Spot & Findus

 

Nun bleibt uns nichts mehr als Danke zu sagen.

Danke für eine lange Reise.
Danke für eure Hoffnung.
Danke für euer Durchhaltevermögen.
Danke für eure Tapferkeit.
Danke für eure Herzlichkeit.
Danke für eueren schier unbändigen Kampfgeist.
Danke für eure bedingungslose Liebe.
Danke für euer Vertrauen.
Danke für eure Zeit.

Man spielt immer nur mit den Karten die das Leben einem gibt.

So ungefähr 1.600km weit entfernt von Zuhause. Das Licht der Welt erblicken und nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen werden. Man könnte von einer schlechten Hand sprechen, allerdings nur wenn man außer acht lässt, dass man es mit zwei waschechten Glückskatzen zu tun hat. Wer bereit ist, sich im Bauch eines Stahlriesen quer über das Mittelmehr katapultieren zu lassen, um direkt im Anschluss zu erfahren, dass der irre Medikamentencocktail gegen die heimtückischste der Krankheiten in der langen Liste nichts zu helfen vermag, der hat auch nichts mehr zu verlieren.

Kämpfen heisst nicht selten alles auf eine Karte zu setzen. Und da man mit Charme bekanntlich am besten punktet, soll dieser nun das große Herz Ass sein.

Über viele Irrwege habt ihr schlussendlich den einen in unser Herz gefunden. Der lange Weg von Sardinien, führte euch über die Obhut der Pflegestellen bis hin ins Zentrum der Karnevalsmetropole am Rhein, welche, pünktlich zum 11.11., für euch einen Platz reserviert hatte. Auch wir haben hier neu angefangen und möchten euch Danke sagen, dass ihr euch mit uns zu einer richtigen kleinen Familie zusammengerauft habt. Danke sagen dafür, dass ihr uns gezeigt habt, was Zuhause sein bedeutet.

Leider kommt es im Leben meist anders als man es sich erhofft. Nachdem das Gröbste euch mit Leichtigkeit von der Pfote ging, gab es da noch diesen dunklen Stern am Himmel. Diesen, der stets über allem lauert wenn man Leukose-positiv ist. Wir kamen an den Punkt, an dem man das Gefühl hat, es wurden alle Vorbereitungen getroffen, alles bedacht, alles getan um der Infektion möglichst lange trotzen zu können. Die vielen Stolpersteinen am Wegrand habt ihr immer die Stirn geboten,  bis aus heiterem Himmel etwas geschah, dem euer Kampfgeist nicht gewachsen war.

Wir bewundern eure Tapferkeit und den Heldenmut uns eure Schwäche nicht zu zeigen, bis zum letzten Moment. Es gibt Menschen die finden ein Fünkchen Weisheit in dem Satz „man soll gehen wenn es am schönsten ist“, aber wer schon von Geburt an gezwungen war zu pokern, der hat vermutlich nie die Zeit gehabt sich diesen Luxus gönnen zu können. Und so hoffen wir, dass wir euch ebenso zeigen konnten, was es bedeutet ein Zuhause zu haben und bitten euch ein Auge auf uns zu haben.

Viel zu kurz war die gemeinsame Zeit.

Wir nehmen Abschied von Spot und Findus (Mai 2011 – Mai 2012).

  „Immer dann wenn der Wind pfeift und durch Äste weht,
    wissen wir ihr wart da wolltet nur nach dem Rechten sehn.“