Lagerhunde |
Im canile werden ihr gesamtes Leben auf einen Zwinger und ihre Seelen auf eine Nummer reduziert. Jede Gemeinde muss mit einem solchen Tierheim eine Kooperation eingehen und für jeden dort untergebrachten Hund pro Tag eine Summe X bezahlen, lebenslang. Dies hat unweigerlich dazu geführt, dass auf Sardinien viele Lager entstanden sind, nicht mit einem primären Tierschutzziel, sondern allem voran, um sich an den Hunden zu bereichern. Die Gesetzeslage bietet für die Tierheimbetreiber gute Einnahmequellen, je mehr Tiere möglichst kostengünstig gehalten werden, desto größer ist der Profit. Die Gemeinde von Santa Teresa und ihre umliegenden Fraktionen sind mit dem großen staatlichen Tierheim in Olbia konventioniert, mit dem canile europa. Mangelnde Kooperationsbereitschaft der dortigen Leitung, komplizierte Auflagen für Vermittlung und Besuchsrecht führen dazu, dass die Vermittlungsrate der Hunde dort gleich Null ist. Kein einziger der Hunde aus unseren Gemeinden wurde jemals von dort adoptiert, das Lager bedeutet Endstation. Aus diesem Grund hat respekTiere mit viel Engagement eine einzigartige Kooperation mit der Gemeinde von Santa Teresa und dem canile europa ins Leben gerufen. Unser Verein – vor Ort vetreten durch arca sarda – erhält durch die Comune von S.Teresa offiziell den Vermittlungsauftrag für die im canile untergebrachten Hunde. Damit werden allem voran die Besitzverhältnisse der Hunde geändert und somit auch die Entscheidungs- und Verfügungskompetenzen. Im Vorfeld wird versucht, durch lokale Berichterstattung und Flugblätter für die Lagerhunde ein Zuhause auf Sardinien zu finden (Foto Flugblatt im Anhang). Sofern dies nicht gelingt, überschreibt die Gemeinde uns die Hunde und gibt uns somit alle notwendigen Voraussetzungen an die Hand, die Hunde aus dem canile zu übernehmen. Der Tierheimbetreiber muss uns sowohl den Hund als auch für die Vermittlung notwendigen Dokumente übergeben. Die Vermittlung dieser Hunde bringt eine enorme Kostenersparnis für die Gemeinde mit sich, da ab dem Tag der Vermittlung die Tagessätze eingespart werden. respekTiere arbeitet aktuell an einem Entwurf einer Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde, um zumindest einen Teil dieser eingesparten Kosten als Subvention für unsere Tierschutzarbeit zu erhalten. Sicherlich wird bis zum Abschluss einer solchen Vereinbarung wieder viel Zeit vergehen. Wir haben aber die Gewissheit, dass unsere Hunde die Zeit nicht mehr lebenslang hinter Gittern verbringen müssen ... |