Filou

  

Am 15.01.2012 hast Du den Weg zu Deiner besseren Hälfte Pauline genommen.

Du kamst am 26.12.2006 mit Pauline zu mir aus einer Pflegestelle in Köln, in der ihr Beide seit einem Jahr auf eine Vermittlung gewartet hattet.

Ihr sei ein unzertrennliches Pärchen gewesen, wobei es sich sofort abzeichnete, daß Du als der Schüchternere und viel verängstigter als Pauline stets doch den Schutz, Mut und die Neugierde von Pauline mehr gebraucht hast. Oft hat man Dich gar nicht gefunden, bis ich festgestellt hatte, daß Du Dich unter der Pauline so eingekuschelt hast, daß Du schier fast ganz verdeckt warst. Um so mehr hat es mich gefreut, als Du endlich auch mit ein wenig Abstand oder zumindest neben Pauline sichtbar geruht hast. Als Du dann auch noch die Katzenklappe entdeckt hast, warst Du nicht mehr zu halten. Deine Runden und das ausspionieren Deines Territoriums wurde immer ausgiebiger und weiter. Du brauchtest den Freigang, daran war kein Zweifel und das war auch das Ziel der Vermittlung. Doch so sehr der Freilauf auch für Dich lebensnotwendig war, auch dies ging nicht ohne Deine Pauline. Die hatte nur dafür gar nicht so sehr was übrig, also blieb sie am liebsten zu Hause auf der Fensterbank und lies Dich die Erkundungstouren treiben. Doch spätestens nach einer Stunde hast Du immer wieder – egal ob durch das Fenster von außen oder doch zurück ins Haus – nach Pauline geschaut, ob noch alles in Ordnung war. War Pauline im Garten, so warst auch Du nicht weit entfernt. Und spätestens am Abend hat Pauline Dich dann geputzt und ihr Beiden habt gekuschelt und nie getrennt geschlafen… Ja ihr seid eine Einheit gewesen, die niemand hätte zerstören dürfen…

Schon damals habe ich erkannt, daß ich Dich verlieren werde, wenn Pauline vor Dir mal gehen sollte. Und so kam es auch dann…

Gerade habe ich mich noch darüber gefreut, daß Du endlich – wenn auch nicht zu allen Menschen aber wenigstens – zu mir und Deinem zu Hause Vertrauen gewonnen hast, so daß die Tierarztbesuche beim Einfangen nicht mehr ein ewiges für Dich traumatisches Gezeter waren, da wurde Pauline im September 2009 schwer krank. Eigentlich hast Du zu diesem Zeitpunkt schon von Pauline Abschied genommen und im Oktober 2009 verließ sie uns dann. Diese Geborgenheit und Sicherheit die Dir Pauline geben konnte, konnte ich Dir leider nie ersetzen und auch keine Deiner hier gebliebenen Artgenossen. Auch wenn ich mir da noch heute Vorwürfe mache, weiß ich nicht was ich hätte tun können. Du hast innerhalb eines halben Jahres nach Paulines Tod, unter dem Du unheimlich gelitten hattest, so abgebaut, daß ich schon dachte, den Winter 2009/2010 schaffst Du nicht mehr…

Dann kam die Diagnose… Diabetes

Ich lernte alles was so notwendig war, wie man Blut am Ohr abnimmt, so daß keine falschen Werte rauskommen, man die Dosierung einstellt und spritze Dich…. Und da kam dann auch der Wandel bei Dir… Ich mußte Dich zwar jeden Tag einfangen, und dies gefiel Dir immer noch nicht, aber dann hast Du nicht mehr gekratzt und nichts… Du hast bemerkt ich will Dir eigentlich nur Gutes… Und als ich Dich dann 3-Mal pro Woche noch zusätzlich an den Tropf hängen mußte, um Deinen Gesundheitszustand zu unterstützen, bist Du ohne Probleme solange liegen geblieben, sofern ich immer bei Dir war (ohne daß ich halten mußte)… Da war endlich die Brücke des Vertrauens… und doch merkte ich, Pauline konnte ich immer noch nicht ersetzen… Solange Du noch Deine Ausflüge gemacht hast, die immer schwankten – mal geringer und kürzer wurden, dann wieder länger und ausgiebiger –, und solange Du mir noch Deinen Lebenswillen gezeigt hast, so lange habe ich alles getan um Dich gesundheitlich zu unterstützen. Ein Zeichen war eindeutig, und das von Anfang an, seid Du bei mir warst… wenn Du gut drauf warst, dann hast Du auf Deinen Thunfisch bestanden am Abend, aber da auch nur auf einen bestimmten… Almo Nature Atlantic-Thunfisch… (genauso wie Principesse noch heute, eine von denen bei denen Du auch einen leeren Platz zurückgelassen hast). Du wurdest richtig aufgeweckt noch mal als Julia zu uns kam… Diesem kleinen Wirbelwind konntest auch Du nicht widerstehen und ihr habt Euch oft mit Küßchen begrüßt… und doch auch hier merkte man, es war nicht Pauline…

Am 15. Januar 2012 hast Du dann aber doch von mir Abschied genommen… Du warst zu schwach um zum wiederholten Male Dich wieder aufzuraffen und wieder zu erholen, nach immer wiederholten Auf und Ab’s, die hinter Dir lagen…

Du bist über die Regenbogenbrücke gegangen, zu Deiner Pauline… und in Jahren irgendwann, werden wir alle uns dort treffen…

Jetzt weiß ich, daß es Dir gut geht und Du wirst mit Pauline wieder jeden Sonnenstrahl einfangen, rumtollen und doch wissen, Du hattest ein gutes Zuhause…

Ein letzter Gruß auch an Dich…
Kleine Seele ich lass Dich geh´n,
denn ich weiss wir werden uns wiederseh´n.
Dein Leben hier auf Erden war viel zu schnell vorbei.
Ich liebe Dich, deshalb gebe ich Dich frei.
Dein Leiden hat jetzt ein Ende,
ich übergebe Dich in mächtigere Hände.
Kleine Seele, es tut sehr weh,
doch ich hoffe dass Du gut über den Regenbogen gehst...
Kleine Seele, ich lass Dich geh´n,
denn ich weiss wir werden uns wiederseh´n !


Von ganzem Herzen
Deine Carola
mit Julia