Natürlich freuen wir uns über jedes Tier, das wir in ein schönes Zuhause vermitteln können. Doch auch bei den Happy Ends gibt es immer wieder besondere Highlights, denn manche Katzen und Hunde haben buchstäblich schlechte Chancen im Hinblick auf eine Adoption – so wie Fantomas, der trotz seines bildschönen Äußeren und vieler Aufrufe und Updates niemals eine ernsthafte Anfrage bekam. Der Grund dafür: Fantomas wurde positiv auf FIV und FeLV getestet, und es sollte fast genau zwei Jahre dauern, bis das Wunder in Form einer liebevollen Familie für den schwarzen Schmusekater doch noch wahr wurde. Wie gut es Fantomas heute geht, können Sie im Folgenden lesen, denn wir erhielten einen ausführlichen Brief von ihm...

"Buon giorno, hallo, erkennt Ihr mich noch? Ich bin´s, Fantomas, ehemaliges Sorgenkind und Langzeitgast im Rifugio!

Eigentlich hatte ich mich schon damit abgefunden, mein gesamtes Leben auf Sardinien zuzubringen, aber Ihr, meine tollen Helferinnen, habt immer ganz fest daran geglaubt, dass es da draußen ein liebevolles Zuhause für mich geben musste. Ich werde Euch immer dankbar sein, Euch habe ich mein zweites Leben zu verdanken und Ihr habt ganz richtig erkannt, dass ich meine eigene Familie brauche. Und tatsächlich geschah eines Tages das Unglaubliche: Ich wurde entdeckt!!!

Nachdem Ihr mein zukünftiges Personal eingehend befragt und kennengelernt hattet – schließlich stand für mich viel auf dem Spiel – habt Ihr die Entscheidung getroffen, mich statt in einen Ort mit Freigang und „Gras unter den Füßen“ in ein Haus mir gesicherter Wohlfühloase ziehen zu lassen. Das ist Euch ganz bestimmt nicht leichtgefallen, denn für die meisten Katzen ist Freigang das A und O. In meinem Fall war diese Entscheidung jedoch goldrichtig – und ich danke Euch von Herzen dafür.

Doch jetzt möchte ich Euch erzählen, wie es mir seit meiner Reise nach Deutschland ergangen ist: Mein Start im neuen Heim begann erst einmal nicht so rosig. Nach meiner Ankunft im Juni 2022 hat es genau eine Woche gedauert, bis bei mir FIP ausbrach, und es ging mir sehr, sehr schlecht. Aber für mein neues Personal gab es keinen Moment des Zögerns! Hilfe musste sehr schnell her, denn jede Stunde, die bei diagnostizierter FIP ungenutzt verstreicht, bedeutet geringere Chancen auf Heilung. Jeden Tag erhielt ich eine Injektion (nicht schön, grrrrrr) aber bereits nach nur zwei Tagen konnte ich wieder laufen und fressen. Nach vier Wochen wurden die täglichen Spritzen durch Tabletten ersetzt. Die Blutwerte wurden mit jeder Kontrolle besser, ich nahm wieder zu und wollte spielen und kuscheln.

Die 84 Tage der Therapie sind längst um und auch die anschließende Wartezeit habe ich gut überstanden... und seit dem 2. Januar 2023 bin ich ganz offizieller FIP-Winner! Mit meinem kranken Auge (grüner Star) werde ich leben können, die Ärztinnen in der Tieraugenklinik geben ihr Bestes. Ich bin dank meiner liebevollen Familie zu einem kapitalen Kater herangewachsen. Ich wiege stolze sechs Kilo, habe glänzendes Fell und bin der Star, wo immer ich auftauche... Sagt das mal bitte allen Katern im Rifugio, die sich mit mir angelegt haben. Heute – keine Chance mehr!

Wenn es mir hier auch super gefällt und ich mich gut eingelebt habe, finde ich den deutschen Winter viel zu kalt. Unglaublich, dass es Katzen gibt, die bei diesem Wetter draußen herumlaufen, aber von meinem Beobachtungsposten aus habe ich das mit eigenen Augen gesehen. Ich für meinen Teil freue mich schon auf den Sommer, wenn es von meinem Lieblingsplatz draußen wieder viel zu sehen, zu riechen und zu hören gibt. Dann döse ich mit Frauchen im Strandkorb oder suche mir schöne Verstecke. Drinnen habe ich schon längst alle guten Plätze annektiert und gestatte deren Nutzung durch das Personal nur auf höfliche Nachfrage. Kurzum: Mir geht es bestens!

Ciao und Tschüs, Euer Fantomas"

Was für ein toller Bericht... wir freuen uns unglaublich für Fantomas und wünschen ihm und seiner Familie noch viele wundervolle gemeinsame Jahre!