Der Schrei nach Hilfe – Touristenmeldungen und ihre Folgen! |
Unser team von respekTiere stellt deshalb auf der Homepage viele wichtige Informationen zur Verfügung, nennt Ansprechpartner und Tipps zum Umgang mit solchen Situationen. Dennoch rufen die meisten Touristen einfach schnell eine Telefonnummer bei uns an und hoffen auf Hilfe. Für uns gilt in dem Moment am Telefon zu erfassen, wie eilig so ein Notfall tatsächlich ist. Die Bandbreite unserer Erfahrung zeigt hier Fälle von maßloser Übertreibung bis zur lebensbedrohlichen Unterschätzung einer Situation. Was für den einen schon nahe dem Hungertod ist, ist für den anderen nicht weiter besorgniserregend. Da wir auf Sardinien sowieso viel zu wenig Helfer haben, ist es daher enorm wichtig, die Dringlichkeit eines gemeldeten Notfalls ehrlich zu bewerten, um nicht unnötig evtl. lange Fahrten zu veranlassen, Zeit zu binden. Das, was die Touristen mit dem kurzen Wort HILFE betiteln, hat meist gravierende Folgen. Es werden anfangs dutzende von Telefonaten zwischen Deutschland und Sardinien geführt, um Helfer vor Ort zu finden, das Umfeld mit Hilfe von Einheimischen zu durchleuchten, mögliche Alternativen vor Ort zu suchen, all diese Telefonkosten werden privat getragen. Danach erfolgen in schlimmen Fällen Fahrten, ein Tier muss gesucht werden, evtl. gefangen, zu einem Tierarzt gebracht…..auch dies wird alles privat finanziert und die Zeit von anderen Tieren abgezogen. Wenn eine Ersthilfe erfolgt ist, braucht man danach einen Plan B. Man kann einen Hund nicht auf die Straße zurück bringen, oder eine Katze in einen Mülleimer….also werden solche Tiere je nach Region in Tierpensionen gegen Bezahlung unterkommen oder einen Platz im eigenen Rifugio einnehmen und somit einem örtlichen Hund den Platz wegnehmen. Im besten Falle kann so ein Tier vermittelt werden, im schlechtesten Falle bleibt es aufgrund von Krankheit oder Behinderung oder Charaktereigenschaften in der Obhut und Verantwortung von arca sarda und respekTiere. Die Touristen melden sich meistens nach ihrer Abreise nie mehr, Ausnahme bestätigen natürlich die Regel. Dennoch bleibt man zurück mit Kosten, an deren Bezahlung niemand denkt, mit einer Verantwortung, die keiner tragen möchte…. Es ist also nicht verwunderlich, dass nach einem langen Sommer die Motivation und die Energie der Kollegen vor Ort am Ende ist. Zu viel wurde selbstverständlich genommen, zu oft ist man umsonst ausgerückt, zu übertrieben waren viele Meldungen von Urlaubern… Zwei haben es dennoch geschafft und aus einer Meldung wurde eine Rettung: Im Südosten der Insel, bei Villasimius, waren einer Urlauberin zwei Hunde aufgefallen, schlecht genährt und mit sichtbaren Hautproblemen. Mit viel Einsatzbereitschaft der sardischen Kollegen wurden die Hunde in Obhut genommen und eine medizinische Erstversorgung organisiert. Mittlerweile wissen wir, dass beide Leishmaniose positiv sind und jeden Tag 10 Euro kosten, das ist der Preis der Tierpension, zuzüglich der gesamten medizinischen Behandlung. Wir werden die beiden früher oder später also nach Santa Teresa holen müssen, um sie selbst kennen zu lernen und zu therapieren. Wie einfach ist es doch, eine telefonische Zusage zu machen, wie viel schwerer ist es, die lebenslange Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.
Bald schon werden Sie die beiden auf unserer Vermittlungsseite wiederfinden, dann besser genährt, gesünder, hübscher….aber es liegt noch ein langer Weg vor ihnen. Bitte schenken Sie den Hunden "Tage der Sicherheit" und spenden Sie für den Aufenthalt in der Pension. Hier geht’s zum Spendenformular, bitte unbedingt das Stichwort „Pensionskosten" angeben! Oder spenden Sie auf unser Konto respekTiere e.V. - BLZ 356 500 00 - Konto 105 43 29 - Niederrheinische Sparkasse RheinLippe. Eine Spendenquittung erhalten Sie automatisch im Januar 2013. |