaffst, das fehlende Puzzleteil in unserem „Rudel“ zu finden…!!! Man würfelt 3 vollkommen unterschiedliche Katzen und drei ebenso unterschiedliche Hunde zusammen, und hat eine perfekte Einheit… Wir sind froh, dass der Kleine bei uns gelandet ist! Obwohl er ja eigentlich nur vorrübergehend als Pflegehund bei uns sein sollte… Er kuschelt sich oft an Dalma! Und beim Spazieren ist er immer Lupettas Schatten. Ihn hier wieder herauszureißen… Nein! Absolut undenkbar! Allerdings sind wir sehr traurig darüber, dass sein Freund völlig alleine in seinem Mini-Gehege zurückgeblieben ist! Alles Gute Birillo! Wir denken an dich!