Bo

Lieber Bo,

als du im März 2017 zu uns kamst, ging es dir nicht nur körperlich schlecht, du machtest auch insgesamt einen traurigen Eindruck auf uns. Deine  juckende, wundgekratzte Haut an den Oberschenkelinnenseiten und die Spondylose machten dir am meisten zu schaffen. Du hattest viele Warzen, zwei davon beeinträchtigten dich besonders - eine zwischen den Zehen und eine am Augenlid, die du deshalb entfernt bekamst. Durch Physiotherapie,  Bioresonanz, Futterumstellung auf BARF und die Gabe von naturheilkundlichen Mitteln ging es dir schon bald besser, du wurdest fröhlicher und nahmst mehr am Leben teil.

Ganz nach dem Motto „alter Hund – na und“ lerntest du noch spielend - obwohl du fast taub warst - das Apportieren. Es machte dir viel Spaß, versteckte Geruchsartikel von uns zu suchen, dabei warst du immer ganz konzentriert und ausdauernd. Du liebtest es, Stöcke aus dem Wasser zu fischen und am Autofahren hattest du große Freude und wolltest immer mit dabei sein. Die Küche suchtest du in regelmäßigen Rundgängen nach Krümeln ab, fiel einem versehentlich Essbares auf den Boden brauchte man sich gar nicht mehr danach zu bücken, denn in Windeseile war es längst von dir verschlungen worden. Nach dem Fressen kontrolliertest du auch immer die Näpfe von Trixi und Tinchen und schlecktest diese blitzblank aus. Wir amüsierten uns immer sehr darüber, es gehörte für dich zum Tagesablauf.

Anfang diesen Jahres fingst du dann an, geistig stark abzubauen. Du verkeiltest dich unter Stühlen, im Garten im Gebüsch oder standest in der Zimmerecke mit dem Gesicht zur Wand und fandest aus diesen Situationen nicht mehr allein heraus. Das Autofahren bereitete dir nun Stress und dein Seh- und Geruchssinn ließen stark nach. Das Gassigehen fiel dir zunehmend schwerer, weshalb wir dich immer in einem Buggy mitnahmen. So konntest du uns auf längeren Spaziergängen begleiten und wenn du raus wolltest, machtest du dich stimmlich bemerkbar.
Im Laufe der letzten Monate verlorst du immer mehr an Körperkoordination, oft fielst du beim Gassi gehen hin, weil jede Unebenheit dich aus dem Gleichgewicht brachte. Appetit hattest du zwar immer noch sehr guten, allerdings hattest du Probleme dass Futter richtig aufzunehmen und vergaßt oft zu trinken, so dass man dir immer Wasser anbieten musste.

Dass du so schnell abbautest konnten wir kaum glauben und machte uns traurig, bedeutete es doch für uns, dass nun der Zeitpunkt gekommen war loszulassen und dich über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen.

Es war eine schöne Zeit mit dir knuffigem Opi und wir nehmen schweren Herzens, aber andererseits auch erleichtert - mit dem Wissen, dass es dir auf deine alten Tage noch mal gut ging -  Abschied. Du wurdest ungefähr 15 Jahre alt und die letzten 2,5  Jahre davon durften wir dich begleiten.

Mach´s gut, kleiner Mann, du bist nun vereint mit unserer Hündin Trixi und Katze Minou, die uns letztes Jahr verlassen haben. In Gedanken wirst auch du immer bei uns sein.

Deine Familie