Jagdhunde
  
Sie werden tausendfach zur Wildschwein- oder Kleintierjagd eingesetzt, fristen ihr tristes Leben einsam auf abgelegenen Grundstücken und finden Schutz vor Regen und Sonne nur in provisorischen Baracken ...

Die Jagdhunde werden in Sardinien nur selten als Hunde wahrgenommen, vielmehr müssen sie ihren Zweck erfüllen und gehören wie der Patronengürtel und die Schrotflinte einfach zur Grundausrüstung eines jeden Jägers.

Diese Denkweise ist dafür verantwortlich, dass die Jagdhunde meist sechs Tage die Woche auf engstem Raum fast ohne Futter und Wasser dahinvegetieren, damit sie am siebten Tag der Woche extrem hungrig und gierig ihre Beute hetzen. Die Jagd hat auf Sardinien einen so hohen Stellenwert, dass beinahe jeder in irgendwelchen provisorischen Verschlägen und Blechhütten Jagdhunde hält und auch züchtet. Das Heulen der armen Tiere dringt einem bis tief in die Nacht durch Mark und Bein.
Bei Erkundungstouren zu Fuß ins Landesinnere findet man an jeder Ecke diese ärmlichen Behausungen mit eingesperrten Kreaturen, die oftmals kaum noch als Hunde zu erkennen sind. Sie winseln devot um Futter und um ihr Leben. Sie stehen oftmals bis zu den Knöcheln im eigenen Dreck, sind mit Zecken übersäht und gepeinigt durch Stress und Angst. Diejenigen, die zur Jagd nicht taugen, werden erschossen oder ausgesetzt und gelangen somit in den Kreislauf, den das italienische Tierschutzgesetz für sie vorsieht.