Vor gut einem Jahr war es soweit: unser N-Wurf machte sich gemeinsam auf die lange Reise nach Deutschland. Keiner der Welpen musste zurück bleiben; für alle acht Welpen war eine Familie oder eine Pflegestelle gefunden worden; selten ist es uns Vermittlern gelungen, allen Geschwistern zusammen den Schritt in ein Zuhause zusammen zu ermöglichen, daher war die Freude bei uns sehr, sehr groß.

Besonders war auch, dass wir Vater und Mutter der Welpen kannten. Die sehr verängstigte Streunerin Pippi hatte sich einem alten Kettenhund angeschlossen und nachdem beide Hunde nicht kastriert waren, vergrößerte sich die Familie nach kurzer Zeit um acht Welpen.

Es war nicht einfach die Familie zu sichern, zuerst gelang es der Tierschützerin Rossella die Welpen einzufangen und bei sich in ihrem kleinen privaten Rifugio unterzubringen. Leider hatte der Kettenhund einen Besitzer, der ihn nicht an uns übergeben wollte. So entschieden wir das Paar nicht zu trennen, denn wie trostlos wäre das Leben ohne Pippi für den Kettenhund gewesen.

Die Welpen waren von ihrer Mutter Pippi geprägt  worden und so wurde ihnen von ihr die Scheu und Reserviertheit dem Menschen gegenüber mitgegeben. In dem Rifugio wuchsen sie heran, erfuhren durch Rossella und ihrer Helferin, dass die Menschen nicht per se böse sind, sondern viele gute Seiten haben. Hier erfuhren sie Fürsorge, Liebe und Versorgung.

Am 23.03.2019 war es dann soweit: Nespola, Nicole und Noce wurden von ihrer Familie am jeweiligen Übergabeort sehnsüchtig erwartet und direkt abgeholt. Nancy, Nelly, Nico, Nina und Nora durften erst einmal in verschiedenen Pflegestellen ankommen.

Wir standen in engen Kontakt zu den Familien und so wurde uns berichtet, dass die Welpen sich alle zunächst sehr zurückhaltend und vorsichtig verhielten. Einige verließen wie Noce in der ersten Nacht ihre Box nicht,  war ja alles so neu und unheimlich da draußen. Zuerst wurden dann das Haus und der Garten erkundet und nach und nach wurde dann der Bewegungsradius größer.

Jeder der Welpen hatte sein eigenes Tempo und dabei war die große Herausforderung an die Familie, dieses Tempo mitzugehen, nicht zu überfordern, aber auch nicht zu sehr den Hund zu betüddeln. Dies gelang allen acht Familien hervorragend, zum Teil mit Zuhilfenahme von Hundetrainern. Die Hunde sind Teil der Familie geworden und keiner möchte sie mehr missen. Das macht uns sehr, sehr glücklich.

Die Welpen sind inzwischen groß geworden und haben ihren ersten Geburtstag (02.11.) in ihren Familien feiern dürfen. Einige haben stehende Ohren, einige mit geknickter Spitze. Sie sind alle sehr groß gewachsen und recht schlank.

Alle sind ausgesprochen sportliche Hunde, die sich sehr gerne mit ihren Herrchen und/oder Frauchen beim Joggen, Inline skaten und Fahrradfahren auspowern. Auch steht bei einigen Agility auf den Programm. Dabei zeigen sie ihre Schnelligkeit und Wendigkeit. Das Wasser ist ihr Element und gerade Nala (früher Nelly) liebt das Sandbad danach.

Wir haben zum Jahrestag bei den Familien noch einmal nachgefragt, wie es denn allen ergeht. Lesen Sie hier die Rückmeldungen einiger Familien:

NANCY

Ich sah Nancy (nun heißt sie Tess) zum ersten Mal im Laden ihrer Pflegemama Corinna. Obwohl sie eine innige Beziehung zu Corinna hatte, kam sie mir so verloren und verängstigt vor. Sie saß neben mir auf einer kleinen Treppe, lehnte sich an mich und versuchte im Sitzen einzuschlafen und ich dachte dann, dass ich ihr vielleicht helfen könnte. Tess ist schon ein 3/4 Jahr bei uns und macht uns das Leben lustig. Sie hat sich zu einer liebevollen, anhänglichen, unglaublich verschmusten Hündin gemacht und hat sehr schnell Vertrauen zu mir und den Kindern gefasst. Mit meinem Mann hat es etwas länger gedauert, aber sie freut sich immer ihn zu sehen, und der erste Moment, als sie sich an ihn gekuschelt hat, war sehr ergreifend. Sie versteht sich prima mit den beiden anderen Hunden, sogar mit der kleinen Suri, die wegen einer Behinderung (und ihres größenwahnsinnigen Chihuahuawesens) sonst nicht immer verträglich ist. Scheu ist sie immer noch. Vielleicht bleibt es so, obwohl das auch schon etwas besser geworden ist. Sie folgt mir, auch wenn sie am liebsten flüchten würde. Also, ich würde meine Tess nie abgeben. Sie ist immer liebevoll, empfindsam und auch wenn sie manchmal Angst hat, wenn der böse Bus vorbei fährt, oder ein unbekannter Mensch an der Tür klingelt, vertraut sie, dass ihre Menschen doch noch alles im Griff haben.

NESPOLA

Jetzt wohne ich schon ein Jahr in Bayern und habe mich prima eingelebt. Meine Familie und ich haben gut zueinander gefunden und wir verstehen uns super. Ich liebe es umherzustreunen, zu wandern und mit anderen Hunden zu spielen. Aber so richtig toll finde ich ein Bad im Schnee oder Kies … das ist für mich das absolute Wellnessprogramm und es geht nix drüber;-)

NIKO

Wir haben seinen Spitznamen von Tatjana, der Pflegestelle übernommen – er heißt bei uns nun Dobby, weil er immer Socken klaut. Es geht ihm prima – er fährt täglich mit zum Stall und markiert leider gerne das Heu. Er war mit im Skiurlaub und ich gehe sehr gerne mit ihm zusammen laufen – das liebt er sehr. Am meisten liebt er aber sein Frauchen und ist quasi ihr permanenter Schatten. Zudem ist Dobby sehr kinderlieb und wird sich bestimmt freuen, wenn unser Nachwuchs im Juli zur Welt kommen wird.

NINA

Hallo! Ich bin Fanny! Ich hatte sehr großes Glück und lebe in einer Großfamilie! Hier ist immer etwas los, immer hat jemand Zeit für mich und mir ist nie langweilig. Meine Leidenschaft sind die Stöckchen. Ich hechte ihnen hinterher, fange sie auf, kein Sprung ist mir zu weit oder zu hoch. Auch bringe ich sie gerne zurück zu meinen Zweibeinen, denn dann fängt der Spaß von vorne an. An Regentagen haben mir meine Mädels Kunststücke beigebracht. Wenn ich diese vorführe, bekomme ich immer etwas Leckeres. Damit wickle ich sogar den Familien-Chef ganz einfach um die Pfote. Nach anstrengenden Ausflügen legen wir uns einfach gemeinsam zum Schlafen hin, eng aneinander gekuschelt - das ist besonders schön und die beste Belohnung für mich! In dieser Familie bin ich überglücklich und liebe alle meine sieben Zweibeiner!

NORA

Nachdem ein Versuch einen Welpen zu adoptieren gescheitert war, kam mein Sohn über den Tipp einer Bekannten auf ihre Homepage. Dort sah er ein Bild von Nora. Er schrieb sofort, dass er genau diesen Welpen haben wollte und war Feuer und Flamme. Nach ein paar Wochen konnten wir unsere Nora in Empfang nehmen. Zu Hause angekommen dauerte es eine ganze Weile bis Nora aus ihrer Transportbox kam. Sie war ein sehr ängstlicher und unsicherer Hund. Damit hatten wir keine Erfahrung und so gingen wir nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mit ihr zur Hundeschule. Dort zeigte man uns wie wir Nora helfen konnten, Vertrauen zu uns zu fassen. Wir hatten großen Erfolg und es machte Spass ihre Fortschritte zu sehen. Es war klar, dass wir unsere Zuckerschnute nicht mehr hergeben wollten. Heute ist Nora eine tolle Hündin. Gehorsam, verschmust, lieb und trotzdem wachsam. Bei fremden Menschen ist sie immer noch etwas unsicher. Dann braucht sie etwas Unterstützung durch ihre Menschen. Wir wissen mittlerweile sehr gut, wie wir ihr dann helfen können. Sie spielt für ihr Leben gerne und ist freundlich zu allen Hunden. Täglich versucht sie unseren alten Kater zum Spielen zu animieren. Eine total verrückte Nudel. Genau so wollten wir sie. Die ganze Familie liebt sie und kann sich ein Leben ohne unsere Nora nicht mehr vorstellen. Happy End....

Vielen Dank an alle Familien für eure Liebe, Geduld, Einfühlungsvermögen und Fürsorge!

Ein Happy End für alle 8 Welpen!