Menta (04.08.2022)

Unsere große Schönheit Menta hat nun beim 2ten Anlauf ihr Traumzuhause gefunden. Nach Umzug auf eine versierte Pflegestelle wurde recht schnell deutlich, dass Menta eigentlich nicht wirklich interessiert an ihren Artgenossen ist. Sie ließ sich durch die Gruppendynamik zwar oft mitreißen, aber so richtig spielen oder interagieren wollte sie mit den anderen Hunden eigentlich nicht. So war es doch irgendwie Schicksal, als ihr künftiges Frauchen, das eigentlich nicht mit der Absicht einen Hund zu adoptieren, zu Besuch kam, sich sofort in Menta verguckte. Sie besuchte die große schneeweiße Hündin mehrere Male, nahm sie auf Spaziergänge und Ausflüge mit und verbrachte Zeit mit ihr allein und Menta genoss die alleinige Aufmerksamkeit sichtlich. Schnell wurde klar, dass die beiden zusammengehören und so durfte Menta Anfang August ihre Köfferchen packen, lebt nun ein Leben als Einzelprinzessin und genießt die Ruhe auf dem Lande mit ihrer neuen Familie, zu der auch Katzen und Schafe gehören.

Wir freuen uns so sehr, dass Menta nun endlich angekommen ist und wünschen ihr und ihrer Familie eine lange wundervolle Zeit zusammen. Mach es gut Menta, lass gerne einmal von dir hören.

 

 

 

 

Hier zur Erinnerung die Geschichte von Menta:

 

Die Familie von Menta muss sich schweren Herzens von ihr trennen, da sie ihr nicht mehr gerecht werden kann. Sie nennen sie „Bärle“, daher nennen wir Menta hier im Text auch „Bärle“.

Menta kam als kleiner Welpe zusammen mit ihren Geschwistern durch unsere Präventionsarbeit von einem Schäfer zu uns. Wir waren froh, dass wir verhindern konnten, dass sich der Schäfer auf andere (grausame) Weise der Welpen entledigte und dass im Gegenzug ihre Mutter kastriert wurde. Die kleine Menta konnte glücklicherweise schon mit 16 Wochen nach Deutschland in eine Pflegestelle reisen, wo sie behütet und geliebt aufwachsen konnte. Da die Kleine die Einsamkeit des Schäferlebens gewohnt war, war die Integration zunächst nicht ganz einfach. Schließlich wuchs sie jedoch in diese Familie hinein und schloss sich ihren Bezugspersonen und dem vorhandenen Hunderudel eng an. Nach ca. einem Jahr, im Sommer 2018, wollte die Pflegestelle das starke Band, das zwischen ihr und der Hündin entstanden war, nicht mehr kappen. Sie wollte der Hündin ein Für-Immer-Zuhause schenken. Leider ist dieses Arrangement jetzt ist durch verschiedene Veränderungen ins Wanken geraten.

„Bärle“ hat sich sehr rassetypisch entwickelt, wie dies bei ihrer ursprünglichen Herkunft nicht anders zu erwarten war. Sie liebt lange Spaziergänge in der Natur, ist misstrauisch gegenüber Fremden, zeigt die typische Individualdistanzerwartung, meldet Veränderungen in ihrer Umgebung. Somit ist sie kein Hund für jedermann und jeden Ort. In ihrer jetzigen Umgebung herrscht einfach zu viel Trubel und zu wenig Freiraum und ländliche Beschaulichkeit. Sie ist aber eine tolle Maremmanohündin, die sich in ihrer Familie treu und liebevoll zeigt. Sie hat gelernt, gut an der Leine zu gehen und ist abrufbar, sie fährt gerne im Auto mit. Gegenüber manchen Umweltreizen reagiert sie empfindlich und ängstlich. Deshalb wären ein ländliches, ruhiges Umfeld und eine kompetente, souveräne Führung für sie ideal.

Leider darf sie in ihrem derzeitigen Umfeld nicht bellen und muss daher oft im Haus und im Hundezimmer bleiben. Aufgrund der veränderten Lebensumstände kann „Bärle“ ihr rassetypisches Verhalten nicht erlaubt werden, was belastend für die Hündin und auch für ihre Besitzer ist. Daher hat die Familie sich schweren Herzen entschlossen, „Bärle“ eine neue Chance zu schenken. Sie wird sehr geliebt und ist voll integriert, wird regelmäßig körperlich gefordert. In Zukunft sollten ihr die ständigen Einschränkungen ihres natürlichen Verhaltens erspart bleiben und ihren Bedürfnissen Rechnung getragen werden. Wir suchen ein Zuhause für sie, in der sie Verständnis findet und ihre Eigenschaften geschätzt werden.

Der Maremmano ist ein großer, ursprünglicher Hund, der sich in ländlicher Umgebung wohl fühlt und Freiraum benötigt. Er dient den Schäfern und Herden als zuverlässiger, unbestechlicher Beschützer. Zum Wohle der ihm anvertrauten Tiere trifft er auch eigene Entscheidungen. Er ist eigenständig, aber auch ein treuer Freund, wachsam und kein Befehlsempfänger. Er braucht zu seinem Glück zwingend Familienanschluss und ein größeres, gut gesichertes Grundstück, das er bewachen darf. Bei rassegerechter Führung und in passender Umgebung ist der Maremmano kein bellfreudiger Hund, sondern eher das Gegenteil. In der Erziehung und im Umgang mit Herdenschutzhunden geht es in erster Linie um eine vertrauensvolle Beziehung und eine klare, konsequente, aber immer freundliche Kommunikation. In einem Herdenschutzhund findet man einen Hund, der gerne mit dem Menschen kooperiert, ohne jedoch bedingungslosen Gehorsam zu entwickeln.