Betty (16.10.2022)

 

Unsere liebe Betty durfte im Oktober auch endlich ihre Köfferchen packen und nach Deutschland reisen um dort in ihr neues Leben zu starten. Nach kurzer Zeit hat sie Frauchen und Herrchen bereits in ihren Bann gezogen und wir sind überglücklich, dass es auf allen Seiten ein solches Happy-End gab. Folgende Zeilen erhielten wir von Betty aus ihrem neuen Zuhause:

 

Hier ist Betty. Die Piratenprinzessin, die im Oktober nach Deutschland ziehen durfte!

Ja, Piratenprinzessin. So nennt mich Frauchen schon seit meiner Ankunft. Wegen dem schwarzen Fleck auf meinem linken Auge. Und weil Opa Anakin, das ist mein neuer bester Kumpel, mir eines seiner bunten Geschirre ausgeliehen hat, auf dem "Pirate Dog" steht.

Das Geschirr passt ihm nämlich nur, wenn er gerade beim Friseur war. Wenn sein Fell richtig lang und plüschig ist, muss er immer ein anderes Geschirr anziehen.

Aber Frauchen schimpft schon, dass niemand sich für Opa Anakins Geschirr interessiert.

Also, von Anfang an: 

Puh, die Fahrt von Sardinien bis zu Frauchen und Herrchen war ganz schön weit. Und als Opa Anakin, Frauchen und Herrchen mich dann um vier Uhr morgens in Bremen entgegen genommen haben, war ich ganz schön kaputt und etwas verunsichert. Aber irgendwer hatte zum Glück ein paar Leckerlis dabei und dann war ich auch schon überzeugt. Obwohl Opa Anakin, der sich richtig doll über mich gefreut hat, ganz schön groß und plüschig war und mir ein bisschen Angst gemacht hat. Frauchen hat sich dann aber zu mir nach hinten auf den Rücksitz gesetzt und dann bin ich mit dem Kopf auf ihren Oberschenkeln eingeschlafen. Leider war die Fahrt dann gar nicht mehr so weit, obwohl es gerade so gemütlich war.

Als wir dann zu Hause ankamen, wollte ich zuerst nicht aus dem Auto und der Eingang zum Haus war so duster und unheimlich, dass Frauchen und Herrchen ganz viel Überzeugungsarbeit leisten mussten.

Die ersten zwei Nächte hat Frauchen sogar bei mir im Wohnzimmer geschlafen und so habe ich gemerkt, dass sie richtig lieb ist.

Ich habe ein paar Tage gebraucht, um mich einzuleben. Es war alles so ungewohnt und alles hat mir ein bisschen Angst gemacht. Aber hier ist ja auch alles ein bisschen anders als auf Sardinien. Hier musste ich auch erstmal lernen, Treppe zu steigen und es hat etwas gedauert, bis ich mich getraut habe, mich zu lösen. Aber dafür war ich von Anfang an stubenrein, mir ist nur zweimal ein Malheur passiert. Aber da hat Frauchen auch gesagt, dass sie und Herrchen einfach nicht schnell genug geschaltet haben.

Als Opa Anakin dann gemerkt hat, dass ich nicht nur für ein paar Stunden bleibe, sondern anscheinend gar nicht mehr weggehe, war er dann auch gar nicht mehr so von mir angetan. Er ist nicht gemein geworden, oder so, sondern er hat mich die ganze Zeit ignoriert. Spielen mag er bis heute auch nur ganz selten und bei ihm liegen darf ich auch nur, wenn er gut drauf ist. Aber er ist halt auch schon ein bisschen alt und er mag keine Nähe. Na ja und er war sehr lange Einzelprinz und Frauchen sagt, dass er immer recht lange braucht, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Herdenschutzhund halt. Aber er taut langsam auf. Ich darf schon mit ihm zusammen buddeln und meistens auch mit ihm Nase an Nase schnuppern. Ich bin ja auch einfach total süß und superlieb mit ihm.

Ich hab ihn ja auch ganz schön gerne und ich orientiere mich auch sehr an ihm. Zweimal wollte Frauchen mit mir alleine laufen, weil Opa Anakin nicht mehr die weiten Strecken mit ihr laufen kann und das mochte ich gar nicht. Opa Anakin muss beim Spazieren mitkommen, weil sonst fühle ich mich nicht sicher. Dann muss Frauchen halt alleine ihre blöden langen Strecken laufen.

Aber ansonsten ist alles total toll hier. Herrchen freut sich total, dass er jetzt endlich einen Schmusehund hat, weil Opa Anakin das ja nicht mag. Ich bin auch echt total anhänglich und laufe Frauchen den ganzen Tag hinterher. Ich darf auch bei Frauchen und Herrchen im Schlafzimmer schlafen und wenn Herrchen nicht früh morgens aufstehen muss, springe ich um punkt 8 Uhr aufs Bett und bringe Frauchen dazu, dass sie mich krault. Dazu nehme ich immer ihre Hand in meine Pfote und zeige ihr, wo ich gestreichelt werden möchte. Frauchen und Herrchen nennen mich übrigens auch Wabbelinchen, weil ich alles mit mir machen lasse, wenn ich im Kuschelmodus bin. Dann lasse ich mich hin und her rollen, tragen, schieben und ziehen.

Ich mag auch total gerne auf dem Sofa liegen. Das passt auch ganz gut mit Opa Anakin, weil er nämlich gar nicht auf dem Sofa oder im Schlafzimmer sein mag. Dann hat Opa Anakin auch mal ein bisschen Zeit für sich.

Ich habe auch schon ganz viel gelernt, bloß an der Leine ziehe ich immer ein bisschen doll, sagt Frauchen, aber ich bin auch immer so aufgeregt, wenn wir laufen. Hier gibt es auch so viel zu gucken. So viel Natur und so viele Tiere. Und ich hab ja auch einen kleinen Jagdtrieb, muss ich gestehen. Am liebsten mag ich übrigens Vögel. In jeder Größe und Form. Die finde ich sooo witzig!

Übrigens bin ich auch ein richtig guter Aufpasser. Weil Opa Anakin nämlich gar nicht aufpasst. In den ersten Tagen habe ich auch gerne mal mein Spiegelbild angebellt, mittlerweile belle ich nur noch, wenn ich es für notwendig halte. Zum Beispiel mitten in der Nacht, wenn jemand an unserem Haus vorbeiläuft. Ich finde, das geht gar nicht.

So. Frauchen sagt, ich soll langsam mal zum Ende kommen und mich bedanken. Es wird eh Zeit, dass ich meine Kuscheltiere mal wieder umsortiere. Eigentlich sind das Opa Anakins Kuscheltiere, aber ich darf ruhig damit spielen, sagt er.

Vielen, vielen Dank an das gesamte RespekTiere-Team, dass es euch gibt und dass ihr so viel Gutes für uns Hunde und Katzen tut. Ihr macht unsere Welt so viel schöner und besser!

Danke, danke, danke an die wundervolle Doro, die Frauchen so toll betreut und immer für Frauchen da ist und alles ermöglicht hat und auf jede noch so bescheuerte Frage eine Antwort hat!

Vielen lieben Dank an Stefanie für das tolle Telefonat mit Frauchen und den Austausch über Gott, die Welt und veganes Hundefutter.

Ein großes Dankeschön an die liebe Barbara, die das Pfotentaxi nach Bremen organisiert hat, damit die Weiterreise von Unna für Whiskey und mich möglich wurde. Hier auch danke an Brigitte vom Pfotentaxi! Toll, dass es euch gibt!

Und natürlich auch Danke an die liebe Simone Anstätt und an Kathrin Obermeier für das Organisatorische vom Nasentransport Oktober'22!

Außerdem möchte ich ganz liebe Grüße an meine drei Geschwister schicken, die alle noch vor mir ein Zuhause gefunden haben. Aber auch an meine Hundekumpels im Refugio und an meine liebe Mama Brenda - mach dir keine Sorgen, ich bin nicht noch mehr in die Höhe geschossen. Aber ich habe jetzt ganz viele Punkte, sodass Frauchen und Herrchen ständig gefragt werden, ob mein Papa wohl ein Dalmatiner ist. Dir und allen anderen Tieren drücke ich ganz fest die Pfötchen, dass ihr auch bald ein tolles Zuhause findet und dass der Winter auf Sardinien nicht allzu kalt und nass wird!

Eure Piratenprinzessin Betty ❤️

 



Hier zur Erinnerung Betty's Geschichte:

 

Boba und Betty- zwei bezaubernde Welpen suchen ihr Glück

Boba und Betty kamen zusammen mit ihrer Mutter Brenda und zwei weiteren Geschwistern Mitte Januar in unser Tierheim.  Sie stammen von einer Schafzüchterfamilie aus San Pasquale, von der wir schon öfter Hunde übernommen haben. Sie hatten die streunende Hündin versorgt. Als sie Welpen bekam, wurde es ihnen jedoch zu viel. Zwei Welpen haben inzwischen auf Sardinien ein Zuhause gefunden.

Es handelt sich bei den Hübschen um Pastore Fonnese Mischlinge. Der Pastore Fonnese, ist eine alte sardische Hunderasse. Er hat sich als Hirtenhund einen Namen gemacht, welcher auch für den Schutz der Herden zuständig ist. Er hat ein eher raues Fell, wird mittelgroß und gilt als territorial, wachsam, charakterstark und intelligent. Fremden gegenüber ist er in der Regel eher zurückhaltend, seinem Besitzer aber treu ergeben. Der Pastore Fonnese hat ein deutlich lebhafteres Temperament als andere Herdenschutzhunde und weiß körperliche und geistige Auslastung zu schätzen. Bei richtiger Erziehung bekommt man einen absolut loyalen Hund, der die Nähe seiner Menschen sucht und sehr anhänglich und verschmust sein kann.

Unsere Welpen zeigen sich lebhaft, aufgeschlossen, freundlich und intelligent. Obwohl sie nicht ängstlich wirken, darf man nicht außer Acht lassen, dass ihre Mutter Brenda sehr schüchtern ist und einige Ängste mitbringt. Da die Welpen mit acht Wochen schon 40 cm groß sind, denken wir, dass sie groß werden. Rassebedingt werden die Welpen wahrscheinlich zu arbeitswilligen, aktiven, bewegungs- und lernfreudigen Hunden mit starkem Charakter und einem gewissen Wach- und Schutztrieb heranwachsen. Menschen, die mit ihrem Hund gemeinsam aktiv sein möchten, ihm eine sinnvolle Beschäftigung und eine souveräne Führung bieten können, wären ideal.

Update für Betty vom 04.05.2022:

Während ihre Schwester Boba im Mai in ein schönes Zuhause nach Deutschland reisen darf, wartet die etwas ruhigere, sanftere und sehr anhängliche Betty immer noch Tag für Tag darauf, dass jemand ihr einen guten Lebensplatz schenkt. Mit knapp 5 Monaten wird es Zeit, dass sie endlich in einer Familie ankommen darf. Sie lebt in einem Gehege mit anderen Welpen, Junghunden und erwachsenen Hunden und hat so gelernt, mit verschiedenen Hunden auszukommen. Ein Zuhause, feste Bezugspersonen und Abwechslung werden dagegen schmerzlich vermisst.

Update für Betty 27.08.2022:

Betty wird nun bald 9 Monate alt. Sie hat sich von einem niedlichen Welpen zu einer wunderschönen Junghündin entwickelt.  Betty ist inzwischen 62 Zentimeter hoch und wird wohl nicht mehr viel größer werden. Für unsere sanfte Schönheit wird es nun aber allerhöchste Zeit, dass sie ihre Familie findet. Betty möchte sich so gerne an ihren Menschen binden, vieles erleben und lernen. Ihre Schwester in Deutschland entwickelt sich prächtig und es ist so traurig, dass die menschbezogene, anhängliche  Betty immer noch im völlig überfüllten Tierheim sitzt, in dem nur wenig Zeit für die einzelnen Hunde bleibt.

Die junge  Hündin zeigt sich als freundliche, eher ruhige Vertreterin ihrer Art. Betty ist gut mit Hunden sozialisiert und es ist denkbar, dass sie auch mit einer Katze, die an Hunde gewöhnt ist auskommen wird. Natürlich muss sie noch alles lernen, was zu einem Hundeleben in Deutschland dazu gehört. Dadurch, dass sie vieles noch nicht kenne gelernt hat ist auch mit Unsicherheiten zu rechnen, aber mit Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen, lässt sich dies sicher bewältigen. Für Betty wünschen wir uns möglichst einen hundesicher eingezäunten Garten und Menschen bei denen sie in Ruhe ankommen darf und wenig alleine bleiben muss. Menschen, die  Lust haben einem Tierschutzhund ein behütetes Zuhause auf Lebenszeit zu geben und denen bewusst ist, dass dies, gerade am Anfang mit Arbeit, Geduld und Durchhaltevermögen verbunden ist.