Hans (20.08.2022) |
Der kleine taube Hans lebt ab sofort in 50999 Köln, zusammen mit respekTiere-Katze Luna, die fast genau ein Jahr zuvor - damals hieß sie noch Moon – dorthin ausreisen konnte.....Bilder aus seinem neuen Zuhause folgen...
Die Familie von Hans (jetzt Eddie) hat uns neue Bilder von ihm geschickt - sehen Sie hier die Bilder von Eddie, nebst einem ausführlichen Happy End Text von Februar 2024:
Eddie – Draufgänger, Surfer und Poltergeist Als Eddie (damals noch Hans) im August zu seiner Familie und Bestandskatze Luna nach Köln ausreisen durfte, wussten wir wenig darüber, wie er sich entwickeln würde. Er war taub geboren worden, noch sehr klein, aber immer fröhlich und lebhaft – wie lebhaft, sollte sich in seinem neuen Zuhause zeigen! Denn Eddie legte dort erst richtig los und hält seither die Welt in Atem... Der schneeweiße Jungkater war und ist vollkommen furchtlos und hat nicht das geringste Risikobewusstsein, was ihn in schon in die eine oder andere Klemme geraten ließ. Darüber hinaus scheint er aus gemachten Fehlern nicht wirklich zu lernen... nach seinem ersten Flug durch das Treppenhaus, bei dem er sich zum Glück nur leicht verletzte, folgte sogleich der nächste Acapulco-Springer-Stunt – noch bevor seine besorgte Familie entsprechende Sicherungsmaßnahmen vornehmen konnte. Zum Glück wurde er im freien Fall aufgefangen und das Treppenhaus umgehend „eddiefiziert“. Auch der leere, an der Kellertreppe abgestellte Wäschekorb übte eine magische Anziehungskraft auf Eddie aus: Mit dem ihm eigenen Schwung stürzte er sich hinein – und surfte die gesamte Treppe hinunter, glücklicherweise ohne Folgen. Lektion gelernt? Pustekuchen – mit Karacho in die Wiederholung! Mittlerweile wird der Wäschekorb immer gleich in den Keller gebracht... Man sollte nun aber nicht denken, dass Eddie immer nur Unfug triebe; er hilft auch sehr gerne, beispielsweise in Küche und Badezimmer. Besonders beim Tischabdecken ist er mit Begeisterung dabei; schließlich hatte Mama ja gesagt, dass man zu viele Gläser habe – den Zustand hat Eddie erfolgreich beendet. Was Hygiene angeht, ist Eddie ebenfalls vorbildlich; beim Putzen des Badezimmers inspiziert er nicht nur die Toilettenbürste, sondern überzeugt sich persönlich von der Sauberkeit des WC und scheut dabei nicht vor Tauchgängen zurück. Wasser hat es ihm generell angetan, sobald der Wasserhahn an der Spüle aufgedreht wird, ist Eddie zur Stelle, um sich genüsslich berieseln zu lassen. Auch mit anderen Eigenarten hat er aufzuwarten, die allerdings weniger gefährlich sind: Als immer hungriger Sarde setzt er alles daran, auch vom Hundefutter etwas abzubekommen, und kein trockenes Brötchen ist vor ihm sicher, ebenso wenig wie die Couch, die langsam aber sicher einem Leben auf dem Sperrmüll entgegensieht. Ein echter Vollchaot... wobei sich nicht sagen lässt, welche Verhaltensweisen in Verbindung zu seiner Taubheit stehen und welche schlichtweg wesensbedingt sind. Die Bestandskatze Luna ist gelinde gesagt genervt von dem Energiebündel, aber er kann sie offenbar nicht „lesen“. Egal, wie oft sie ihm eine Abfuhr erteilt und ihn anfaucht: Eddie springt immer wieder auf sie zu und möchte sich mit ihr balgen. Anders sieht es bei Hund Tobi aus; die beiden kommen sehr gut miteinander klar. Eigentlich sollte Eddie wie alle respekTiere-Katzen in gewissem Umfang Freigang genießen – aber wie sollte das bei einem solchen Kamikaze-Kid funktionieren, das Gefahren in keiner Weise abschätzen kann? Zu unser aller Glück hat Eddie nicht das geringste Interesse daran, nach draußen zu gehen und sitzt maximal an der geöffneten Verandatür, lässt sich den Wind um die Nase wehen und geht dann freiwillig in die Wohnung zurück. Trotz allen Draufgängertums ist Eddie auch ein zugewandter und nähebedürftiger Kater. Er liebt es, auf die Couch zu springen, um mit seiner Mama zu schmusen, und genießt es, Milchtritt auf ihrem Bauch zu machen – tatsächlich gibt er sogar echte Küsschen! Eddie wird von allen (bis auf Luna) innig geliebt und ist trotz neuen Namens ein echter Hans im Glück, der voller Stolz und mit hochgerecktem Schwanz durchs Haus patrouilliert und sich in seinem Reich unendlich wohl fühlt.
Wir freuen uns, dass dieser ganz besondere Kater eine ebenso besondere Familie gefunden hat, die ihn so liebt und akzeptiert, wie er ist, und wünschen ihm ein langes, schönes und wildes Leben!
Hier zur Erinnerung an seine Geschichte: Hans wurde von einer unserer Helferinnen im kleinen Ort Ruoni gefunden und mit ins Rifugio gebracht. Hans ist wie viele weiße Katzen leider taub, was ihn nicht wesentlich beeinträchtigt. Das viel größere Problem für ihn ist allerdings seine Fellfarbe. Während die schneeweiße Farbe ihn in unseren Augen unfassbar schön macht, macht sie ihn gleichermaßen extrem empfindlich gegen die sardische Sonne. Die meisten weißen Katzen, die auf Sardinien leben, erkranken früher oder später an Hautkrebs. Meist beginnt der Leidensweg mit der notwendigen Amputation der Ohrmuscheln, da diese normalerweise zuerst befallen werden. Oft breitet sich der Krebs dann aus auf extrem sensible Stellen wie Nase und die Partie über den Augen, dann können wir für die Tiere meistens nichts mehr tun. Als Sonia ihn ins Rifugio brachte, bekam er also gleich einen deutschen Namen, in der Hoffnung, dass Hans schon bald in Deutschland einen Menschen um den Finger wickeln kann. Natürlich soll Hans ein artgerechtes Katzenleben führen können und raus dürfen, sich die Sonne auf das Bäuchlein scheinen lassen. Fakt ist, dass die Sonne in unseren Breitengraden einfach noch nicht so aggressiv wie 2.000Kilometer weiter südlich ist. Also muss sich niemand Sorgen machen, dass Hans aufgrund seiner Fellfarbe und seiner Taubheit in einer abgedunkelten Wohnung leben muss . Wir wünschen uns für den Sonnenschein einfach ein Zuhause, wo die Gefahrenquellen überschaubar sind und er sich - wann immer er möchte - an ein schattiges und sonnengeschütztes Plätzchen zurückziehen kann.
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