06.05.2020 - Ares - es lief doch alles so gut ... |
Lieber Ares, Vor gut zwei Jahren erreichte uns die erste Meldung über dich. Du wurdest von der Tierschützerin Rossella vor dem Tor eines Schäferhofes gefunden, abgelegt zum Sterben, denn Du hattest sehr starkes Nasenbluten. Deine ersten beiden Jahre musstest Du hier an der Kette leben, warst Wind und Wetter ausgesetzt und erfuhrst auch keine medizinische Betreuung. Nun da Du offensichtlich Hilfe benötigt hast, wurdest Du wie Müll vor dem Tor abgelegt. Rossella entdeckte dich und handelte sofort, indem sie mit dir direkt in die Tierklinik fuhr. Auf dem Weg dorthin gab sie dir deinen Namen: Ares, der Blutgott. Dort kämpftest Du um dein Leben. Du warst so stark und hingst so am Leben, dass Du den Kampf gewannst und zu Rossella in ihr kleines Rifugio ziehen konntest. Hier zeigtest Du dich als sehr lieber und sozialer Hund, der alle in sein Herz schloss. Rossella beschrieb dich als einen Hund mit einem unfassbar lieben Charakter; einen Hund, der nur aus Liebe zu bestehen schien. Unvorstellbar, wie ein so toller Hund unter diesen Umständen diesen wunderbaren Charakter bewahren konnte. Bei Rossella wurdest Du auch gegen die Leishmaniose behandelt. Die Therapie schlug gut an und Du erholtest dich zusehends von deinen Krankheiten und der sehr schlechten Haltung, in der Du bisher leben musstest. So konnten wir schon Ende Mai mit der Suche nach einem geeigneten Zuhause für dich starten. Und zu unserer Überraschung kam bereits im September ein Pflegestellenangebot für dich. Dann ging alles sehr schnell und Du konntest schon Ende September von Janet, deinem Pflegefrauchen und ihrem Rudel in Empfang genommen werden. Hier im hohen Norden von Deutschland lebtest Du dich wunderbar ein. Das Familienleben und die abwechslungsreichen Spaziergänge, die menschliche Nähe und Geborgenheit taten dir sehr gut und Du warst angekommen. Lesen Sie hier seine ganze Geschichte. Doch dieses Glück hielt leider viel zu kurz. Nur ein halbes Jahr später kam das Nasenbluten zurück. Janet konnte es nur schwer stillen und ließ ein CT machen. Du hattest einen Tumor in der Nase. Unser aller Hoffnung war sehr groß, dass nach dem Entfernen des Tumors das Nasenbluten ein Ende haben würde und wir dir für immer helfen könnten. Aber nach der OP war jeder Tag anders; jeden Tag sorgte sich Janet um dich. Du bekamst anderes Futter, deine Medikamente wurden umgestellt, Du musstest leider auch immer wieder in die Klinik, dann kam Besserung durch die Therapie der Heilpraktikerin - nichts ließen wir unversucht, denn Janet beschrieb dich als Kämpfer und deine bernsteinfarbenen Augen sprachen stets zu ihr: ich will leben. Auf euren Spaziergängen hattest Du Freude, zeigtest Jagdverhalten, oft musstest Du gebremst werden, damit Du dich nicht verausgabst. Ende März kam das Nasenbluten zurück, der Moment, vor dem wir uns so gefürchtet hatten. Da es aber jeden Tag wieder stoppte und abtrocknete, war noch Hoffnung da. Doch nach einem wunderschönen Abendspaziergang blutete deine Nase stärker als sonst und war nicht mehr zu stillen. Du hast alles geduldig mit dir machen lassen, hast dich dabei nie gewehrt. Mitten in der Nacht fuhr Janet mit dir zur Tierärztin, sie wusste sich nicht mehr zu helfen. Es war dein letzter Besuch bei der Tierärztin, sie konnte dir leider nicht mehr helfen. Ares, Du hast bis zum Schluss gekämpft, warst stark und geduldig. Du durftest eineinhalb Jahre in deinem liebvollen Zuhause verbringen und dort die Liebe und Fürsorge erfahren, die dir in deiner ersten Lebenshälfte verwehrt wurde. Wir hätten dir von Herzen eine viel längere Zeit bei Janet und deinem Rudel gewünscht. Wir behalten dich in unseren Herzen! Dein respekTiere-Team |