Jerry

In den letzten 8 Wochen hat Jerry den Tierarzt wohl häufiger gesehen, als es in ihrem ganzen bisherigen Leben der Fall war. Aber von vorne:

Jerry wurde einige Zeit auf einem Parkplatz für Wohnmobile in Sardinien gesichtet und vermutlich über die letzten zwei Jahre von Urlaubern dort gefüttert. Jedenfalls war sie sehr an diesen Ort gebunden und hatte sobald die Urlaubsaison dort zu Ende war ein richtiges Problem. Im vergangenen Winter wurde sie daher von einer Tierschützerin angefüttert und schlussendlich in unsere Obhut gegeben, damit sie die Chance auf ein echtes und kontinuierlich umsorgtes Zuhause bekommt.

Obwohl die Hündin sich dem Menschen sehr zugewandt zeigte, sich total toll entwickelte und ein außerordentlich niedliches Aussehen hat, tat sich zu unserer Verwunderung kein Zuhause auf. Bis sich im Mai dann wenigstens eine Pflegestelle für die kleine Hündin fand. Ende Mai trat Jerry also ihre Reise an und kam mit unserem Transport nach Deutschland.

Schon kurz nach ihrer Ankunft zeigte sich jedoch, dass Jerry sich irgendwie nicht ganz so wohl fühlte in ihrer Haut, sie kratzte sich die Ohren, die Pfoten und biss sich vehement in die Rute. Ein erster Tierarztbesuch zeigte, dass Jerry kleine blinde Passagiere, nämlich Ohrmilben, mitbrachte und es wurde sofort mit der Behandlung begonnen. So einfach so gut…hatten wir gehofft! Doch leider hörte das dauerhafte Kratzen nicht auf, sondern verlagerte sich immer mehr auf das Schwänzchen, welches sie sich bereits blutig biss. Jegliche Versuche sie vom Knabbern abzuhalten, scheiterten und machten die kleine Hündin nur noch unruhiger und unzufriedener. Es galt also eine schnellstmöglich umfassende Diagnostik anzugehen. Der Test auf Mittelmeerkrankheiten, der bei uns sowieso direkt nach Einreise durchgeführt wird, war komplett negativ – daher gab es hier keine Anhaltspunkte. Ein Röntgen sollte Klarheit darüber schaffen, ob an Hüfte und Rute alles in Ordnung ist. Auch eine Hautprobe der offenen Stelle wurde genommen, um zu schauen, ob hier Keime, Bakterien oder Pilze am Werk sind. Alle Befunde waren negativ, was sicherlich auf einer Seite gut ist, auf der anderen Seite aber bedeutet, dass wir noch weiter nach der Ursache des Ganzen forschen müssen. Langsam scheint zumindest das Antibiotikum zu wirken und die Wunde schließt sich allmählich, das Kratzen wird weniger. Beim Versuch das Antibiotikum abzusetzen, fing aber leider sofort wieder das vehemente Kratzen und Knabbern an, sodass die kleine Jerry vermutlich noch einiges an Tierarztbesuchen hinter sich bringen muss und wir uns weiter um eine akribische Ursachenforschung bemühen müssen.

Bitte unterstützt unsere kleine Jerry und uns mit einer Spende, um die aufgelaufenen und noch kommenden Tierarztkosten zu stemmen und die kleine Hündin damit auf ihrem Weg der Heilung und Gesundwerdung zu unterstützen.

Wir und natürlich Jerrry danken Dir von ganzem Herzen – grazie mille di cuore!