24.03.2017 - Conca - ein vertanes Leben ...

Conca - ein vertanes Leben, ein Tod, eine Bilanz, die schmerzt ...

Am Samstag haben wir Conca über die Regenbogenbrücke begleitet. Es war die einzige Brücke in ihrem Leben, die sie überwunden hat. Die Brücke, die wir ihr gebaut hatten, um ein neues Leben, eine Familie zu genießen, die hat sie nie genutzt. Zu groß war ihre Angst und zu unüberwindbar die Traumen ihres Lebens.

Ein vertanes Leben!

  • 2004 in Freiheit geboren, in der Geborgenheit ihrer Mutter Liccia und ihrer Geschwister in einem Pinienwald am Meer aufgewachsen.
  • 2004 im Alter von wenigen Monaten erbarmungslos eingefangen und ins canile gesperrt worden.
  • 2004-2013 hinter Gittern verbracht, neun Jahre lang einen Alptraum an Entbehrung, physischer und psychischer Leiden.
  • Am Karfreitag 2013 umgesiedelt worden in unser Rifugio in Santa Teresa, welches wir für SIE gebaut hatten.
  • Nach nur drei Jahren, im Herbst 2016 dann die niederschmetternde Diagnose Knochenkrebs im Vorderbein.

Wir hatten uns gegen eine Amputation entschieden aber FÜR eine Knochenbiopsie, um eine sichere Diagnose und damit Basis für weitere Entscheidungen zu haben.

Wir kannten das Risiko einer Fraktur, denn die Biopsie schädigt natürlich den Knochen. Und so kam es auch. Am Samstag brach sich Conca ihr Bein und wurde dann sogleich erlöst.

Sie ist in den Armen der Menschen eingeschlafen, die sich die letzten drei Jahre um sie gekümmert haben, der Menschen, die sie als einzige an sich herangelassen hat.

Das Leben von Conca ist eine unfassbar traurige Bilanz, unerträglich….wären da nicht die letzten drei Jahre gewesen, in denen unsere sardischen Kollegen versucht haben, gut zu machen, was nie mehr gut zu machen war.

In denen manch treuer Spender und Pate aus Deutschland sie mit hochwertigem Futter und allerlei Dingen, die ihr das Leben im Winter warm und weich oder im Sommer erfrischend und nass gemacht haben, verwöhnt hat. All diesen Menschen gilt unser besonderer Dank.

Conca ist ihrem Bruder Ulisse, der uns am 3.Januar 2017 verlassen musste, viel zu schnell gefolgt. Zurück bleibt ihre Mutter Liccia. Auch sie konnte ihre Traumen nie verarbeiten und wir befürchten, dass die Regenbogenbrücke auch für sie die einzige sein wird, sie sie überwinden wird, wir hoffen, es wird noch lange dauern.

Liccia hat sich neben Conca gelegt, als sie über die Regenbrücke ging. Liccia lag einfach da, bewegte sich nicht und war still bei ihrer Tochter. Ein unfassbarer trauriger Anblick, der alles über ihre Verbundenheit sagt.

Wir möchten Sie hier einladen, mit uns gemeinsam noch einmal in das Jahr 2004 zurückzugehen.

In dem Beitrag „live dabei“ (Aufnahme November 2004) sehen Sie ab der Minute 10:17 Liccia gemeinsam mit ihren Welpen, in Freiheit.

Conca und Ulisse, wir hoffen, dass ihr sie dort wo ihr jetzt seit wieder fühlt: Die Freiheit!

Wir sind unendlich traurig!