Rody (29.01.2010) |
Rody kam zu uns als Findelkind mit seiner Schwester. Sie sind im August 2003 geboren und man bat uns um Hilfe bei der Vermittlung. Sehr schnell fanden wir für Rody und seine Schwester ein tolles Zuhause in München, das war am 12.11.2003. 2008 meldete sich dann die Besitzerin, dass Rody mit seiner Schwester nicht mehr harmonierte und immer seltener nach Hause kam. Sie machte sich große Sorgen, da es auf den Herbst und Winter zuging. Sie hatte sogar versucht ihn einzusperren, was dazu führte, dass er beim nächsten Ausgang noch länger wegbliebt. Wir nahmen unseren Rody also wieder in die Vermittlung auf. Da es sich bei Rody um einen bildschönen roten, 7kg Kater handelte, wussten wir es würde nicht lange dauern, bis sich eine Familie finden würde. So war es auch und Rody verließ sein Zuhause am 26.10.2008. In seiner neuen Familie war er Einzelkater und bekam auch recht schnell wieder Freigang. Aber auch hier dauerte es nur knapp ein Dreivierteljahr und schon hatten wir das nächste Problem. Rody schlug die Katzen aus der Nachbarschaft! Die Familie hatte große Sorge, da er schon einige Katzen schlimm verletzt hatte und diese jedesmal vom Tierarzt wieder zusammengeflickt werden mussten. Rody scheute auch nicht davor zurück, durch geöffnete Gartentüren oder Katzenklappen zu wandern um den Nachbarskatzen aufzulauern. Dies führte natürlich zu großem Ärger in der Nachbarschaft! Wir nahmen also Rody erneut in die Vermittlung auf. Aber was sollten wir für ein Zuhause suchen? Es durfte kein Bauernhof oder ein Pferdehof sein, denn dort liefen ebenfalls Katzen rum und sollten Wildkatzen verletzt werden, wer würde diese einfangen und sie zum Tierarzt bringen? Die Gefahr war zu groß, dass diese Katzen an den Verletzungen sterben würden. Ein normaler Haushalt ging auch nicht, denn die Nachbarschaft hatte sicherlich wieder Katzen. Wir suchten die Nadel im Heuhaufen: einen Platz mit Freigang ohne jede weitere Nachbarschaftskatze! Rody blieb so lange in seinem Zuhause. Als es sich dann Ende des Jahres zuspitze und die Nachbarn böse wurden, setzte man uns eine Frist zur Rücknahme. So holten wir also Rody am 11.01.2010 ab und brachten ihn in eine Tierpension angeschlossen an eine Kooperationstierarztpraxis nach Nümbrecht. Rody war ziemlich durch den Wind. Am 14.01.2010 musste er erneut eine längere Reise auf sich nehmen, damit wir ihn bei der Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" vorstellen konnten. Uns allen tat der große Streß für Rody sehr leid, aber es war seine und unsere große Chance die Nadel im Heuhaufen doch zu finden! So kam er gegen 12.00 Uhr am Set des WDRs an. Wir hatten eine große Transportbox mit Katzentoilette und Wasser vorbereitet. Hinter den Kulissen gab sich der große, muskulöse Kater freundlich. Doch die Fahrerin, die ihn mitbrachte, sollte uns von der Pension ausrichten, dass Rody unberechenbar auch zu Menschen wäre! Wir konnten es nicht glauben, denn er ließ sich ohne Probleme das Geschirr anziehen und schmuste mit uns. Als es dann zur Aufzeichnung ging, wurde es ernst und Rody zeigte sich gestreßt. Er wollte nicht auf der Theke sitzen und vor allen Dingen wollte er nicht kurz am Geschirr gehalten werden. Er starrte uns an und schmollte, dann ging er zum Angriff über und jaulte und schlug mit den Tatzen. Wir mussten den Dreh abbrechen und besprachen ob wir ihn besser in die Glaskiste setzen sollten zur Präsentation. Wir wollten dies nicht, da Rody einfach gestreßt war durch die viele Umsetzung in den letzten Tagen und die Leute da draußen am Bildschirm sollten keine Angst vor ihm haben, war er uns doch als absoluter Schmuser von seinem Zuhause bekannt. Also versuchten wir es noch einmal, hielten ihn an der Leine länger und nahmen etwas Abstand von der Theke. Es funktionierte. Nachdem der Dreh abgeschlossen war sprang er auf den Boden und ließ sich wie ein Hund an der Leine zu seiner Transportbox zurückführen. Eigentlich hätten wir ihn wohl besser bei den Hunden vorstellen sollen! Er trat seine Rückreise nach Nümbrecht an. Die Resonanz war mäßig auf Rody und nichts von dem kam in Frage. Wir alle waren enttäuscht. In der kommenden Woche nach der Sendung mutierte Rody in der Tierpension zum Liebling aller. Es wurde sich um die Zeiten bei Rody förmlich gestritten. Er war der Oberschmuser und zeigte sich von der besten Seite. Regelmäßig erhielt er auch hier Freigang, wenn die anderen Pensionskatzen ihre Räume bezogen. Parallel suchte ein Ehepaar, die vor einiger Zeit ein Gehöft in Rheinbach-Queckenberg gekauft hatten, einen Kater. Das Gehöft hat 3.000qm plus 6.000qm Pachtgrundstück. Hier leben mit dem Ehepaar 2 Pferde und 4 Großziegen. Eine Bekannte empfahl ihnen die Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" zu schauen und so kam es, dass am 17.01. das Ehepaar vor dem Fernseher saß und nicht die Zeit bei den Tieren verbrachte. Als sie Rody sahen, waren sie hin und weg und vor allen Dingen der Mann erinnerte sich an seine Zeiten mit einem solchen Kater zurück. Er wollte einen Garfield und so diskutierten sie die ganze Woche über Rody. Genau eine Woche später meldeten sie sich bei der Vermittlerin. Es gab keine weitere Katze und wurde dort auch noch nie gesichtet. Es war unsere Nadel im Heuhaufen. Sofort wurden sich Referenzen über den Platz vom einem Tierschutzverein eingeholt. Es war alles positiv und so wurde Rody schon am folgenden Freitag von seinen neuen Besitzern abgeholt. Das Ehepaar verbringt seine komplette Freizeit mit den Tieren und war schon riesig gespannt auf den roten Riesen.
Die ersten Berichte lassen uns schmunzeln und hoffen, dass Rody endlich seine Familie gefunden hat. Er ist total anhänglich und rennt sogar ins Badezimmer hinterher. Er schläft im Bett und betrachtet von drinnen die Pferde und Ziegen. Er zeigt aber auch Respekt vor diesen, denn als die rote Stute zum Fenster hineinschaute, war er ziemlich baff und zog sich ein Stück zurück. Rody bekommt nun noch eine Katzenklappe eingebaut und darf dann schon bald sein neues Gebiet erkunden. Teilen muss Rody nur noch mit Pferden und Ziegen und wir hoffen, dass er mit diesen Tieren seinen Frieden schließt.
Wir freuen uns sehr für Rody und seine neuen Wegbegleiter. Mach's gut Rody und benimm Dich wie ein braver Kater. Mehr können wir für Dich nicht tun. Was für ein happy end! |