Trema (18.05.2023) |
Ja, sie hat es geschafft! Unser einstiges Sorgenkind Trema hat sich nicht nur ins Leben zurück gekämpft, nachdem sie immer und immer wieder Welpen zur Welt gebracht hat und mit ihrem letzten Wurf schlussendlich ausgesetzt wurde. Sie hat es auch geschafft, sich in die Herzen der Pflegefamilie zu schleichen, und zwar so fest, dass sie nicht mehr wegzudenken ist. Folgende Zeilen erreichten uns von Tremas Familie:
"Trema hat mehr als einmal bewiesen, dass sie das Zeug zum perfekten Familienhund hat. Völlig unerschrocken liegt sie inmitten des Spielzimmers, während unser Sohn mit seinen 3 Jahren um sie herum spielt. Ganz Mama, die sie zeitlebens war, hat Trema immer ein Auge darauf, was der Sprössling der Familie so treibt und geht sehr liebevoll mit ihm um. Trema genießt inzwischen sichtlich die Streicheleinheiten und sucht immer mehr unsere Nähe. Wenn einer von uns nach längerer Abwesenheit nach Hause kommt, kommt sie freudestrahlend und schwanzwedelnd angelaufen und begrüßt uns als wäre es schon immer so gewesen. Sie hat ihr altes Leben sowas von hinter sich gelassen! In Wald und Feld kommt sie immer wieder angelaufen und freut sich darüber, gemeinsam unterwegs zu sein. Natürlich nimmt sie dann auch gerne mal ein Leckerchen entgegen. Sie ist ein unfassbar liebenswerter Hund trotz ihrer unschönen Vergangenheit, und die vielen Tierarztbesuche am Anfang haben uns in besonderer Weise zusammengeschweißt. Zitat meines Sohns: „Das ist meine Tremi und die bleibt!“...ja, was will man da noch mehr sagen?"
Wir drücken für Trema weiterhin die Daumen, dass sie immer und immer mobiler wird und in ihrer eigenen Familie gesund und fit noch mindestens doppelt so alt werden darf.
Hier zur Erinnerung die Geschichte von Trema:
Trema - auf der Suche nach Geborgenheit
Mitten auf einer Straße in der Nähe von Rena Majore haben unsere Kollegen vom Rifugio eine ausgemergelte Hündin gefunden. Trema irrte dort völlig dehydriert und mit geschwollenem Gesäuge voller Milch herum. Es war offensichtlich, dass sie Welpen hatte, aber von den Kleinen fehlte jede Spur.
Die hübsche Segugio-Mischlingshündin verhielt sich unseren Kollegen gegenüber zwar ängstlich, zeigte aber keinerlei Aggression, als sie die Hündin mit ins Rifugio nahmen.
Einen Tag später wurden glücklicherweise Tremas Welpen doch noch gefunden und sofort zu ihrer Mutter gebracht, die die hungrigen Kleinen auch gleich säugte.
Trema akzeptiert den menschlichen Kontakt, aber sie sucht den Kontakt (noch) nicht von sich aus. Wer weiß, was diese Hündin schon alles erleben musste?
Unsere Nachforschungen, woher die Hundemama kommt, blieben leider ergebnislos. Ist sie einem Jäger entlaufen oder wurde sie ausgesetzt? Wir werden es wohl nie erfahren...
Update März 2023:
Trema ist Ende Februar'23 auf eine Pflegestelle nach Deutschland gereist und hat sich dort in kürzester Zeit gut in den Alltag integriert. Sie geht auf alle Menschen, egal ob klein, groß, alt, jung, offen und neugierig zu und ist mit anderen Hunden vollkommen unkompliziert. Sie kuschelt sich gerne an den älteren Rüden der Pflegestelle und würde sich auch in ihrem künftigen Zuhause über den ein oder anderen Hundekumpel freuen. Kinder sind für die liebevolle Hündin garkein Problem, sie legt sich zeitweise auch mitten ins trubelige Kinderzimmer und kann dort, trotz kindlicher Lautstärke, sogar zufrieden eindösen.
Bereits auf Sardinien hatte Trema Probleme mit dem Bewegungsapparat und wurde nun in Deutschland in einer Tierklinik vorgestellt. Trema hat einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule, der aber keiner Operation bedarf sondern durch Schonung, gezielten Muskelaufbau und Physiotherapie in den Griff zu bekommen sein dürfte. Wir hoffen, dass sie durch die konventionelle Behandlung in dem Bereich schmerzfrei wird und bleibt. Auch Trema's Zähne haben sehr unter ihrem entbehrungsreichen Leben auf Sardinien gelitten und werden im nächsten Schritt saniert, damit sie auch hier schmerzfrei wird. Trotz ihres Alters und der gesundheitlichen Mankos ist Trema aber sehr mobil und zeigt deutlich, dass in ihr ein Jagdhund-Herz schlägt. Sie schnüffelt sich draußen von A nach B, klettert dabei auch über Baumstämme und Geäst und ist bei Wildgerüchen sehr aufgeregt.
Wir suchen für Trema ein ebenerdiges Zuhause, wo sie nicht unnötig Treppen steigen muss. Verständnisvolle Menschen, die ihre Physiotherapie weiterführen und ihr ein schönes, warmes Zuhause für den Rest ihres Lebens schenken. Über lange Spaziergänge mit ausreichend Schnüffelzeit und ein oder mehrere Artgenossen, die auch nicht mehr allzu wild sind, würde sie sich sehr freuen.
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