Ciao Luca

 01.05.2013 – Wiedergewonnene Freiheit, wenn auch eingeschränkt. 

„Ciao, ich bin der Luca. Eine wahre Schönheit wie man sagt, aber das war mit Sicherheit nicht immer so. Als man mich gefunden hat, war ich mehr tot als lebendig, schwer verletzt und wollte einfach nur noch sterben. Jetzt geht es mir besser, aber ich darf aufgrund meiner Krankheit nicht mehr in die Freiheit. Das ist blöd, denn ich brauche meine Freiheit, ich brauche das Gefühl herumschweifen zu können. Aber zumindest habe ich hier, in diesem Rifugio, einen Platz gefunden. Da gibt es immer Futter und ein tolles Gehege. Also werde ich mal bleiben und schauen, ob ich auch überhaupt hier bleiben kann. Doch dafür brauche ich ein paar Paten, die mir finanziell über die Runden helfen. Vielleicht helfen Sie mir ja…?“

Luca ist ein etwa vierjähriger Kater, der im Juni 2012 in einem erbarmungswürdigen Zustand von uns aufgenommen wurde. Ein Auto hat ihn am Ortseingang von Santa Teresa angefahren und man hat ihn einfach dort mit einem gebrochenen Becken liegengelassen. An sich ist das bereits eine schwerwiegende Verletzung, aber zusätzlich wurde durch die Fraktur des Beckens die Darmpassage blockiert. Zunächst hatten wir befürchtet, dass ein Eingriff nötig sein wird, um diese lebensbedrohende Engstelle zu beseitigen. Aber diesmal hat Luca Glück gehabt. Luca war selbständig in der Lage Kot abzusetzen. Der Darm hatte sich selbst wieder in die richtige Lage gebracht und eine Operation war nicht mehr nötig. Natürlich musste Luca aber für die nächste Zeit absolut ruhig gestellt werden.  Einerseits wegen der Beckenfraktur, aber hauptsächlich um zu verhindern, dass sich der Darm erneut einklemmt und zu dauerhaften Schäden führt. Luca wäre einen grausamen Tod gestorben, wenn er unerkannt mit dieser Blockade hätte leben müssen.

Außer den unfallbedingten Verletzungen war Luca ansonsten auch kein schöner Anblick. Seine Ohren waren voller Milben, sein langes Fell stumpf, völlig verfilzt und voller Parasiten (Flöhe und Zecken). Bei den routinemäßigen Blutuntersuchungen hat sich dann leider auch noch herausgestellt, dass Luca FeLV positiv ist. Darum kann er natürlich nicht mehr in die geliebte Freiheit entlassen werden. Aber aufgrund seiner Freiheitsliebe ist der schöne Kater auch kaum vermittelbar. Wer kann einer Katze in Deutschland schon einen ausbruchsicheren Garten mit solchen Ausmaßen bieten?
Insgesamt gibt es im Rifugio vier Katzengehege. Die ursprüngliche Idee für die Anlage der Katzengehege war so, dass wir mit diesen vier Bereichen verschiedenen Katzengruppen vorübergehend oder dauerhaft – abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen - ein möglichst artgerechtes Zuhause bieten könnten. Hier sollten Senioren, Kitten, Katzen mit Bedarf an Spezialfutter (z. B. wegen Niereninsuffizienz) und natürlich infizierte Katzen untergebracht werden. Die Gehege sind mit Netzen überspannt, in jedem Gehege steht ein Kletterhaus und ein Kratzbaum, es sind Sträucher gepflanzt und das Gras und Grün wuchert. Dies alles, damit den Katzen wenigsten die Illusion von Freiheit geboten werden kann. Leider ist meistens ein Gehege mit Hunden besetzt, da die Hunde momentan nicht so schnell adoptiert werden, wie wir uns das wünschen und der Verein einen enormen Engpass an Unterbringungsmöglichkeiten hat.
Jeder Katzenpark hat mindestens 1.500 qm Fläche mit vier Kletterhäuschen und diversen Unterständen. Die Gelände sind zugewuchert - ein Paradies für Katzen. Luca lebt in einem dieser Parks, natürlich in dem Teil für infizierte Katzen. Dieser Bereich ist aber so groß, dass er nicht mit einem Netz überspannt werden kann, sondern durch Stromlitze gesichert ist. Trotz all seiner Erfahrungen mit Menschen ist Luca eine extreme Schmusebacke. Er  folgt jedem, der den Park betritt, auf Schritt und Tritt. Geplant ist nun, dass Luca mit einem anderen FeLV positiven Kater vergesellschaftet wird.

Leider wird Luca auch noch von einer schweren Arthritis geplagt und muss dauerhaft behandelt werden. Der Regen und die Kälte machen es für ihn natürlich nicht einfacher, aber er ist halt so gerne im Freien. Trotz allem scheint Luca wie neu geboren. Sein Fell ist weich und seidig und er macht einen glücklichen Eindruck. Wer hätte gedacht, dass Luca so eine Schönheit ist? Luca sollte also dauerhaft im Rifugio in Santa Teresa leben dürfen.

Damit Luca auch weiterhin diese Sicherheit und zumindest einen Teil seiner geliebten Freiheit genießen kann, brauchen wir Ihre Hilfe und bitten daher für Luca um Patenschaften. Schon ab    5 € monatlich können Sie eine Patenschaft Spezial übernehmen - und damit helfen, dem Luca noch möglichst lange den Himmel auf Erden zu bereiten! Natürlich berichten wir Ihnen dann regelmäßig von Lucas Glück. Wir sagen Ihnen im Namen von Luca ein recht herzliches Dankeschön!
 

Aktualisierung 27.01.2014:

Unser Patenkater Luca kämpft gerade um sein Leben!

Er war der erste im Katzenpark, unser wunderschöner, langhaariger Luca. Alle Besucher, die zum Katzenpark kommen, fragen, warum so ein schöner und extrem verschmuster Kater im Katzenpark sitzt und kein Zuhause findet. Unsere Antwort ist immer die gleiche: Luca liebt die Freiheit, das Gras, die Sonne…. Mit seiner Felv Infektion könnten wir ihn in Deutschland nicht mit Freigang vermitteln.
 
Unser Park für die infizierten Katzen bietet gerade solchen Tieren eine wunderbare Alternative. Die Kehrseite der Medaille ist die, dass die Beobachtung und Pflege der Katzen dort natürlich nicht die Qualität eines eigenen Zuhauses hat.


Nun ist Luca krank geworden. Seine Felv Infektion hat ihn sehr geschwächt, er hat zuerst Probleme mit einer Stomatitis bekommen, dann hat sich die Zunge entzündet, im gesamten Maulbereich haben sich kleine Geschwüre gebildet und neben einer breiten, bakteriellen Infektion hat sich nun noch ein Pilz darauf gesetzt.

Luca musste in der Klinik in Arzachena an den Tropf, da das Fressen ihm große Schmerzen bereitet hat. Nun ist er sogar verlegt worden, in die Klinik nach Olbia,, da sein Zustand nicht unkritisch ist. Er muss nun stabilisiert werden und man muss sehen, welche Medikamente anschlagen und ob chirurgisch eingegriffen werden muss. Luca leidet sehr unter seinen Schmerzen und dem Freiheitsentzug.

Wir hoffen so sehr, dass er den Katzenpark nochmals wieder sehen wird. Bitte spenden Sie für die Behandlung von Luca und hoffen Sie mit uns.

Aktualisierung 04.05.2014:

Unser Abschied von Luca!


Er war einer der ersten Kater in unserem Katzenpark für die Leukose- und Felvkatzen und er war einer, den wir niemals vergessen werden. Die Liste seiner Beschwerden wurde im Laufe der Zeit immer länger, durch seine mmunschwäche der Kampf gegen alle Beschwerden immer aussichtsloser.

Wir haben alles getan, Luca jeden einzelnen Tag seines Lebens glücklich zu machen. Er wurde gepflegt und behandelt als wäre es unser einziger Kater gewesen. Wenn es draußen feucht und kalt war, durfte er ins Ambulatorio auf ein Kissen neben der Heizung. Wenn es draußen warm und sonnig war brachten wir ihn in seinen Park auf die Blumenwiese. Luca war zum Schluss sehr arbeitsintensiv, brauchte ständig Infusionen, Medikamente und viel Aufmerksamkeit aber er hat uns alle Mühen durch seine Liebe und Zuneigung tausendfach gedankt.

Am Montag, den 14.April hat er seinen letzten Atemzug getan, in den Armen von Mariangela. Da hatte er sich aufgegeben und uns gezeigt, dass wir ihn gehen lassen sollen. Wir haben seine Seele in den Himmel geschickt aber seinem Körper die letzte Ruhestätte in seinem geliebten Katzenpark eingerichtet. Neben "seinem" Haus, in das er sich so gerne zurückzog und Geborgenheit erfuhr, liegt er nun, begraben unter einer wilden, sardischen Orchidee, die seine Pflegerin, Marinella für ihn gefunden und gepflanzt hat.

Neben seinem Grab wacht "Pelu", einer seiner Weggefährten und unsere Liebe bleibt bei ihm.

Ciao Luca