Baloo, Bambi und Birdi- …die Mama der Kitten stirbt gerade…“ – O-Ton eines Notrufes Sonntagabends!

Ein Tourist stand vor den Toren unseres Rifugio, traf dort aber im Halbdunkeln niemanden mehr an und kam über Umwege bei unserer deutschen Notrufnummer an. Hier kommen viele Hilfsgesuche unterschiedlichster Natur an aber dieser hat uns das Blut in den Adern stocken lassen und erforderte sofortiges Eingreifen.

 

Der Urlauber hatte anscheinend schon ein paar Tage die Mutter mit ihren neugeborenen Katzenkindern beobachtet aber nicht bemerkt, wie schlecht es ihr ging und erst Hilfe gesucht, als sie sich zum Sterben zurückgezogen hatte, ihre Kitten ohne jegliche Überlebenschance aufgegeben hat. Wir möchten uns das physische und psychische Leid dieser tapferen Katzenmutter nicht vorstellen. Es gelang uns, sardische Kollegen bepackt mit Lampen, Decken und Käfigen an den Ort zu lotsen. Die Mutter war bereits unterkühlt und litt offensichtlich unter einer starken Anämie. Die Kitten wurden sofort gewärmt und ins Rifugio gebracht. Wir versuchten mit tierärztlicher Hilfe, die Mutter zu retten, es kam für sie aber jede Hilfe zu spät und wenige Stunden später verstarb sie.

 

Ihre Kitten wurden einer anderen Katzenmama an die Zitzen gelegt. Diese hatte zu dem Zeitpunkt schon für einen eigenen und zwei fremde Würfe Amme gespielt. Dennoch war ihr Mutterinstinkt stark genug, die Kleinen zu akzeptieren und sie hat sie groß gezogen. Das alles liegt nun Monate zurück. Monate, in denen die Kitten schlicht und einfach Zeit abgesessen haben, zu warten, bis sie alt genug für eine Ausreise nach Deutschland sind. Die Gesetze erlauben keine Ausreise unter 16 Wochen, da eine 21 Tage alte Tollwutschutzimpfung vorgeschrieben ist, die jedoch frühestens mit 12 Wochen gesetzt werden darf.

 

Das Leben von Bambi, Baloo und Birdi hätte nicht mit mehr Entbehrung beginnen können. Erst der Verlust ihrer Mutter, dann der Verlust ihrer Freiheit und das triste Aufwachsen in einem Käfig. Diese Frist ist nun vorbei und wir wünschen uns für die tapferen kleinen Kater nichts sehnlicher, als dass sie endlich die Chance auf ein artgerechtes Leben bekommen, endlich Liebe, Freiheit, Pflege, Fürsorge…all das im Übermaß, was ihnen bisher verwehrt wurde.