Natalie

 

Liebe Natalie, Naddel, Natie,

viel zu früh hast Du Dich auf den Weg über die Regenbogenbrücke gemacht. Nach nur drei Jahren! Dabei wollten wir doch ein ganzes Hundeleben mit Dir teilen.

Du warst immer ein ganz besonderes Hundemädchen. Deine Behinderung hat weder Dich noch uns gestört. Du gingst nicht so gerne spazieren. Dafür waren Haus und Garten Dein Reich. Du hast immer gut aufgepasst und Deinem Job gemäß gemeldet, wenn es etwas zu berichten gab.

Nein, die Maremma in Dir konntest Du nicht verleugnen. Hast bestimmt, ob Dein Freund Henry ins Haus/Zimmer darf oder nicht, so dass wir manchmal Verkehrspolizist spielen mussten.

Mit Deiner Freundin Kaya hast Du gerne getobt und gespielt und im Garten gebuddelt. Und obwohl Chili die ältere war und oft tat, als ob sie über allem steht, konnte sie manchmal nicht anders, als mit Euch mit zu toben. Das war es, was uns Menschen erfreute, Euch ein unbeschwertes Hundeleben ermöglichen zu können.

Weihnachten mussten wir mit Dir in die Tierklinik. Du hattest Deinen ersten epileptischen Anfall. Einige Zeit vorher hatte eine Tierärztin derselben Klinik Deine Behinderungen als Folge nervöser Staupe bezeichnet. Wir schoben die epileptischen Anfälle ebenfalls auf darauf zurück. Nach dem dritten Anfall bekamst Du Luminal und damit folgten keine weiteren Anfälle mehr.

Vor einigen Wochen fiel uns auf, dass Du nicht mehr spieltest, ruhiger wurdest, nicht mehr raus mochtest und wir kontaktierten die Tierärztin. Da wir kein Fieber feststellen konnten, verringerten wir die Dosis Luminal nach Absprache. Es änderte nichts. Eine Woche später bekamst Du Fieber. Sofort ließ unsere Tierärztin ein Blutbild erstellen und schickte uns mit Dir auf Grund dessen in die Tierklinik. Du hattest eine Anämie. In der Tierklinik behandelte man Dich auf eine Autoimmunkrankheit hin mit Cortison, da Dein Mittelmeertest damals negativ ausgefallen war. Dein Zustand verschlechterte sich. Ein erneuter Mittelmeertest ergab, dass Du Leishmaniose positiv warst. Wir setzten uns mit Herrn Dr. Naucke in Verbindung, brachten Dein Blut zum Labor und erhielten ein erschütterndes Ergebnis. Du hattest Hepatozoonose. Diese Krankheit war beim Mittelmeertest nicht einbezogen worden, weil sie damals, als Du zu uns kamst noch zu unbekannt war. Das Cortison verschlimmerte diese Krankeheit um ein Vielfaches. Wir kämpften um Dein Leben. Vergeblich. Nachdem trotz mehrerer Bluttransfusionen keine Besserung eintrat und auch keine Aussicht auf Besserung bestand, Du nicht mehr laufen konntest und wir nur noch die Bitte in Deinen Augen sahen: „gehen zu dürfen“, ließen wir Dich schweren Herzens in unseren Armen einschlafen.

Du fehlst uns so sehr, aber Du wirst für immer in unseren Herzen bleiben.