19.11.2016 - Ciao Iago! Wir werden dich nie vergessen!

Iago wurde nachts an der Straße von Santa Teresa nach Rena Majore von einem Mann gefunden. Der kleine Kerl lag zitternd am Straßenrand und der Mann nahm an, dass er vielleicht ein Trauma durch einen Autounfall hatte. So kam Iago zu uns…

Es kam heraus, dass Iago stark anämisch war und einen positiven Befund auf Toxoplasmose hatte. Gegen beides wurde er sofort behandelt. Als er im Rifugio immer wieder epileptische Anfälle bekam,  war uns klar, dass wir Iago dringend nach Deutschland bringen mussten, um weitere Untersuchungen machen zu können und ihm somit besser helfen zu können. Und es fand sich eine großartige Pflegestelle für Iago.

Die erste Zeit in Deutschland war für die Pflegestelle sehr hart, da Iagos Anfälle häufig nachts kamen. Teilweise alle zwei Stunden mit einer Krampfzeit von ca. 2-3 Minuten.  Nach dem die Medikamente eingestellt war, ging es Iago eine Zeitlang sehr gut, in letzter Zeit häuften sich die Anfälle aber, längere Klinikaufenthalte folgten immer wieder und die Abstände zwischen den Anfälle wurden immer kürzer.

Am 15.11.2016 wurde er erneut von einer schweren Serie von Anfällen heimgesucht, auch Behandlungen und Medikamente gelangen leider irgendwann ihre Grenzen.

So schmerzlich für uns alle, insbesondere für die Pflegestelle, die jeden erdenklichen Gang mit Iago gegangen wären, wenn er ihm geholfen hätte, haben wir gemeinsam mit der Pflegestelle beschlossen, dass wir Iago von seinen Leiden erlösen wollten. Auch Iago selbst spürte wohl bei seinem letzten Gang, dass es Zeit für ihn gewesen ist.

 

Wir können leider nicht jeden Kampf gewinnen und doch haben wir für Iago schon gewonnen, weil er eine wirklich schöne Zeit bei seiner Pflegefamilie hatte, die ihn von Herzen geliebt hat und mit ihm durch alle Höhen und Tiefen gegangen ist.  Wie schwer es ist, ein Tier bis zum Ende zu begleiten, weiß jeder, der einmal ein Tier verloren hat.

Uns bleibt nur, uns bei der Pflegefamilie zu bedanken für die viele Liebe, die sie diesem kleinen Kerl geschenkt haben und immer für ihn da waren. Für Iago war diese Familie das Geschenk, das er sich in seinem Leben am meisten gewünscht hat.

Auch seine Pflegeeltern, möchten an dieser Stelle noch ein paar Worte für Iago hinterlassen:

Ich war damals auf der Suche nach einem Hund der nicht nur ein warmes Zuhause sucht, sondern der eine helfende Hand braucht. Dann sah ich Iago… ich rief meiner Mama zu, sie solle sofort bei respekTiere anrufen, ich möchte ihm unbedingt helfen! Iago hatte Epilepsie…

Ungeduldig wartete ich auf die Zusage und dann darauf das er endlich da ist. Als er bei uns ankam war ich sehr glücklich und verliebte mich sofort in seine kleine Schweinenase.

Ich versuchte, ihn an mich zu gewöhnen, eine Bindung aufzubauen und ihm Beschäftigung zu bieten, doch wir merkten schnell, dass das gar nicht so einfach  war. Er wollte nicht spielen, Kommandos verstand er nicht. Doch er ging gerne mit mir joggen und spazieren, ich vertraute ihm und konnte ihn schon bald von der Leine lassen. So liefen wir beide frei und fingen an, gemeinsam Inliner zu fahren.

Doch der Horror begann schnell, zu schnell. Der erste Anfall bei uns zuhause kam... ich rief meine Mutter, nahm seinen Kopf, hielt ihn fest und sprach ihm ruhig zu. So tat ich das auch weiterhin bei jedem Anfall. Doch die Anfallsschübe kamen öfter, Klinikaufenthalte von mehreren Tagen wurden immer wieder erforderlich.

Jedes Mal war er danach anders, wir mussten ihn neu kennen lernen und er auch uns. Er hörte nicht mehr. Manchmal schnappte er um sich, brummte, er wusste teilweise nicht was er da macht, er zeigte Ängste/Schreckhaftigkeit, wo vorher alles gut war. Doch wir überwunden alles. Er sprang in die Wertach schwomm davon, ich fing ihn wieder ein.

Ich freute mich jedes mal wenn er etwas Neues schaffte. Wenn er rannte und „lachte“ und einfach glücklich schien. Er schlief unter meiner Decke, auch wenn er, vermutlich wegen einem Trauma, jede Nacht aus dem Schlaf raus nach mir schnappte. Ich liebte ihn und auch nach einem Biss nahm ich ihn in den Arm und beruhigte ihn. Jede Nacht seit ich ihn kannte.

Doch alles nahm seinen Lauf. Immer häufiger und immer heftiger wurden die Anfälle, trotz Medikation, trotz neuer Einstellung. Man merkte ihm an, dass sein Gehirn immer mehr beeinträchtigt war. Seine Beschwerden wurden mehr, er war immer weniger er selbst, überdreht auf der einen Seite, am Ende auf der anderen. Er litt unheimlich und meine Mutter und ich mussten uns eingestehen, dass wir ihn nicht leiden lassen dürfen, dass wir ihn ziehen lassen müssen…

Am 15.11.2016 ist Iago in meinen Armen ruhig eingeschlafen. Er war so ein toller Hund!

Ich liebe dich Iago, du warst ein wundervoller Begleiter, ich war sehr stolz auf dich und ich werde dich immer in Gedanken behalten.

Ich hoffe du bist nun frei, und lachst wieder während du mit deinen Freunden über die Wiese läufst.

Leb wohl kleiner Schatz.

Lesen Sie hier seine ganze Geschichte.

Iago, mach es gut kleiner Kerl! Wir denken an dich und sehen uns wieder. Wir wünschen dir ein schmerzfreies und wundervolles Leben dort wo du jetzt bist … hinter der Regenbogenbücke!